
Allein mit ihren börsennotierten Großbeteiligungen verloren die 20 reichsten deutschen Familien in der Krise rund 40 Milliarden Euro.
„Damit ist schon jetzt klar, dass die aktuelle Krise viel tiefere Wunden in großen Familienvermögen hinterlassen wird, als die letzten vier, fünf Rezessionen zusammen“, sagte Schäfer der WirtschaftsWoche. „Manche seit Generationen gewachsenen Vermögen sind ähnlich bedroht wie zuletzt in der Hyperinflation der Zwanzigerjahre oder in der Depression.“
Die Superreichen trifft die Krise gleich doppelt.
Zum einen leiden ihre neuen, eher spekulativen Beteiligungen an Solar- und Biotech-Unternehmen. Zum anderen schrumpfen die über Jahrzehnte aufgebauten unternehmerischen Kern-Beteiligungen rapide.
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So hat sich der Wert des Aktienpaketes der BMW-Großeigner-Familie Quandt binnen zwölf Monaten halbiert. Während die damit verbundenen Buchverluste womöglich noch zu verkraften sind – schließlich standen die rasanten Börsengewinne der vergangenen guten Jahre auch nur auf dem Papier – macht sich das Ausbleiben von Ausschüttungen direkt bemerkbar:
"In diesem und wahrscheinlich auch im nächsten Jahr werden viele der wohlhabenden Gesellschafter großer Familienunternehmen keine Dividenden erhalten", erwartet Norbert Clément, Leiter eines Family Office in Hofheim im Taunus und ehemaliger Mitarbeiter von Feri, dem Family Office der Familie von Harald Quandt.
Das löse dann bei "einzelnen Mitgliedern" der oft mehrere Hundert Köpfe zählenden Clans mitunter "verstörte Reaktionen" aus.