Mit 193 Millionen Euro hat Baudienstleister Helma im vergangenen Jahr so viele Aufträge hereinbekommen wie noch nie. Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Lehrte profitiert davon, dass der Wohnungsbau wegen niedriger Zinsen und der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland im Aufwind ist. Helma Eigenheimbau, ein Spezialwert am deutschen Aktienmarkt, lockt Zinsanleger mit Jahresrenditen von bis zu 3,8 Prozent.
Helma entwickelt, baut und verkauft Ein- und Zweifamilienhäuser. Das Unternehmen wirbt damit, seine Häuser besonders energieeffizient und individuell zu gestalten. Kernregionen sind Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Hessen und Sachsen. Die Expansion nach Bayern und Baden-Württemberg läuft, der kostspielige Sprung ins Ausland ist vorerst nicht geplant. Als Bauträger verkauft Helma darüber hinaus Eigentumswohnungen; eine eigene Tochtergesellschaft bietet Finanzierungen an. Die noch kleine Sparte Ferienimmobilien verspricht mit ihren Bauprojekten an Nord- und Ostsee hohes Wachstum.
Dieser integrierte Ansatz zahlt sich aus: Seit dem Krisenjahr 2008 legt Helma etwa doppelt so schnell zu wie der Wohnungsmarkt insgesamt. Die lebhaften Bestellungen deuten darauf hin, dass Helma nach gut 170 Millionen Euro Umsatz 2014 in diesem Jahr erstmals mehr als 200 Millionen Euro Geschäftsvolumen schaffen kann. Die Marktposition ist gut, die Margen ziehen an. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation sind 2015 an die 18 Millionen Euro Gewinn möglich. Daran gemessen machen die Nettoschulden etwa das Vierfache aus, das ist durchaus nicht ohne Risiko. Die Eigenkapitalquote in der Bilanz ist mit 24 Prozent ausreichend, aber nicht üppig. Grund ist das kapitalintensive Bauträgergeschäft, bei dem Helma Grundstücke aufkauft, die finanziert werden müssen. Die Ratingagentur Creditreform gibt die Note BBB (noch Investmentgrade), rät Helma aber zur weiteren Stärkung der Eigenmittel.
Mit nur 35 Millionen Euro Nennwert sind Helma-Anleihen ein Mini-Bond, also nur etwas für geringen Einsatz und limitierte Börsenorders. Zudem kann Helma die Anleihe vorzeitig ab September 2016 zu einem Kurs von 101 Prozent kündigen. Die Jahresrendite würde damit von 3,8 auf 1,8 Prozent schrumpfen. Eine solche Rendite bietet bis Herbst 2016 auch eine Anleihe des Stahlkochers Salzgitter. Der aber macht seit drei Jahren Verluste. Da sieht der Geschäftsverlauf von Helma schon freundlicher aus.
Anleihetipp: Helma | |
Kurs (%) | 106,95 |
Kupon (%) | 5,875 |
Rendite (%) | 1,77/3,77 (2016/18) |
Laufzeit bis | 19. September 2016/18 |
Währung | Euro |
ISIN | DE000A1X3HZ2 |