Gbureks Geld-Geklimper

Der IWF und der Goldpreis

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Goldbarren Quelle: REUTERS

Die Bemühungen, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen und dabei vor allem den Goldpreisanstieg zu bremsen, reichen bis in die 60er Jahre zurück: 1961 wurde von westlichen Zentralbanken der so genannte Goldpool gegründet, um den Preis des Edelmetalls zu deckeln. Das ging im März 1968 endgültig schief; der Goldpool kapitulierte vor der ersten Spekulationswelle, der bald weitere folgten.

Manipulation schon in den 60er Jahren

Parallel dazu wurde gegen den Dollar spekuliert – so lange, bis der Goldpreis, gemessen in der US-Währung, Anfang 1980 auf das 24-Fache seines ursprünglichen Niveaus vom Ende der 60er Jahre stieg. Beachtlich war vor allem der zweite Teil des Anstiegs, nachdem der Goldpreis in den Jahren 1975 und 1976 vorübergehend einen Schwächeanfall erlitten hatte. Der zweite Teil war extrem spekulativ bedingt, das heißt, von Erwartungen getragen - wie sie heute ebenfalls überhand nehmen: in Bezug auf Krisen aller Art, auf die in den kommenden Jahren drohende Inflation und sogar auf eine Reform des Währungssystems, zu dessen Bestandteilen ja auch der IWF gehört.

Je länger eine Spekulationswelle anhält, desto stärker wird sie zum Selbstgänger. Das war am Neuen Markt in Deutschland um die Jahrtausendwende ebenso wie bei der amerikanischen Häuserblase wenige Jahre später. Spannende Frage: Ist der Anstieg des Goldpreises – ebenso wie der des Silberpreises – schon ein Selbstgänger?

Der Goldpreis dürfte weiter zulegen

Gemessen an der Vergangenheit noch nicht ganz, denn er hat gerade erst etwa das Vierfache von seiner Ausgangsbasis im Jahr 2001 (zirka 260 Dollar) erreicht. Also kann er, zieht man Parallelen zu den 70er Jahren, noch ordentlich zulegen. Aber wird er das auch? Im Grunde fehlt nur der zündende Funke, um den nächsten Preisanstieg auszulösen. Insofern macht die jüngste IWF-Ankündigung und vor allem die darauf folgende positive Reaktion des Goldpreises (per Saldo aufwärts) und des Dollars (abwärts) den Pro-Gold- und Anti-Dollar-Spekulanten zusätzlich Mut.

Solche Entwicklungen pflegen üblicherweise in einen immer stärkeren, sich beschleunigenden Aufwärtstrend zu münden. Das kann – und wird wohl auch – noch Jahre dauern. Jedenfalls so lange, bis sich die Regierungen aller wichtigen Länder an einen Tisch setzen und die größten Währungsprobleme nicht nur zerreden – wie bei den bisherigen G7-, G8- und G20-Gipfeln -,  sondern endlich lösen.

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