Handelsstreit Trump erwägt chinesische Firmen von US-Börsen zu entfernen

US-Präsident Donald Trump hat vor mehr als einem Jahr einen Handelskrieg mit Peking angezettelt. Seitdem überziehen sich beide Seiten mit Strafzöllen, was die internationalen Märkte belastet. Quelle: AP

Die US-Regierung denkt Insidern zufolge darüber nach, die Börsennotierung chinesischer Firmen in den USA einzustellen. Derartige Maßnahmen dürften den Handelsstreit der beiden Wirtschaftsmächte kräftig anheizen.

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Der Zollstreit der USA mit China dürfte die Aktienmärkte weiter beschäftigen. Zum Wochenende sorgten Erwägungen von US-Präsident Donald Trump, die Börsennotierung chinesischer Firmen in den USA einzustellen, für Aufruhr. Einem Insider zufolge denkt die US-Regierung darüber nach. Ein solcher Schritt wäre Teil von Bemühungen im größeren Stil, chinesische Investitionen in den USA einzuschränken, sagte eine mit den Überlegungen vertraute Person am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Ebenfalls unter Berufung auf Insider berichtete die Agentur Bloomberg, die genauen Mechanismen zum sogenannten Delisting der Unternehmen müssten noch ausgearbeitet werden. US-Präsident Donald Trump müsse das Vorhaben am Ende absegnen. Allerdings habe er bereits grünes Licht für Diskussionen über das Thema gegeben.

Die Informationen sorgten an der New Yorker Börse für Aufruhr. Aktien von chinesischen Firmen wie den Internetriesen Alibaba und JD.com sowie der Suchmaschine Baidu gingen auf Talfahrt.

Ein US-Regierungsvertreter sagte, dass Trumps Team zudem über Möglichkeiten berate, den Geldfluss von US-Portfolios nach China zu begrenzen. Beim US-Präsidialamt war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die USA und China stecken seit längerem in einem Handelsstreit fest. Die USA werfen China unfaire Handelspraktiken vor und haben deshalb Zölle auf chinesische Importe verhängt. China hat mit Gegenzöllen reagiert. Das belastet weltweit die Wirtschaft und hält die Börsen in Atem. Die Handelsgespräche zwischen den USA und China sollen einem Bericht von CNBC zufolge am 10. Oktober wieder aufgenommen werden.

China droht USA vor UN-Vollversammlung mit Vergeltung im Handelskrieg

Im Handelskrieg mit den USA hat Chinas Außenminister Wang Yi Washington am Freitag mit weiteren Gegenmaßnahmen gedroht. Man sei guten Willens, Probleme in einer ruhigen und vernünftigen Weise zu lösen. „Sollte die andere Seite aber in böser Absicht handeln oder keinen Respekt für den gleichen Status oder die gleiche Rolle bei den Verhandlungen zeigen, müssen wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unser legitimes Recht und Interesse zu wahren“, sagte Wang vor der UN-Vollversammlung am Freitag in New York. Protektionismus sei eine Gefahr für die Weltordnung. Er nannte die USA in seiner Rede dabei allerdings nicht direkt.

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