Anlegen wie Buffett Wie Sie gute Aktien günstig kaufen

Börsenidol Warren Buffett kauft gerne idiotensichere Aktien - Papiere von wundervollen Unternehmen zu einem fairen Preis. Wie Anleger solche Qualitätswerte aufspüren.

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Welche Rendite die Dax-Aktien liefern
Dividendenrendite sinktFast 9800 Punkte Mitte Januar: Über die vergangenen zwölf Monate ist der Dax zu neuer Höchstform aufgelaufen. Doch kaum eines der großen deutschen Unternehmen wird die Dividende je Aktie im gleichen Maß anheben, wie die Kurse angezogen sind. Nach Berechnungen der Commerzbank (Stichtag 20.1.2014) ist die Dividendenrendite, das Verhältnis von der Ausschüttung je Aktie zum Kurs, im Dax flächendeckend gesunken. Und mit K+S, Eon oder RWE liegen gerade solche Unternehmen vorn, deren Kurse sich weniger berauschend entwickelt haben. Die Dividende dagegen schwankt nicht so stark, sie kann gleich bleiben oder nur leicht zurückgehen. Quelle: dpa
Platz 1: Munich ReAktionäre des größten weltweiten Rückversicherers können sich freuen: Voraussichtlich wird kein anderer Dax-Konzern 2014 relativ zum Aktienkurs mehr ausschütten. Zum 20.1. errechnet die Commerzbank eine Dividendenrendite von 4,59 Prozent. Damit kommen Anteilseigner jedoch schlechter weg als noch vor einem Jahr. Damals betrug das Verhältnis von Dividende zu Kurs mehr als fünf Prozent. Grund: Munich Re könnte laut Studie mit 7,25 Euro nur 25 Cent mehr ausschütten als noch 2013. Das wäre ein geringer Anstieg angesichts satter Kursgewinne (+12 Prozent) im vergangenen Jahr. Quelle: dpa
Platz 2: EonDividendenrenditen von mehr als sieben Prozent wie im vergangenen Jahr kann auch der Energieversorger Eon seinen Aktionären nicht mehr liefern. Atomausstieg und Erneuerbares Energiegesetz (EEG) hat dem Versorger zugesetzt. Nach einem Gewinneinbruch von mehr als 50 Prozent, schaffte der Aktienkurs auf Jahressicht lediglich ein Plus von 1,76 Prozent. Laut Commerzbank könnte Eon daher die Dividende von 1,10 Euro auf 60 Cent kürzen. Dennoch bietet das Unternehmen Aktionären im Dax-Vergleich mit 4,39 Prozent Rendite noch den zweitgrößten Ertrag im Verhältnis zum Aktienkurs. Quelle: dpa
Platz 3: K+SWegen politischer Querelen zwischen Russland und Weißrussland hat der Aktienkurs des Düngemittel-Herstellers im vergangenen Jahr eine rasante Talfahrt durchgemacht. Als die beiden Großkonzerne Uralkali (Russland) und Belaruskali (Weißrussland) ihr Kartell beendeten und damit einen Preisverfall auf dem Markt für Düngemittel auslösten, riss es auch die K+S-Aktie nach unten. In den vergangenen zwölf Monaten büßten K+S-Papiere rund 33 Prozent ein. Die Dividende allerdings könnte weniger stark nachgeben: die Commerzbank rechnet mit Kürzungen von 40 Cent je Aktie – oder 28 Prozent. Dann würde die Dividendenrendite insgesamt nicht fallen, sondern im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht anziehen, von vier auf 4,07 Prozent. Quelle: dpa
Platz 4: Deutsche TelekomAktionäre der Deutschen Telekom können über 3,98 Prozent Dividendenrendite freuen, schätzt die Commerzbank. Das wäre das viertbeste Verhältnis zwischen Ausschüttung je Aktie und Kurs. Die meisten dürfte das dennoch enttäuschen: im Vorjahr konnten Anteilseigner noch 8,14 Prozent Dividendenrendite einstreichen. Grund für den starken Rückgang: Während die Telekom ihre Dividende je Aktie laut Commerzbank für 2014 von 70 auf 50 Cent sogar senken könnte, war der Aktienkurs binnen eines Jahres um 42,6 Prozent gestiegen. Quelle: dpa
Platz 5: AllianzAuch die Allianz hat mit geschätzten 3,95 Prozent eine niedrigere Dividendenrendite vorzuweisen als im vergangenen Jahr (4,29 Prozent). Trifft die Einschätzung zu, würde das Verhältnis zwischen Dividende und Aktienkurs etwa auf dem Stand von 2007 liegen. Der Aktienkurs des Versicherers ist um rund 19,5 Prozent gestiegen. Bei der absoluten Dividende erwarten die Analysten der Commerzbank einen Anstieg von 4,5 Euro auf 5,25 Euro je Aktie. Quelle: dpa
Platz 6: RWEMit RWE findet sich ein weiterer Versorger unter den Dax-Konzernen mit der höchsten Dividendenrendite. Sie soll für das Jahr 2013 bei 3,71 Prozent liegen und ist damit rund 2,7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Wie Eon und EnBW hatte auch RWE mit der Energiewende und den daraus entstehenden Verlusten zu kämpfen. Die Commerzbank erwartet, dass der Versorger seinen Anlegern einen Euro pro Aktie statt zwei Euro wie im vergangenen Jahr zahlt. Der Kurs der RWE-Aktie hat im vergangenen Jahr rund 4,1 Prozent verloren. Quelle: dpa

