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Finanzkrise USA zählen 100. Bankpleite

Die magische Grenze ist überschritten. Die Partners Bank aus Naples in Florida kann sich mit dem wenig schmeichelhaften Titel 100. Bankpleite des Jahres 2009 in den Vereinigten Staaten schmücken.

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Trader Thomas Ferrigno, Quelle: AP

Unmittelbar nach Geschäftschluss waren am späten Freitagnachmittag Mitarbeiter der US-Bankaufsichtsbehörde Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) in die beiden Filialen auf der Pine Ridge Road und der Airport –Pulling Road in Naples am Golf von Mexico einmarschiert und hatten den verdutzten Angestellten der erst 2005 gegründeten Partners Bank erklärt, dass nun erst einmal die US-Regierung die Geschäfte übernehmen wird. Wie in den meisten Pleitefällen hatte die FDIC allerdings zuvor bereits eine heimliche Versteigerung mit möglichen Interessenten abgehalten, so dass am Montag, wenn die beiden Filialen wieder ihre Türen öffnen, die Stonegate Bank aus Ford Lauderdale die Geschäfte und alle Kundenbeziehungen der Partners Bank übernehmen wird. Einlagen bis zur Höhe von 250000 Dollar pro Kunde sind über die FDIC versichert – niemand soll sich Sorgen machen, dass sein Geld verschwunden sein könnte.

Die Partners Bank ist ein Winzling unter den bisherigen Pleitefällen mit Vermögenswerten und Einlagen von rund 65 Millionen Dollar. Den Einlagesicherungsfonds der FDIC wird die Pleite voraussichtlich rund 28,6 Millionen Dollar kosten. Bei den bisherigen größten Pleitefällen des Jahres, der Colonial Bank aus Alabama und der Guaranty Bank aus Texas, betrug die Höhe der Einlagen rund 20 Milliarden beziehungsweise rund zwölf Milliarden Dollar. Die FDIC musste in diesen beiden Fällen Ausfälle von jeweils rund 300 Millionen Dollar decken.

Seit Beginn 2008, als sich die Finanzkrise landesweit ausbreitete, hat die FDIC mittlerweile für Kundeneinlagen von mehr als 322,9 Milliarden Dollar bei 124 Pleitebanken Garantien übernommen. Experten rechnen damit, dass es auch im nächsten Jahr unter den rund 8200 amerikanischen Banken zu zahlreichen Pleiten kommen wird. Allerdings soll es nicht so schlimm kommen wie im bisher übelsten Jahr für die 1933 während der Weltwirtschaftskrise gegründete Behörde. 1989 musste die FDIC als Folge der so genannten Savings & Loans-Krise 534 Banken schließen. Damals gab es zu Beginn des Jahres allerdings auch noch 16574 Banken in den USA. Zurzeit befinden sich rund 416 Banken auf einer so genannten Problemliste der FDIC. Die Behörde geht davon aus, dass die Kosten für Rettungsaktionen im Zeitraum 2009 bis 2013 insgesamt rund 100 Milliarden Dollar betragen werden. Dieses Geld wird durch Beiträge aller bei der FDIC versicherten Banken aufgebracht.

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