Zu früh gefreut SKW-Aktionären droht drastischer Kapitalschnitt

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Drama für die SKW-Aktionäre


Für die Aktionäre könnte der Verkauf der Forderungen jedoch in einem Drama enden. Der Finanzinvestor soll den Kredit im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung in die SKW einbringen, den Kredit also gegen Eigenkapital tauschen.

Nach Informationen der WirtschaftsWoche existiert intern zudem ein schriftlich niedergelegter Plan, wonach den Aktionären im Rahmen einer Hauptversammlung zudem ein Kapitalschnitt im Verhältnis 10:1 vorgeschlagen werden sollte. Die SKW äußerte sich zur Frage eines Kapitalschnitts nicht konkret und verwies darauf, dass die Verhandlungen mit dem Finanzinvestor jetzt erst beginnen könnten. Manager von Speyside sollen zuvor zum Ausdruck gebracht haben, dass sie einen Anteil an SKW um die 90 Prozent anstreben. Der Fonds gab hierzu keine Stellungnahme ab.

Wird dieser Plan umgesetzt, würden die bisherigen Aktionäre fast vollständig enteignet. Zwar müssten sie einer Sachkapitalerhöhung und einem Kapitalschnitt zustimmen. Womöglich hätten sie jedoch kaum eine andere Wahl, sobald die Banken ihre Forderungen an den Finanzinvestor verkauft haben. Der Investor könnte die Forderungen andernfalls fällig stellen was im Extremfall existenzbedrohende Folgen für die SKW Holding haben könnte.

Die IG Metall will darüber diskutieren, ob Beschäftigte für einen bestimmten Zeitraum, das Recht bekommen, die Arbeitszeit auf 28 Stunden zu verkürzen. Einen ausreichenden Lohnausgleich müsse es allerdings geben.
von Bert Losse

Speyside Equity wäre damit in einer sehr mächtigen Verhandlungsposition. Nach Informationen der WirtschaftsWoche kursiert innerhalb von SKW auch bereits die Idee, die verbliebenen Aktionäre in einem nächsten Schritt abzufinden und SKW von der Börse zu nehmen. Weder die SKW noch Speyside Equity äußerten sich hierzu.

Ob solch harte Schritte zum Nachteil der Aktionäre tatsächlich nötig sind, erscheint zumindest fraglich. Die SKW hatte sich zuletzt operativ wieder positiv entwickelt. Eine Restrukturierung der Kredite wäre für die Banken womöglich mit geringeren Verlusten verbunden gewesen, als ein Verkauf. Insidern zufolge soll dem Vorstand darüber hinaus noch ein weiteres Angebot eines anderen Investors vorgelegen haben. Dieses Konzept soll einen geringeren Verlust für die Banken und keinen Kapitalschnitt für die Aktionäre vorgesehen haben.

Ob es sich bei dem Investor um die MCGM GmbH handelt, hinter der SKW-Aufsichtsrat Olaf Marx steht, ist unklar. Er gab hierzu keine Stellungnahme ab. Die SKW erklärte, die Banken hätten sich „offensichtlich für das mit Abstand attraktivste Angebot zur Restrukturierung unserer Bilanz entschieden.“

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