Zughersteller Stadler Rail bereitet sich auf Börsengang vor

Der Zughersteller plant einen Börsengang in den kommenden Monaten. Experten trauen dem Schweizer Konzern einen Börsenwert im Milliarden-Bereich zu.

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Der Schweizer Konzern stellt unter anderem Hochgeschwindigkeitszüge, U-Bahnen, Trams und Zahnradbahnen her. Quelle: Reuters

Zürich Der Schweizer Zugbauer Stadler Rail steht vor dem Sprung aufs Börsenparkett. Die Aktien des Familienunternehmens sollen in den kommenden Monaten an der Schweizer Börse SIX gelistet werden. „Der geplante Börsengang an der SIX Swiss Exchange wird uns helfen, die langfristige Wettbewerbsposition von Stadler in unseren Märkten weiter zu stärken und die zukünftige Entwicklung der Firma zu unterstützen“, sagte Mehrheitsaktionär Peter Spuhler am Dienstag.

Frisches Kapital will der Konzern mit Sitz in Bussnang im Kanton Thurgau im Rahmen der Aktienemission nicht einsammeln.

Angeboten werden sollen ausschließlich Aktien aus dem Besitz von Spuhler. Der Milliardär werde mindestens 40 Prozent der Aktien behalten und größter Eigentümer der Firma mit einem Jahresumsatz von zwei Milliarden Franken (1,8 Milliarden Euro) und einer Betriebsgewinnmarge von 7,5 Prozent bleiben.

Spuhler, der in der Vergangenheit Parlamentsabgeordneter der nationalkonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) war, besitzt 80 Prozent an Stadler, je zehn Prozent gehören dem Management und der deutschen RAG Stiftung.

Nach der Absichtserklärung zu einem Börsengang dauert es üblicherweise rund einen Monat bis zum ersten Handelstag. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte von Insidern erfahren, dass die Aktiennotierung von Stadler noch vor Ostern erfolgen solle. In der Vorwoche hatte der Orthopädiekonzern Medacta seine Börsenpläne öffentlich gemacht und damit die IPO-Saison an der SIX eingeläutet.

Experten trauen sowohl Stadler Rail als auch Medacta einen Börsenwert im Milliarden-Bereich zu. Der gewichtigste Neuzugang im laufenden Jahr dürfte indes die Augenheilfirma Alcon sein, die der Pharmakonzern Novartis abspaltet.

Rivalen sind deutlich größer

Stadler stellt unter anderem Hochgeschwindigkeitszüge, U-Bahnen, Trams und Zahnradbahnen her. Bis 2020 will das schuldenfreie Unternehmen mit rund 8500 Beschäftigten den Umsatz auf vier Milliarden Franken steigern. In Deutschland arbeiten in Berlin Pankow und Chemnitz rund 1300 Leute für den Konzern.

Die Branche befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Zu den Konkurrenten von Stadler gehören die deutlich größeren Anbieter Siemens und Alstom, deren Zug-Fusion jüngst von den EU-Kartellwächtern untersagt wurde. Weitere wichtige Anbieter sind der chinesische Branchenriese CRRC und die kanadische Bombardier.

Der Börsengang wird von den Großbanken Credit Suisse und UBS als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners federführend organisiert. Mit an Bord sind unter anderem auch BNP Paribas, Citibank, die Zürcher Kantonalbank und UniCredit.

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