Zschabers Börsenblick

Schwellenländer - Chancen jenseits aller Börsenrekorde

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Infrastruktur: Indien im Umbruch

Dass sich sogar der notorisch überhitzte Immobiliensektor inzwischen wieder abgekühlt hat, ist ein weiteres Argument dafür, dem chinesischen Aktienmarkt Beachtung zu schenken – und hier vor allem Zukunftstechnologien, deren Bedeutung für die Wirtschaft des Landes zunimmt. Chinesische Tech-Aktien können eine sinnvolle Beimischung für ein diversifiziertes Portfolio sein. Da im Frühjahr mehr als 200 Unternehmenstitel vom chinesischen Festland in den Aktienindex MSCI Emerging Markets aufgenommen werden sollen, bietet sich auch ein Investment in den Index an.

Indische Alternative

Ebenfalls einen Blick wert ist Indien. Obwohl kein ausgesprochener Exot mehr, ist der Subkontinent bei deutschen Anlegern bislang eher selten auf der Kaufliste zu finden. Eigentlich erstaunlich, sollte Indien als größte Volkswirtschaft hinter China doch bei Investoren ebenfalls im Fokus stehen. Und das nicht nur, weil der Index Sensex gerade wieder ein neues Rekordhoch markiert hat. Gerade für langfristig ausgerichtete Anleger birgt der Aktienmarkt der größten Demokratie der Welt einigen Charme. Während der vergangenen Monate hat man am Ganges zahlreiche Reformen auf den Weg gebracht, den Kampf gegen die Schattenwirtschaft forciert und für mehr Transparenz gesorgt.

Selbst wenn diese Maßnahmen die Wirtschaftsaktivität Indiens in den kommenden Monaten durchaus auch einmal hemmen könnten – überhaupt sollten Investoren die schon traditionelle Volatilität der Emerging Markets nie außer Acht lassen –, dürften auf lange Sicht die Vorteile überwiegen: die demografischen Faktoren, der riesige Binnenmarkt und vor allem das große Potenzial der Infrastruktur. Premierminister Modi hat bereits vor Jahren die schwache Infrastruktur als Bremsklotz für Indiens Wirtschaft identifiziert und schon mit hohen Investitionen in diesen Bereich begonnen.

Da das Segment neben der Technologie als das zentrale Thema gilt, ist von einer Fortsetzung des Booms auszugehen. Entsprechend haben hier Unternehmen und ihre Aktien überdurchschnittliches Nachholpotenzial.

Für Anleger können sich bei Werten wie Larsen & Toubro Chancen ergeben. Ein reinrassiges Schnäppchen ist zwar angesichts eines KGV von jenseits der 20 auch die Aktie des Bau- und Maschinenbaukonzerns nicht mehr, doch immerhin hat sie in diesem Jahr noch kein neues Allzeithoch (auf Euro-Basis) markiert. Und das ist in diesen Tagen schon fast ein Kaufanreiz, wenn es darum geht, sein Depot zu diversifizieren und für das Jahr 2018 fit zu machen.

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