Börsenmanipulation Tief im Börsensumpf

Seite 3/4

Die Gastro Beteiligungs AG, bei der Eck eine dominante Rolle spielen soll, tauchte zum Beispiel in Vergleichen mit Epcos, der Landesbank Berlin und Constantin Medien auf. Sartingen als Chef der Milaco GmbH verglich sich etwa mit der Krisenbank IKB, Conergy und Escada.

Oft steht der Vorwurf im Raum, dass Kläger gemeinsame Sache mit ihren Anwälten machen und sich Anwaltshonorare teilen, wenn die Gegenseite, meist das beklagte Unternehmen, diese übernimmt. 2009 befasste sich das Landgericht Köln mit solchen Vorwürfen gegen Eck. Es kam jedoch zu keinem rechtskräftigen Urteil, da der Rechtsstreit vor dem Oberlandesgericht Köln mit einem Vergleich endete. Das Landgericht war jedoch davon ausgegangen, dass Eck und andere tatsächlich ein „Gebührenmodell“ mit beteiligten Anwälten vereinbart hatten, wonach diese bis zu 90 Prozent der Anwaltshonorare an Eck weitergaben. „Allein dieses Gebührenmodell ist für sich gesehen rechtswidrig“, so das Landgericht. Um Legalität vorzutäuschen, habe Eck den Anwälten Scheinrechnungen gestellt. Eck sagt, dass Anwälte an ihn nie rechtswidrig Honorare abgetreten hätten. Er habe auch keine Scheinrechnungen gestellt.

Professioneller Händler

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf will nun die mögliche Marktmanipulation mit Resprop-Aktien im Detail beweisen: Mit einer „Vielzahl korrespondierender gegenläufiger Kauf- und Verkaufsaufträge“ habe die Truppe unter sich Resprop-Aktien gehandelt. Fast immer habe es sich um abgesprochene Transaktionen „und damit wirtschaftliche Scheingeschäfte“ gehandelt. In zwei weiteren Fällen habe Sartingen Aktien ganz allein gehandelt.

Er soll zum Beispiel laut Klageschrift am 2. Oktober 2008 einen Kaufauftrag für 20 000 Resprop-Aktien mit einem Limit von 2,36 Euro erteilt haben. Nur wenige Sekunden später habe er einen Verkaufsauftrag mit gleicher Stückzahl und identischem Limit gestellt. So hätte er sicher sein können, dass die Aufträge ausgeführt wurden, und den Preis gezielt steuern können. Sartingen sagt, es könne allenfalls aus Versehen passiert sein, dass er mit sich selbst eine Aktie gehandelt habe: „Bei 25 000 Geschäften im Jahr kann mir das als professionellem Händler schon mal passieren.“

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%