Aktien und Anleihen Die Anlagetipps der Woche

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Adidas holt auf

Anleihetipp: Adidas - Fränkische Langläufer vor schlappen Bunds

Pünktlich zu den Olympischen Spielen und zur Fußballeuropameisterschaft, die im Sommer stattfinden, eröffnet Adidas in New York auf der legendären Einkaufsmeile Fifth Avenue einen neuen 4000-Quadratmeter-Store. Adidas kommt damit in den USA, dem weltweit größten Sportmarkt, einen wichtigen Schritt voran; vor allem gegen die US-Konkurrenten Nike und Under Armour. Dass Adidas den eigenen Auftritt in den USA deutlich ausbaut, könnte mittelfristig sogar den Verkauf des US-Ablegers Reebok ermöglichen, der seit der Übernahme 2005 die Erwartungen nicht erfüllt. Eine starke Position auf dem US-Markt dürfte das wichtigste strategische Ziel für den neuen Chef Kasper Rorsted sein, der im Herbst bei Adidas das Ruder übernimmt.

Mit 80 Prozent Umsatzplus in zehn Jahren ist Adidas ein Wachstumskonzern. In Westeuropa, mit rund 30 Prozent Umsatzanteil der Hauptmarkt, rechnet der Sportartikler in diesem Jahr mit einem zweistelligen Zuwachs. Auch in China und Lateinamerika ziehen die Verkäufe von Sportschuhen und Sportbekleidung stetig an. Wahrscheinlich wird Adidas in diesem Jahr zum ersten Mal mehr als 18 Milliarden Euro Umsatz erzielen – auch beflügelt von den sportlichen Großereignissen Fußball-EM und Olympia.

Bei stabilen Margen sollte dann vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation nach 1,48 Milliarden Euro ein Anstieg auf 1,6 Milliarden Euro möglich sein. Gemessen daran wären die Nettoschulden (460 Millionen Euro) nicht einmal ein Drittel davon. Die Eigenkapitalquote liegt bei 42 Prozent.

ISINXS1114159277
Kurs106,33 Prozent
Kupon2,25 Prozent
Rendite1,59 Prozent
Laufzeit bis8.10.2026
WährungEuro

Langfristiges Wachstum, gute Gewinne und solide Finanzen machen den fränkischen Sportartikler interessant für Anleihekäufer. Festverzinsliche von Adidas mit zehnjähriger Restlaufzeit bringen 1,6 Prozent Jahresrendite. Das ist nicht üppig, doch immerhin zehnmal so viel, wie es bei gleicher Laufzeit vom Bund gibt.

Fondstipp: FvS Gl. Emerging Market - Erste Hoffnungsschimmer, aber kein Überschwang

Wie die Euro-Zone in ihrer tiefsten Schuldenkrise, so beliebt sind Schwellenländer jetzt bei Investoren. Morningstar hat ermittelt, dass Aktien aus den Ländern in globalen Aktienfonds mit nur 4,4 Prozent einen so niedrigen Anteil haben wie zuletzt 2009 in der Finanzkrise.

Nun erscheint das große Ganze in den Schwellenländern ähnlich mau wie damals: Nicht nur in China schwächt sich das Wirtschaftswachstum ab, Venezuela wird als Pleitekandidat gehandelt, politische Probleme und die gestiegene Verschuldung bereiten Beobachtern Sorgen. Aber die Börsen ignorieren das, in Brasilien, der Türkei und Russland stiegen die Aktienkurse seit Jahresbeginn um über zehn Prozent.

Aktien- und Mischfonds im Einjahresvergleich
Wertentwicklung in Prozent
Fondsname¹ISIN seit 3 Jahren²seit 1 JahrVolatilität in Prozent³
Weltweit Aktien aus Schwellenländern (die besten unter 842 Portfolios)
Dimensional Emerging Markets Value $IE00B743SW10neu–2,9neu
Carmignac EM DiscoveryLU03360838102,0–4,210,9
FvS Global Emerging Market EquitiesLU1012015118neu–8,2neu
JPMorgan EM Small Cap LU03189330576,1–8,515,0
Stewart Investors Global EM LeadersGB00B2PDTV123,9–9,013,1
Aberdeen Global EM Small Comp.LU0837974525–1,7–9,515,1
Aviva Investors EM Small Comp. LU03008733032,3–9,512,9
Comgest Growth GEM Promis Comp. IE00B1VC72273,5–9,714,5
Ashmore EM Global Small Cap. USDLU06884329462,0–9,916,5
Morgan Stanley Emerging Leaders Eq.LU08152636281,4–9,9k. A.

¹ nur Fonds ab 20 Millionen Euro Volumen;

² jährlicher Durchschnitt (in Euro gerechnet);

³ je höher die Jahresvolatilität (Schwankungsintensität) in den vergangenen drei Jahren, desto riskanter der Fonds.

Stand 31.3.2016

Quelle Morningstar

Michael Altintzoglou managt bei Flossbach von Storch (FvS) den im März 2014 gestarteten Schwellenländer-Aktienfonds. An eine rasche Aufholjagd glaubt er nicht: „Günstig bewertete wachstumsstarke Unternehmen sind schon schwer zu finden. Die Wachstumsaussichten bleiben gedämpft, und die Unternehmensgewinne werden nicht stark steigen.“ Der Markt habe sich zuletzt erholt, weil Aussagen der US-Notenbankchefin eine US-Zinswende weniger bedrohlich erscheinen ließen. Der schwächere Dollar verschaffe hoch verschuldeten Schwellenländern jetzt wieder etwas Luft.

Aktientipp FvS Gl. Emerging Market

Ein Ölpreisanstieg kann den Rohstoffländern wie Russland helfen, hat für Importländer wie Indien eher Nachteile. Von den insgesamt 37 Unternehmen im Fonds hat Altintzoglou indische mit 23 Prozent am stärksten gewichtet.

Es sind etwa Godrej Consumer (Marktführer bei Mückenabwehrprodukten), der Mischkonzern ITC (früher Imperial Tobacco), der Immobilienfinanzierer HDFC und dessen Banktochter. Am zweitstärksten ist Südafrika mit zwölf Prozent vertreten, unter anderem mit dem Nahrungsmittelhersteller Tiger Brands. Unilever oder der japanische Windelhersteller Unicharm, die hohe Umsatzanteile in Schwellenmärkten haben, geben Halt bei möglichen Turbulenzen.

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