Banken im Vergleich Wo Sie die günstigsten Girokonten finden

Seite 2/3

Große Unterschiede zwischen Online- und Filialkonto

Insgesamt hat die FMH Finanzberatung die Angebote von 50 Banken und Sparkassen miteinander verglichen. Um die verschiedenen Angebote in Relation zueinander setzen zu können, baute sie Musterkunden auf. Beim stereotypen Onlinekunden fließen demnach monatlich 1800 Euro aufs Konto, er hat zwei Kreditkarten, mit denen er monatlich 1500 Euro umsetzt. Und im Gegensatz zum Filialkunden nutzt er seinen Dispo - allerdings nur sechs Tage im Monat.

Die günstigsten Filialkonten für Bestandskunden

Insbesondere bei den Angeboten für neue Kunden bei Direktbanken spielen Bonuszahlungen eine sehr wichtige Rolle. Auf dem ersten Platz landet hier die comdirect, bei der Kunden in den ersten drei Jahren insgsamt fast 130 Euro einstreichen können. Das gilt zumindest, solange die Bank ihr Angebot von 150 Euro Willkommensprämie aufrecht erhält.

Ohne Bonus keine Chance

Auch bei den Banken auf den folgenden Rängen machen Sparer ein gutes Geschäft. Auf Rang 2 folgt die netbank mit einem Plus von 95 Euro nach drei Jahren, gefolgt von der Santander Bank mit 86 Euro. Im Gegensatz zur Konkurrenz zahlt die Santander Bank den Bonus von 36 Euro jährlich aus.

Was auffällt: Mit der DKB landet die erste Bank, welche keinen Bonus für Neukunden zahlt, relativ abgeschlagen auf einem hinteren Rang. Und das, obwohl die Bank ein kostenloses Konto mit kostenloser Kreditkarte anbietet. Entsprechend besser punkten können die Berliner bei Bestandskunden.

Hier landet die Direktbank, welche aufgrund ihrer weltweit kostenlosen Abhebungen besonders bei reisefreudigen Sparern beliebt ist, zusammen mit der DAB, Cortal Consors, der ING Diba und der netbank auf dem zweiten Platz. In drei Jahren fallen bei allen fünf Banken insgesamt 4,68 Euro an Kosten an, welche aus den Zinsen für den Dispo resultieren.

Die günstigsten Onlinekonten für Bestandskunden

Besser schneidet bei den Online-Bestandskunden die Santander Bank ab. Sie ist das einzige Online-Institut, welches auch Bestandskunden einen regelmäßigen Bonus zahlt und sichert sich dadurch den vordersten Platz.

Der Vergleich zeigt, dass selbst bei Onlinekonten bereits große Preisunterschiede zwischen den einzelnen Banken bestehen. Während bei Direktbanken kaum Gebühren anfallen, sind es bei der bestplatzierten regionalen Bank, der PSD Bank Berlin-Brandenburg, bereits knapp 22 Euro in den ersten drei Jahren.

Wechsel kann sich lohnen

Noch teurer wird es bei den bundesweit operierenden Geschäftsbanken. Hier bietet die BBBank das beste Angebot mit rund 83 Euro in den ersten drei Jahren.

Auch bei Filialkunden ist das Angebot der Badischen Beamtenbank gut, mit Kosten von 47 Euro in drei Jahren landet das Institut sowohl bei Neu- als auch bei Bestandskunden unter den ersten Drei. Der im Vergleich zum Onlinekunden niedrigere Preis resultiert aus den veränderten Annahmen beim durchschnittlichen Muster-Filialkunden. Im Gegensatz zum Onlinesparer verfügt der mit 3500 Euro über einen deutlich höheren monatlichen Geldeingang.

Beim Schnellvergleich werden Musterkunden verwendet. Bei der eigentlichen Auswertung erfolgt die Berechnung nach der persönlichen Gepflogenheit der Kontonutzung - mit Geldautomatennutzung und Geldeingang.

Insgesamt spielen Bonuszahlungen bei Filialkonten eine deutlich geringere Rolle als im Onlinebereich. Ausnahme ist die Santander Bank, die nicht zwischen Online- und Filialkonto unterscheidet und sich damit sowohl bei Bestands- als auch im Neukundenbereich den ersten Platz sichert.

Der Unterschied zu den schlechter platzierten Banken ist allerdings groß. Während Santander-Kunden in drei Jahren ein Plus von 86 Euro verzeichnen, zahlen Bestandskunden bei der Deutschen Bank immerhin 323 Euro Kontoführungsgebühren.

Damit ist der Branchenprimus allerdings nicht allein, der Vergleich der FMH Finanzberatung zeigt, dass auch bei einigen Sparkassen wie der Haspa in Hamburg oder Ostsächsischen Sparkasse in Dresden jährlich Gebühren von mehr als 90 Euro anfallen.

Diese hohen Kostenunterschiede zeigen, dass ein Wechsel des Girokontos Sinn ergeben kann. Eine Umfrage der Unternehmensberatung Investors Marketing zeigt, dass immerhin 36 Prozent der Befragten in den vergangenen zehn Jahren ihr Girokonto gewechselt haben.

Viele schrecken allerdings davor zurück, weil ein Umzug des Kontos zunächst nach viel Arbeit klingt. Die meisten Banken bieten allerdings bereits einen Umzugsservice an. Das Geldhaus kümmert sich dann darum, dass Gehaltseingänge und Daueraufträge auf das neue Konto übertragen werden.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%