
Aktientipp: Pfizer - Gesunder Anstieg auf alte Höhen
Der US-Pharmariese ist fündig geworden, wenn auch ein paar Nummern kleiner. Nachdem 2014 die 117 Milliarden Dollar schwere Übernahme der britischen AstraZeneca floppte, schnappte sich Pfizer jetzt für 17 Milliarden Dollar den US-Generikahersteller Hospira, der mit 17.000 Mitarbeitern zuletzt 4,46 Milliarden Dollar Umsatz erzielte. Hospira ist weltweit führend bei injizierbaren Arzneimitteln wie etwa Insulin. Das Generika-Marktvolumen für injizierbare Präparate liegt derzeit bei gut 40 Milliarden Dollar und wächst um etwa zehn Prozent pro Jahr.
Das 2004 aus einer Abspaltung von Abbott Laboratories hervorgegangene Unternehmen ist zugleich einer der führenden Hersteller von biotechnologisch hergestellten Generika. Diese sogenannten Biosimilars sind im Vergleich zu klassischen Generika teurer in der Herstellung, stehen dafür aber weniger unter Konkurrenzdruck. Dem jungen Markt für Biosimilars wird großes Potenzial nachgesagt, bis 2020 soll das Volumen bereits 20 Milliarden Dollar erreichen.
Hospira führte vor wenigen Tagen in Europa ein erstes Biosimilar zum Arthritis-Blockbuster Remicade von Johnson & Johnson ein.
In der Pipeline stecken sieben weitere, davon drei in der spätklinischen Phase. Pfizer baut mit dem Zukauf seine Biosimilar-Pipeline auf zwölf Wirkstoffe aus.
Aus dem Wachstumsloch kommt Pfizer mit dem Zukauf aber noch nicht. Bis 2020 verlieren 14 Pfizer-Medikamente mit einem Gesamtumsatz von rund 13 Milliarden Dollar ihren Patentschutz. Immerhin konnte unlängst ein Erfolg verbucht werden. Der potenzielle Blockbuster Ibrance gegen Brustkrebs erhielt die Zulassung für den US-Markt. Zudem arbeitet Pfizer seit einigen Monaten mit der deutschen Merck an der Entwicklung von lukrativen Krebspräparaten.
Weitere Zukäufe bleiben eine Option. Am Geld mangelt es nicht. Pfizers Kasse ist mit 33,4 Milliarden Dollar gefüllt. Pro Quartal erzielt der Pharmariese drei bis vier Milliarden Dollar freie Mittelzuflüsse.
Die Pfizer-Aktie hat seit Empfehlung 16 Prozent zugelegt. Auf lange Sicht winken Kurse jenseits von 40 Dollar. Dazu gibt es gut drei Prozent Dividendenrendite.