Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Fondstipp: DWS Global Value

Der Schock über den Rückschlag an den Börsen im Oktober war heftig, auch bei institutionellen Anlegern. „Eine sehr interessante Entwicklung“, nennt Peter Steffen, Fondsmanager des DWS Global Value Fonds, den Crash.
Der Dax etwa, der als konjunktursensibel gilt, verlor zwischenzeitlich 12,4 Prozent. „Selbst die bisher so soliden US-Börsenindizes zeigen erste Risse im Aufwärtstrend“, bemerkt Steffen, der nach dem Einbruch vereinzelt wieder Aktien zugekauft hat.

Allerdings vermehrt im Dollar-Raum, wohingegen sich die Konjunktur in Europa weiter verschlechtert habe, „und auch die Begeisterung über das neue Gelddrucken der Europäischen Zentralbank (EZB) hielt nur einen halben Tag lang an“, so Steffen. Die Ungewissheit darüber, im Tausch gegen welche Vermögenswerte genau die EZB frisches Geld in den Markt geben wird, habe dabei dieses Mal die Euphorie gedämpft.

Als besorgniserregend empfindet Steffen zudem die schwache Nachfrage aus den meisten Schwellenländern und von Rohstoffproduzenten, da viele europäische Unternehmen sich zunehmend auf diese beiden Bereiche ausgerichtet hätten.

Der DWS Global Value, ein mittelgroßer Fonds, der rund 659 Millionen Euro Anlegergeld verwaltet, konnte sich in dieser zuletzt schwierigen Börse recht gut behaupten; mit einem Plus von fast zwei Prozent im September
schnitt er gut einen halben Prozentpunkt besser ab als sein Vergleichsindex, der MSCI World Value Index. Im September verlor der Fonds deutlich weniger als die Masse der Marktteilnehmer, „wir haben früh genug das Risiko massiv reduziert“, sagt Steffen. Er verkaufte Small Caps mit geringer Liquidität und starker Konjunkturabhängigkeit. Auch von Citigroup und Wellpoint trennte er sich. Einen Teil der Erlöse hält Steffen als Liquidität, den Rest steckt er in defensive Aktien, so in den Dienstleister BCE und den US-Versorger Southern.

Pfizer, die er nachgekauft hat, ist jetzt der größte Einzelwert im Fonds, Pharma bildet mit 17 Prozent des Portfolios auch die stärkste Branche. Versicherungen haben aber mit 16 Prozent fast genauso viel Anteil. Insgesamt
will Steffen vorsichtig bleiben, hält noch mehr als zehn Prozent Cash.

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