Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Fondstipp: Artemis US Select - Ölausrüster auf der Beobachtungsliste

Der Aktienmarkt in den USA läuft seit sechs Jahren nahezu ungebremst, die Unternehmen sind nicht mehr günstig und müssen ihren Umsatz und die Gewinne steigern, um hohe Bewertungen zu rechtfertigen. Weil jeden Monat mehr als 240 000 neue Arbeitsplätze entstehen, bringt das zumindest die Binnenkonjunktur in Schwung. „Nachteile durch den starken Dollar, der Exporte verteuert, werden wettgemacht durch billigere Importe, den niedrigen Ölpreis und die Arbeitsplatzentwicklung“, sagt Fondsmanager Cormac Weldon. Jeder US-Haushalt spare aktuell rund 100 Dollar pro Monat beim Tanken, nur etwa 0,4 Prozent der Beschäftigten arbeiteten im Öl- und Gasgeschäft und zittern um Jobs.

Artemis US Select

Weldon lenkte bis 2014 die US-Aktienfonds des britischen Anbieters Thread needle, die seit 2004 pro Jahr zehn Prozent gewannen. Seit September arbeiten er und sein früheres Team für Artemis in London. Der Fonds ist neu, aber das Team erprobt darin, solide Unternehmen auszuwählen. Die sollen auch überzeugen, wenn es am Markt schwieriger würde. „Das Risiko sind wenig profitable US-Unternehmen, deren Kurse durch die hohen Zuflüsse in börsengehandelte Indexfonds stark gestiegen sind.“ Die sogenannten ETFs investieren stets in alle Aktien eines Index. Aber ein Viertel der im breit gemischten Russell-2500-Index vertretenen Unternehmen kämpfe mit Verlusten. Ziehen Anleger Geld aus ETFs ab, dürften die Verlustunternehmen überproportional stark leiden.

Auf Einstiegschancen lauert er im Ölgeschäft. Noch sei es zu früh, um Ölausrüster wie Halliburton oder Schlumberger zu kaufen: „Wenn ein Ölunternehmen jetzt in Förderanlagen investiert, fordert es von den Ausrüstern Preissenkungen“, sagt Weldon. Er rechnet aber damit, dass er mittelfristig einige Ausrüster im Fonds haben wird. Mit Kreditkartenunternehmen wie Mastercard und Discovery Financial setzt er auf die starke Binnenkonjunktur. Beim Krankenhausbetreiber HCA überzeugen ihn die gute Qualität der Kliniken und die Vorteile durch „Obamacare“: „Früher bezahlten zehn Prozent der Patienten ihre Krankenhauskosten nicht, jetzt sind immer mehr Amerikaner krankenversichert.“

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