
Peking Die chinesischen Devisenreserven sind im Dezember den sechsten Monat in Folge geschmolzen. Sie gingen auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2011 zurück, lagen aber noch knapp über der kritischen Marke von drei Billionen Dollar und sind weiterhin die größten der Welt, wie die Zentralbank des Landes am Samstag mitteilte.
China wirft seit längerem Dollar auf den Markt, um angesichts der Konjunkturabkühlung den Abwertungsdruck auf die heimische Währung Yuan zu dämpfen und einen größeren Kapitalabfluss zu verhindern. Auch wegen des nahenden Amtsantritts des designierten US-Präsidenten Donald Trump bemüht sich China um eine Stützung seiner Währung.
Im Dezember fielen die Reserven den Daten zufolge etwas weniger als erwartet um 41 Milliarden Dollar auf 3,01 Billionen Dollar. Im Gesamtjahr schrumpften sie um fast 320 Milliarden Dollar nach einem Rekord-Abfluss von 513 Milliarden Dollar im Jahr 2015. Einige Analysten schätzen, dass China ein Minimum von 2,6 bis 2,8 Billionen benötigt, um Bestimmungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu erfüllen.
Trump, der am 20. Januar die Nachfolge von US-Präsident Barack Obama antritt, hat China wiederholt vorgeworfen, den Yuan abzuwerten, um seine Exporte anzukurbeln und mit Strafzöllen gedroht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat der Volksrepublik aber bescheinigt, dass es seine Währung nicht mehr künstlich verbilligt, um seine Ausfuhren zu fördern.