Eine griechische Erfolgsgeschichte ist etwa der populäre Spielzeug- und Saisonartikel-Anbieter Jumbo. Die Finanzen seien sehr solide, er sei nicht verschuldet und werde künftig wohl seine Dividende erhöhen, meint Zagaris. Inzwischen ist das Unternehmen an der Börse aber nicht mehr günstig, da die Aktien bereits in vielen europäischen Aktienfonds enthalten seien.
Jumbo gehöre zu den Unternehmen, die die Krisen exzellent überstanden hätten und stets Gewinne erzielen konnten. Zu ihnen zählt etwa auch die Folli Follie Group der griechischen Unternehmerfamilie Koutsolioutsos. Sie konnte auch 2013 ihr Schmuck- und Lifestyle-Imperium vergrößern – bei steigenden Gewinnen. Folli Follie macht seine Umsätze vor allem mit Schmuck, Uhren, Handtaschen oder Sonnenbrillen. Und anders als viele Unternehmen aus dem Land an der Ägäis, die ihre Umsätze vor allem auf dem Heimatmarkt machen, lebt Folli Follie vor allem vom Auslandsmarkt, in China eröffnen sie nahezu jede Woche einen neuen Shop.
Eine andere Handelskette ist ebenfalls extrem erfolgreich in ihrem Heimatland: Plaisio Computers betreibt 26 Filialen sowie im Internet einen Verkauf für Computer und Technik. Obwohl der griechische Markt in dem Bereich nicht stark gewachsen ist, konnte Plaisio die Verkäufe gegen den Trend steigern. Die Griechen mögen das Unternehmen, weil der Service so gut sei, meint Zagaris. Plaisio ist eines der Unternehmen, die sie im Portfolio hat und die nicht zu den großen Werten zählen, die im Athex-Index enthalten sind.
Ebenso ist Zagaris auf der Suche nach Unternehmen, die in einem Umbau stecken, etwa weil sie ihre Schulden reduzieren. Wer darin jetzt schnell sei, könne nach den Zinssenkungen sehr stark bei den Zinsaufwendungen sparen. In dieses Muster passt etwa der zweitgrößte Raffineriebetreiber Griechenlands, Motoroil, den die griechische Familie Vardinogiannis kontrolliert.
Schwellenland mit stabiler Währung
Seit einem Jahr gehört Griechenland zu den Schwellenländern. Im Juni 2013 kündigte der Aktien-Indexanbieter MSCI an, das zum Euroraum gehörende Land künftig nicht mehr in die Industrieländer-Indizes aufzunehmen, sondern in die Aktienkörbe für die Schwellenländer.
Geschadet hat diese Umklassifizierung nicht. Mancher Fondsmanager von Schwellenländern schaue sich das Euroland mit Interesse an, glaubt Alpha Trust-Chef Tamvakakis. Denn der Vorteil sei die stabile Euro-Währung und mit der rechtlichen Stabilität habe man gegenüber vielen anderen Schwellenländern Vorteile. Da zudem viele Investoren in Schwellenmärkten untergewichtet seien, verspricht sich Griechenland noch Zuflüsse, die die Aktienkurse und damit auch den Preis des Fonds steigen lassen können. Kali tichi – Viel Glück.