Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihetipp: Norwegen - Clou mit Krone

Die Baisse am Ölmarkt trifft auch das wichtigste Öl produzierende Land Europas: Norwegen, dessen Exporteinnahmen zu 60 Prozent aus dem Verkauf von Öl und Gas stammen und dessen Wirtschaftskraft zu 22 Prozent vom Energiesektor abhängt. 2014 wuchs Norwegen noch mit zwei Prozent. Wegen rückläufiger Ölpreise kappt die Notenbank in Oslo die Prognose für 2015 von 2,5 auf 1,5 Prozent. Dafür könnte die Inflation von 2,4 Prozent auf 2,9 Prozent steigen.

Unter Druck ist deshalb die Norwegische Krone gekommen. In nur drei Monaten verlor sie gegenüber dem Euro bis zu zwölf Prozent. Derzeit werden 100 Norwegische Kronen zu 11,30 Euro gehandelt. Das ist nach den Rückschlägen 2008/09 und 2004 der dritte schwere Kronen-Sturz seit Einführung des Euro. Für langfristige Investoren war jeder Rückschlag bisher eine Einstiegsgelegenheit.

Die Länder mit der höchsten Akademikerquote
Platz 10: IrlandBevölkerungsanteil mit Hochschulabschluss: 39,7 ProzentIm Jahr 2012 haben knapp 40 Prozent der Iren zwischen 25 und 64 Jahren eine universitäre Ausbildung. Das resümiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (kurz: OECD) in ihrem Bildungsbericht 2014. Deutschland hingegen schafft es nicht unter die Top Ten: Nur 28 Prozent haben einen Tertiärabschluss – also ein abgeschlossenes Studium oder einen Meister. Der OECD-Durchschnitt liegt dagegen bei knapp 33 Prozent. Quelle: AP
Platz 9: NeuseelandBevölkerungsanteil mit Hochschulabschluss: 40,6 ProzentDie weltweite Finanzkrise hat sich in Neuseeland nicht wirklich bemerkbar gemacht: Während die Zahl der Studenten in vielen Industriestaaten zwischen 2008 und 2011 zurückgegangen ist, steigt sie in Neuseeland weiter an und liegt bei knapp 41 Prozent. Im Jahr 2011 investieren neuseeländische Studenten im Durchschnitt knapp 11.000 US-Dollar in ihre Hochschulausbildung. Quelle: dpa
Platz 8: GroßbritannienBevölkerungsanteil mit Hochschulabschluss: 41,0 ProzentA-Level-Studentin Tabitha Jackson (r.) freut sich mit ihren Kommilitoninnen über ihren Abschluss am Brighton College. 41 Prozent der britischen Bevölkerung hat einen Hochschulabschluss. Ein Studienjahr in Großbritannien kostet rund 16.000 US-Dollar. Quelle: REUTERS
Platz 7: AustralienBevölkerungsanteil mit Hochschulabschluss: 41,3 ProzentEin Surfer springt mit seinem Brett in die Wellen vor Sydney. Auch „Down Under“ hat eine gut qualifizierte Bevölkerung, die deutlich über dem OECD-Durchschnitt liegt: 41,3 Prozent der Erwachsenen haben einen Universitätsabschluss. Pro Jahr muss ein australischer Student etwa 16.000 US-Dollar für seine Ausbildung zahlen. Quelle: AP
Platz 6: KoreaBevölkerungsanteil mit Hochschulabschluss: 41,7 ProzentJunge koreanische Studentinnen feiern ihren Abschluss an der privaten Sookmyung Universität in Seoul. In Korea haben 41,7 Prozent der erwachsenen Bürger einen Hochschulabschluss. Ein Studienjahr kostet knapp 10.000 US-Dollar. Quelle: dpa
Platz 5: USABevölkerungsanteil mit Hochschulabschluss: 43,1 ProzentVon allen 30 untersuchten Staaten ist ein Studium in den USA am teuersten: Rund 26.000 US-Dollar muss ein Student dort pro Jahr an einer Universität zahlen. Dennoch kann fast jeder zweite Erwachsene einen Hochschulabschluss vorweisen. Auf diesem Foto ist der Campus der Georgetown University in Washington zu sehen. Quelle: AP
Platz 4: IsraelBevölkerungsanteil mit Hochschulabschluss: 46,4 ProzentDieses Bild zeigt die israelische Universität Beerscheva, die auch als Ben-Gurion University of the Negev bekannt ist. Auch Israels Bevölkerung ist mit einem Anteil von 46,4 Prozent Hochschulabsolventen überdurchschnittlich gut ausgebildet. Pro Jahr investiert ein israelischer Student im Durchschnitt knapp 12.000 US-Dollar in seine Ausbildung. Quelle: dpa

Norwegische Staatsanleihen mit Laufzeit bis 2019 bieten derzeit 0,7 Prozent Jahresrendite. Das ist nicht üppig, aber immerhin 0,8 Prozentpunkte mehr, als das Anlageergebnis aus Bundesanleihen gleicher Laufzeit. Norwegen ist ein Top-Schuldner mit AAA-Rating.

Der scharfe Rückgang der Krone war auch darauf zurückzuführen, dass die norwegische Notenbank den Leitzins auf 1,25 Prozent senkte. Sogar ein weiterer Rückgang auf 1,0 Prozent ist in den nächsten Monaten möglich. Kurzfristig kann das die Krone noch einmal drücken, mittelfristig ist das ein gutes Signal für die Konjunktur. Sollte es dennoch zu einer längeren Flaute kommen, will Ministerpräsidentin Erna Solberg zur Belebung der Wirtschaft die Staatsausgaben anheben.

Die zehn glücklichsten Länder der Welt
Rafting Kanada Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Guatemala Vulkan Quelle: REUTERS
Stockholm Schweden Quelle: dpa
El Salvador Quelle: AP
Uruguay Ballett Quelle: dpa
Brasilien Rio Karneval Quelle: dpa
Wien Stephansdom Quelle: dpa

Jetzt zahlt es sich aus, dass Norwegen enorme Reserven hat. Zum einen ist die Staatsverschuldung mit rund 30 Prozent der Wirtschaftsleistung ungewöhnlich niedrig. Zum anderen hat das Land einen Staatsfond im Rücken, dessen Volumen mittlerweile 755 Milliarden Euro erreicht hat; angelegt in Aktien, Anleihen und Immobilien. Der Clou daran: Dieser Staatsfonds investiert nur außerhalb Norwegens – und damit gewinnen die Norweger immer: Wenn der Ölpreis und mit ihm die Krone sinkt, steigt der Wert ihres Staatsfonds. Und ziehen die Ölnotierungen dann wieder an, verdienen sie an entsprechend guten Verkaufspreisen.

Norwegische Staatsanleihen bieten auf dem derzeit gedrückten Niveau der Krone eine Gelegenheit für ein antizyklisches Währungsinvestment. Angesichts des wackligen Euro dürfte sich dies für Anleger hierzulande auszahlen.

Anleihetipp: Norwegen
Kurs (%)115,80
Kupon (%)4,50
Rendite (%)0,74
Laufzeit bis22. Mai 2019
WährungNorwegische Krone
ISINNO0010429913
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