Zschabers Börsenblick

Einstieg in den Dax? Genau jetzt!

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Wenige Tage geben den Ausschlag

Entscheidend ist für diese Sichtweise der mittel- bis langfristige Betrachtungshorizont: Keine Frage, vor dem Hintergrund der Volatilität ist die Aktienanlage nichts für denjenigen, der Schwankungen scheut. Und ein Investor in Aktien zu sein heißt auch nicht, die Risiken der Papiere verleugnen zu müssen, aber es sind Realbeteiligungen an Unternehmen und deren wirtschaftlichen Erfolgen.

Um etwaige Rückschläge an den Kapitalmärkten zu verdauen, lohnt ein Blick auf den Faktor Zeit. Wer etwa über 30 Jahre lang in den Dax investiert hatte, konnte am Ende des vergangenen Jahres auf eine jährliche Rendite von 8,3 Prozent verweisen.

Der Kursaufschwung, den das Börsenbarometer im bisherigen Jahr 2017 vollzogen hat, ist dabei noch nicht einmal eingerechnet; solch einschneidende dramatische Korrekturen wie etwa das Platzen der Dotcom-Blase oder der Crash im Umfeld der Finanzkrise hingegen schon. Dass es sich also auszahlt, die Nerven zu behalten und selbst in stürmischsten Zeiten dem Aktienmarkt die Treue zu halten, machen Erhebungen mehr als deutlich. Interessanterweise zeigen diese: Wenn einige, wenige starke Börsentage ausgelassen werden, ist die Performance erheblich beeinträchtigt und es wird auf ein Gros an Rendite verzichtet.

Neben dem Einsatz der Zeitkomponente gibt es weitere Mechanismen, die das Risiko der Aktienanlage maßgeblich limitieren.

Die notwendige breite Streuung lässt sich etwa durch Fonds darstellen, mit denen der Anleger in den breiten Markt investiert oder auch durch aktiv gemanagte Vermögensverwaltungslösungen,  die stark fundamental ausgerichtet sind, in konjunkturellen Hochzeiten ihr Repertoire ausspielen und bei höheren Volatilitäten das Risikomanagement einsetzen.

Was viele Anleger und Sparer bei ihrer Beurteilung der Anlageklasse Aktie vergessen: Auch Aktien liefern regelmäßige Ausschüttungen, zumindest der große Teil von ihnen, der Dividenden zahlt. Die Ausschüttungen liegen mitunter auf einem Renditeniveau von 3, 4 oder 5 Prozent; also einem Niveau, das beispielsweise die Sparer aus früheren Zeiten von Sparbuch und Co kennen. Das kommt auf die Wertentwicklung des Papiers obendrauf. Sich vor Altersarmut zu fürchten, aber nicht in Aktien zu investieren, ist als würde man über die Dunkelheit jammern, aber den Lichtschalter nicht drücken, weil man Angst vor einem Stromschlag hat.

Es ist keine neue, aber für viele Deutsche immer noch eine unbequeme Wahrheit: Als Sparer müssen sie raus aus der Komfortzone der risikolosen Anlage. Sonst ist die Angst vor der Altersarmut  in Zukunft für wesentlich mehr als 12 Prozent der Bevölkerung nicht länger nur ein Gespenst.

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