Wenn Warren Buffett spricht, hören Anleger genau hin: „Es ist viel besser, ein wundervolles Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen als ein durchschnittliches Unternehmen zu einem wunderbaren Preis“, lehrt der Chef der Beteiligungsholding Berkshire Hathaway.

Auf den Altmeister berufen sich die Analysten der Großbank Credit Suisse. Sie setzen, wenn sie Aktien beurteilen, stark auf den Cash Flow Return on Investment (CFROI). Diese Renditekennzahl misst inflationsbereinigt die Fähigkeit von Unternehmen, Cash-Flow zu erzeugen. Der Cash-Flow bildet die gesamten Bareinnahmen eines Unternehmens ab, nach Abzug aller Kosten und Investitionen.

Vereinfacht zeigt der Cash Flow Return on Investment, wie viel Geld, gemessen am investierten Kapital, in einem Jahr erwirtschaftet wurde. Gesellschaften mit einem hohen CFROI über viele Jahre sind oft Qualitätsunternehmen. Laut Credit Suisse weisen Unternehmen aus wenig konjunkturabhängigen Branchen wie Pharma oder Nahrungsmittel oft eine nachhaltigere Profitabilität auf als die Zykliker aus dem Maschinenbau, der Chemie oder der Autobranche.

Die Besten ihrer Klasse in Europa

Für Industrieunternehmen und Dienstleister ergibt sich bei der langfristigen Messung im weltweiten Vergleich ein CFROI von im Schnitt rund sechs Prozent pro Jahr. Das heißt, gemessen an dem um Inflationseffekte bereinigten eingesetzten Kapital, wird jährlich ein Geldzufluss von sechs Prozent generiert. Wer mehr schafft, ist laut Credit Suisse ein Werterzeuger, wer darunter liegt, ein Wertvernichter – er holt nach Inflation nicht mehr herein, als er anderswo für sein Kapital an Zinsen bekommen würde.

Ein Unternehmen, das mehr als die eigenen Kapitalkosten erwirtschaftet, schafft Mehrwert für Aktionäre. Theoretisch sollte die Aktie dann über dem Buchwert (dem Wert aller Anlagen, Immobilien und Patente, der Aktionären nach Abzug aller Schulden zustünde) gehandelt werden. Für Unternehmen, die Kapital vernichten, sollten Anleger dagegen weniger als den Buchwert bezahlen.

Die Credit-Suisse-Analysten Bryant Matthews und David Holland haben beobachtet, dass zwischen Wertschaffern und -vernichtern wenig Bewegung herrscht: Gute Unternehmen bleiben gut, schlechte bleiben schlecht. Wechseln bei anderen Unternehmen zuvor erfolgreiche Manager zu einem Wertvernichter, gelingt ihnen eine Wende eher selten. Laut Holland kommt hier wieder Buffett ins Spiel, der einmal sagte: „Fängt ein Managementteam mit erstklassigem Ruf bei einem Unternehmen mit schlechtem Ruf an, bleibt meist nur der Ruf der Gesellschaft intakt.“

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