Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihetipp: Hornbach - Erfolgs-Kette

Nach dem guten Verlauf der ersten Jahreshälfte (Umsatz plus acht Prozent, Betriebsergebnis plus zehn Prozent) wird Hornbach im aktuellen Geschäftsjahr (bis Februar 2015) wahrscheinlich mehr als 3,3 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten erhöht die Baumarktkette aus Bornheim bei Landau in der Pfalz in jedem Jahr ihren Umsatz; und in jedem Jahr verdiente sie unterm Strich Geld. Hornbach ist eines der stabilsten Wachstumsunternehmen des deutschen Kurszettels. Das macht Hornbach-Anleihen (gesamter Nennwert: 250 Millionen Euro), die bis 2020 derzeit 1,8 Prozent Jahresrendite bieten, zu einem aussichtsreichen Spezial-Investment.

Wegen der letztjährigen Pleite der Baumarktkette Praktiker dürfte der Gesamtumsatz der Branche in diesem Jahr noch rückläufig sein. 2015 allerdings, so eine Prognose des Pulheimer Branchenexperten Klaus Peter Teipel, kann der gesamte Do-it-yourself-Markt in Deutschland an sein langfristiges Wachstum anknüpfen und um 2,3 Prozent zulegen. Als Nummer eins bei besonders großen und margenstarken Baumärkten könnte Hornbach dann auf rund 3,5 Milliarden Euro Umsatz kommen. Die Zahl der Hornbach-Baumärkte dürfte nächstes Jahr in Deutschland fast 100 erreichen, in Europa insgesamt dürften es 150 werden.

Die Kosten der geplanten Expansion, rund 150 Millionen Euro, kann Hornbach problemlos stemmen. Mit 923 Millionen Euro Eigenkapital (52 Prozent der Bilanzsumme) und 108 Millionen Netto-Cash in der Kasse ist das Unternehmen solide finanziert. Die Dachgesellschaft der Hornbach Baumärkte, die Hornbach Holding, hat zwar 160 Millionen Euro Nettoschulden. Doch auch das dürfte vom Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisation übertroffen werden, der in diesem Jahr bei rund 170 Millionen Euro liegen sollte.

Ein Nachteil von Hornbach ist die unübersichtliche Eigentümerstruktur. Die Anleiheemittentin Hornbach Baumarkt AG gehört zu 76 Prozent der Holding. Von der wiederum sind sämtliche Stammaktien in den Händen der Familie, die damit ihren Einfluss sichert.

Nun gibt es Überlegungen, ähnlich wie beim Pharmakonzern Merck oder beim Konsumchemiker Henkel, die Anteile in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien zu packen. Die Familie hätte damit weiter das letzte Wort, und internationale Investoren könnten leichter in Hornbach investieren, da die ungeliebten Vorzugsaktien wegfielen. Dass sich der Baumarktriese so neue Geldgeber erschließt, käme auch Anleiheinvestoren zugute.

Anleihetipp: Hornbach
Kurs (%)110,31
Kupon (%)3,875
Rendite (%)1,77
Laufzeit bis15. Februar 2020
WährungEuro
ISINDE000A1R02E0
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