Afrikanische Goldminen Gold-Investments in Mali als Wette auf die Zukunft

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Größter Arbeitgeber im Ort

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Entscheidend aber ist, was die Malier selbst vom deutsch-malischen Minenmodell halten. In Kodieran, wo Wassoul’Or nach eigenen Angaben 430 Mitarbeiter für durchschnittlich 400 Dollar beschäftigt, hört man nichts Negatives über den größten Arbeitgeber im Ort. Zurück in der Hauptstadt Bamako äußert sich auch Abdoulaye Niang, ein angesehener Ökonom, der 30 Jahre für die UNO tätig war, lobend über Wassoul’Or, da die Wertschöpfung durch die Mehrheitsbeteiligung eines malischen Unternehmers im Inland bleibe.

So manche Sauerei hat Niang schon gesehen – gerade in Mali. Er zeigt Fotos von korrodierten Rohren, aus denen Chemikalien tröpfeln, die die Flüsse verseuchen, in denen Frauen Kleidung waschen. Er kennt Orte, in denen die Lehmhütten Risse haben wegen der Sprengungen in den Minen. Und er erinnert an die beiden Arbeiter, die von Soldaten bei einem Streik in der Mine erschossen wurden, die das australische Unternehmen Resolute Mining betreibt.

Nein, im Vergleich dazu sei Wassoul’Or ein sauberes Unternehmen, glaubt Niang, aber: „Auch in Kodieran graben Minenbetreiber ein Areal ab, das einmal der Dorfbevölkerung gehört hat.“ Das Unternehmen mag die Lizenz dafür haben, im Dorf wohlgelitten sein, weil es Schulen baut und Jobs schafft: „Aber das unternehmerische Risiko einer Rebellion gegen den Bergbau senken Sie nur auf null, wenn Sie Anwohner und Kommune an der Mine beteiligen.“

Krieg oder Rebellion – für Investor Hartmann sind solche Risiken weit weg. Heute hat er ein ganz anderes Problem, ein typisches Afrika-Problem: Die Waschmaschine bewegt sich nicht, weil einer der vier Generatoren ausgefallen ist. Er braucht Ersatzteile aus Bamako, das dauert vier Stunden. Aber Hartmann winkt ab: „Ausfälle unter 48 Stunden sind für Afrika normal.“

Nicht normal sind Kriege, die den Investor zu Hause beunruhigen, ihn vom Blick auf die Zahlen abhalten. So lukrativ Goldvorkommen in Mali sein mögen – letztlich ist das Minen-Investment Glaubenssache, eine Wette auf die Zukunft. Wie stabil Mali in Zukunft ist, wer die Schätze kontrollieren wird und was die Afrikaner davon halten, weiß auch Hartmann nicht zu prophezeien. Der robuste Anwalt weiß nur eines: „Europäer sind allgemein zu risikoscheu, um in Afrika erfolgreich sein zu können.“

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