Wirtschaftskrise Fitch stuft Türkei nach Rauswurf des Notenbankchefs herunter

Der Rauswurf des türkischen Notenbankchefs durch Staatschef Erdogan sollte Investoren zur Vorsicht mahnen, warnt die Ratingagentur Fitch und stuft das Land herab.

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Erdogan hatte den Zentralbankchef Murat Cetinkaya gefeuert, weil der seine Befehle nicht befolgt habe. Die Ratingagentur Fitch findet das sehr bedenklich. Quelle: AP

Istanbul Die Ratingagentur Fitch hat die Türkei nach dem Rauswurf des Zentralbankchefs heruntergestuft. Die Bonität des Landes werde nur noch mit „BB-“ bewertet, teilte Fitch am Freitag mit. Der Ausblick ist negativ, womit eine weitere Herabstufung droht. Damit rutscht die Türkei immer tiefer in den Ramsch-Bereich, in dem Anlagen als hochspekulativ gelten. Die Abberufung von Murat Cetinkaya zeige, dass die Unabhängigkeit von Institutionen in Gefahr sei und schade der Glaubwürdigkeit, begründete Fitch den Schritt.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Cetinkaya überraschend am 6. Juli abberufen. Dieser sei nicht den Anweisungen gefolgt, begründete Ankara den Schritt. Erdogan forderte am Mittwoch einen kompletten Umbau der Zentralbank. Andernfalls könne die Türkei in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.

Erdogan hatte wiederholt Druck auf die Notenbank ausgeübt und sie immer wieder ohne Erfolg zu einer Lockerung ihrer Geldpolitik aufgefordert. Die Leitzinsen liegen bereits seit September 2018 bei 24 Prozent. Der Präsident verlangt niedrigere Zinsen, um die inzwischen in einer Rezession steckende Wirtschaft anzukurbeln.

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