1. Banca Monte dei Paschi di Siena, gegründet 1472
Einst gegründet, um arme Bauern mit billigen Krediten zu versorgen, hat sich die Monte dei Paschi in unseren Tagen zu Italiens drittgrößten Geldkonzern entwickelt. Sie gehört auch zu den fünf systemrelevanten Banken. Daheim in Siena erwies sich das Institut stets als großzügiger Förderer und Stifter. Doch mittlerweile benötigt die Traditionsbank selbst finanzielle Hilfe. Vor der Finanzkrise steigt sie bei der norditalienischen Banca Antonveneta ein - und übernimmt sich dabei. Prompt fragt sie in Rom nach Staatshilfen, als erste italienische Bank überhaupt. 2011 erhöht die Monte dei Paschi di Siena ihr Kapital, mit 536 Millionen Dollar deckt sich das Haus ein.
Doch es reicht nicht.
Die Schulden lagen im ersten Halbjahr 2012 bei 1,6 Milliarden Euro. Das Institut wurde auch deshalb stark von der Krise getroffen, weil es auf einem Berg italienischer Staatsanleihen sitzt, die deutlich an Wert verloren haben. Im ersten Halbjahr war die Bank war mit 1,6 Milliarden Euro in die roten Zahlen gerutscht.
Nun hat die Ratingagentur Moody's die Kreditwürdigkeit der Bank auf Ramschniveau herabgestuft. Sie senkte im Oktober 2012 die Bonitätsnote um zwei Stufen von Baa3 auf Ba2. Die Agentur begründete damit, dass Monte Paschi womöglich weitere Staatshilfe benötigen werde. Dabei hatte sich die Bank erst im Juni 2012 beim Staat 1,5 Milliarden Euro besorgt.
Der Ausblick bleibt weiter auf negativ. Dem einzigen italienischen Institut, das beim europäischen Bankenstresstest durchfiel, drohen also weitere Herabstufungen.
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Reuters