Zschabers Börsenblick

Palladium ist das bessere Gold

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Das Metall der Stunde: Palladium

Wer sich nun vor diesem Hintergrund auf die Suche nach einem geeigneten Industriemetall für sein Portfolio macht, stößt zwangsläufig auf Silber, den kleinen Bruder von Gold.

Doch wie so oft erweist sich auch hier ein Blick in die zweite Reihe als erfolgsversprechend: Gerade Palladium hat in den vergangenen Wochen für einige Aufmerksamkeit gesorgt. Vor wenigen Wochen hat der Palladium-Preis erstmals die Marke von 1.000 US-Dollar pro Feinunze durchbrochen und damit den vorläufigen Höhepunkt einer Rally markiert, die vor ziemlich genau zwei Jahren angefangen hat.

Haupttreiber der Entwicklung ist die Automobilindustrie: Bei der Produktion der Katalysatoren von Verbrennungsmotoren werden die Materialien verbaut – und trotz aller Skandale der jüngeren Vergangenheit geht es der Autobranche gut. Ironischerweise hat sogar „Diesel-Gate“ für einen besonderen Run auf Palladium gesorgt – die Abkehr der Autofahrer von Diesel- hin zum Benzinmotor kurbelt die Produktion von Katalysatoren an. Und damit den Einsatz von Palladium.

Diese Fehler sollten Anleger beim Goldkauf unbedingt vermeiden
Goldbarren vor einer Tresortür. Quelle: REUTERS
Goldbarren Quelle: REUTERS
Goldbarren und Goldmünzen Quelle: dapd
Kleinere Goldbarren Quelle: dpa
Kleinere Goldbarren Quelle: dpa
Goldbarren Quelle: REUTERS
Goldbarren Quelle: dapd

Platin auf der Verliererseite

So stark Palladium auf der einen Seite gestiegen ist, so deutlich ging es für ein anderes Metall bergab, das manch einer als noch edleres Edelmetall als Gold kennt: Platin. Platin galt lange Zeit als das Katalysator-Material schlechthin. Bis die Industrie das seinerzeit günstigere Palladium für ihre Zwecke entdeckte. Die Nachfrage und damit die Notierung nahmen immer weiter zu. Das Platin-Palladium-Ratio, das 2009 schon einmal über 5 lag, fiel kürzlich erstmals seit vielen Jahren unter 1.

Mit anderen Worten: Der Wert von Palladium überholte den von Platin. Besagtes Ratio stellt – vergleichbar dem Gold-Silber-Ratio, das viele Rohstofffans kennen – das Verhältnis zwischen dem jeweiligen Wert der beiden Edelmetalle dar. Vergleiche des aktuellen Niveaus dieses Ratios zu seinem historischen Durchschnittswert dienen Anlegern oftmals als Indikator, ob das eine gegenüber dem anderen Material eher über- oder unterbewertet ist.

Es gibt aber mehr als diese Kennziffer, die nahelegt, dass Platin möglicherweise ein Comeback bevorsteht. Ohne technisch jetzt zu sehr in die Tiefe zu gehen: Platin gilt unter Experten aufgrund seiner Eigenschaften eigentlich als das bessere, weil effektivere Material. Und so könnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Hersteller merken, dass der weniger effiziente mittlerweile der teurere Rohstoff ist – und bis auch die Anleger dann wieder vermehrt auf Platin setzen. Wer im Rohstoff- und hier vor allem im Metallsektor als Investor aktiv werden möchte, sollte über ein Engagement nachdenken. Oder sagen wir: kann darüber nachdenken. Sie erinnern sich ja hoffentlich – Börse ist immer noch freiwillig.

Der Kurssturz an den Aktienmärkten kann kommen oder nicht: Mit diesen Empfehlungen sind sie in jedem Fall auf der sicheren Seite.
von Christof Schürmann

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