Auf diese Weise wird viel Geld verschenkt. Dabei sind VL gerade für Geringverdiener ein guter Weg, ein wenig Vermögen anzusparen. Immerhin zahlt der Arbeitgeber monatlich zwischen sechs und 40 Euro. Da die Ansparzeit sich normalerweise auf sechs Jahre beläuft, können bis zu 2880 Euro zusammenkommen. Insgesamt läuft der VL-Vertrag in der Regel sieben Jahre, das letzte Jahr wird pausiert, dann kann über das Geld verfügt werden. Ist die Laufzeit beendet, können die Zulagen für ein neues Sparvorhaben genutzt werden.
Wie bekomme ich das Geld?
Zunächst muss geprüft werden, ob Anspruch auf VL besteht. Denn nicht jedes Unternehmen zahlt seinen Angestellten diesen Sparanreiz. Auch Mitarbeiter in der Probezeit haben es oft schwer, die Förderung zu bekommen. Grundsätzliches ist normalerweise im jeweiligen Arbeits- oder Tarifvertrag geregelt. Die Personalabteilung kann bei Fragen am besten weiterhelfen. Zahlt das Unternehmen, können sich in der Regel alle fest angestellten Mitarbeiter sowie Auszubildende über das Geld vom Chef freuen. Wer Teilzeit arbeitet, bekommt oft einen reduzierten Satz.
Die Höhe der Zuzahlungen ist allerdings von Branche zu Branche sehr unterschiedlich. Während Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst 6,65 Euro monatlich bekommen, sind es in der Druckindustrie in Nordrhein-Westfalen 26,59 Euro pro Monat. Bankangestellte kassieren sogar die vollen 40 Euro monatlich.
Was Banken für eine Konto-Überziehung verlangen
Finanztest und die FMH-Finanzberatung aus Frankfurt haben bei den Banken die Dispo-Zinsen erfragt oder ermittelt.
"Der Durchschnittszins von 11,76 Prozent liegt zwar gut einen halben Prozentpunkt unter der Vorjahresuntersuchung, aber immer noch zu hoch. Denn die Zinsen, zu denen sich die Banken Geld leihen können, sind stärker gesunken als die Zinsen, zu denen die Kunden ihr Konto überziehen dürfen."
"Die Dispozinsen sanken zum Quartalsende im Schnitt nur um 0,28 Prozentpunkte."
Die Banken verdienen heute an Überziehungen deutlich mehr als früher. Vergleicht man zum Beispiel einen Schnitt der Dispo-Zinsen mit dem Referenzzins, dem Euribor für drei Monate, so ergeben sich in den vergangenen vier Jahren im Schnitt Gewinnmargen von über 10 Prozentpunkten. Vor der Jahrtausendwende waren es dagegen mal sieben Prozentpunkte oder weniger, ermittelte die FMH-Finanzberatung.
Deutsche Skatbank, DAB bank AG, PSD Bank Westfalen-Lippe eG, VR-Bank Uckermark-Randow
Quelle: FMH Finanzberatung, Finanztest
Sparkasse Leipzig, Frankfurter Sparkasse, Berliner Volksbank, Berliner Bank, Deutsche Bank AG
Sparkasse Hannover, Mainzer Volksbank, Wiesbadener Volksbank, Santander Bank
Commerzbank: 13,24 Prozent, Sparkasse Langen-Seligenstadt: 13,5 Prozent
Volksbank Stendal, Volksbank Eisenberg, Sparkasse Göttingen, Stadtsparkasse Hameln
VR-Bank Aalen, Sparkasse Elbe-Elster, Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich, Targobank
Manche Überziehungen über das vereinbarte Soll hinaus werden von den Banken geduldet. Sie verlangen dafür jedoch höhere Zinsen. In der Spitze ermittelte die FMH Finanzberatung für geduldete Überziehungen Werte von bis zu 18,75 Prozent.
Um die Zulage zu bekommen, können Anleger zwischen verschiedenen Sparprodukten wählen. Gezahlt werden die VL unter anderem für Bausparverträge, Banksparpläne, Lebensversicherungen oder Fonds. Haben sie ihr Wunschprodukt ausgewählt, müssen Anleger lediglich eine Kopie des VL-Vertrags beim Arbeitgeber einreichen. Der zahlt den Beitrag dann direkt auf das gewählte Depot oder den entsprechenden Vertrag.
Wer mehr Ansparen möchte, kann die Leistungen des Arbeitgebers auch freiwillig aufstocken. Der Betrag wird in dem Fall direkt vom Gehalt abgezogen. Gerade für Berufsanfänger oder Geringverdiener ist allerdings hier Vorsicht geboten: „Bevor freiwillig mehr angespart wird, muss genau überprüft werden, ob das im monatlichen Budget drin ist“, sagt Geldanlage-Expertin Oelmann. Wird es knapp, sollten sich Sparer lieber mit dem zufrieden geben, was der Chef beisteuert.
Auch der Staat fördert den VL-sparenden Bürger. Wer jährlich weniger als 20.000 Euro verdient – bei Ehepaaren sind es 40.000 Euro – darf sich zusätzlich über die staatliche Arbeitnehmer-Sparzulage freuen. Mit bis zu 80 Euro jährlich unterstützt der Staat die Sparbemühungen. Ausgezahlt wird die Zulage von Vater Staat allerdings erst nach Ende der Laufzeit – wer vorher kündigt, hat keinerlei Ansprüche auf die staatliche Förderung. Wer Anspruch auf die staatliche Sparzulage hat, muss bei der Produktauswahl einige Kriterien beachten, denn nicht alles ist förderfähig. Gerade bei Aktienfonds gelten strenge Regeln, für welche Fonds VL und die Sparzulage verfügbar sind. Beim Fondsverband BVI finden Anleger eine entsprechende Liste mit Fonds.