Deal mit Aberdeen Asset Management Credit Suisse trennt sich von Fondsgeschäft

Die Schweizer Großbank Credit Suisse will sich auf rentable Geschäfte konzentrieren und verkauft deshalb einen Teil ihres Fondsgeschäfts an den britischen Vermögensverwalter Aberdeen Asset Management.

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HB ZÜRICH/LONDON. Im Gegenzug erhält Credit Suisse ein Viertel der Aberdeen-Aktien im Wert von 381 Millionen Franken. Credit Suisse rechnet nach weiteren Angaben vom Mittwoch mit einer Goodwill-Abschreibung von rund 600 Millionen Franken (403 Mio. Euro). Dies habe aber keinen Einfluss auf das Kernkapital.

Als Folge der Finanzkrise hat die Bank 2008 bis Ende November bereits über fünf Milliarden Franken verloren. Credit Suisse wolle sich auf Geschäftsbereiche konzentrieren, in denen sie über die kritische Größe und Wettbewerbsvorteile verfüge. Deshalb verkaufe die Bank den Großteil des Global-Investors-Geschäfts in Europa, den USA, Asien und Australien mit verwalteten Vermögen von rund 75 Milliarden Franken (rund 50 Milliarden Euro).

Aberdeen wird nach der Übernahme dieser Geschäfte mit verwalteten Vermögen von insgesamt 150 Millionen Pfund der größte börsennotierte britische Fondsmanager und kann den Vertrieb in vielen Ländern verstärken. "Die Konditionen der Transaktion scheinen für Aberdeen sehr vorteilhaft zu sein", sagte ein Broker. Die Aberdeen-Aktien kletterten in einem festeren Gesamtmarkt um 16 Prozent. Die Credit Suisse-Titel wurden wegen eines Feiertags nicht gehandelt.

Als Teil der Vereinbarung werde ein Vertreter der Credit Suisse in den Verwaltungsrat von Aberdeen Asset Management einziehen. Die Transaktion soll, vorbehältlich üblicher vertraglicher Vollzugsbedingungen sowie der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden verschiedener Länder und der Aktionäre von Aberdeen Asset Management, im zweiten Quartal 2009 vollzogen werden. Die Vereinbarung enthalte eine Anpassungsklausel des Kaufpreises. Die CS-Beteiligung an Aberdeen könne während drei Jahren nicht über 24,98 Prozent steigen. Die Aktien seien grundsätzlich für eine Zeitdauer von drei Jahren gesperrt.

In der Schweiz will die Bank ihr traditionelles Asset-Management-Geschäft weiterführen, ausgenommen das Investment-Management einzelner in der Schweiz domizilierter Anlagefonds. Das Global-Investors-Geschäft in Brasilien und die Joint Ventures der Credit Suisse werden weitergeführt. Credit Suisse verwaltete zum Ende des dritten Quartals insgesamt 1 370 Milliarden Franken Vermögen.

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