Bargeld für die Reisekasse Geldumtausch bei Banken wird zur Glückssache

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Beispiele für Bargeldtausch bei Banken

Die mehr als 400 Sparkassen sowie mehr als 1000 Niederlassungen der Volks- und Raiffeisenbanken handhaben den Umtausch ganz unterschiedlich. Das gilt sowohl für die Vorräte an fremden Währungen in den Niederlassungen als auch für Wechselgebühren. Wer umtauschen will, kommt also nicht umhin, sich bei seiner Genossenschaftsbank zuvor zu erkundigen, ob und welche Sorten in den Filialen sofort erhältlich sind. Eine Bestellung fremder Währung ist aber generell möglich. Was der Umtausch an Gebühren kostet, legt allerding auch jede der Sparkassen oder Volksbanken individuell fest.

Die zweitgrößte Volks- und Raiffeisenbank in Deutschland, die Sparda Bank Baden-Württemberg, bietet etwa den Umtausch gegen Online-Vorbestellung ab 50 Euro an, verlangt dafür jedoch eine Gebühr von 10,75 Euro. Erst ab 200 Euro reduziert sich die Gebühr auf 5,75 Euro. Zudem kostet der Umtausch drei Prozent vom Kurswert.

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Eine Sonderstellung nimmt in Deutschland die Reisebank an, eine hundertprozentige Tochter der DZ Bank, dem Spitzeninstitut der genossenschaftlichen Finanzgruppe der Volks- und Raiffeisenbanken. Die Reisebank hat sich auf das Geschäft mit Sorten und Bargeldtransfers spezialisiert und bietet passende Dienstleistungen auch anderen Banken an, vor allem natürlich den Volks- und Raiffeisenbanken. Zudem unterhält sie 90 Geschäftsstellen in Deutschland, vor allem an Flughäfen, Bahnhöfen, Grenzübergängen und einigen Innenstädten. Die Bestellung von Sorten ist auch im Online-Shop der Bank möglich, das ist allerdings auch nicht unbedingt billiger als bei der Hausbank. Das Wechseln von 50 bis 200 Euro kostet einen Mindermengenzuschlag von fünf Euro. Soll das Geld geliefert werden, kommen 6,90 Euro Versandkostenpauschale hinzu. Nach Bezahlung der bestellten Sorten erfolgt die Lieferung innerhalb von drei Werktagen.

Die größte deutsche Sparkasse, die Hamburger Sparkasse (Haspa), tauscht für Kunden gegen Vorbestellung hingegen kostenlos um. Lediglich Nicht-Kunden werden dafür mit fünf Euro zur Kasse gebeten. Nachteil: Bis bestellte Währungen bereitliegen, können bis zu sieben Werktage vergehen. Reisende müssen sich also frühzeitig darum kümmern.

Die Commerzbank verlangt ebenfalls fünf Euro beim Bargeldtausch. Wer den Geldumtausch über sein Commerzbankkonto abrechnen lässt, zahlt keine Gebühr. In der Regel, so die Commerzbank, seien die Sorten am nächsten Tag in der Filiale abholbereit. Für zusätzliche 5,60 Euro bekommen Kunden die fremdländischen Geldscheine auch nach Hause geliefert.

Bei der Deutschen Bank ist der Umtausch in gängige Währungen wie Dollar und Pfund hingegen sofort möglich. Für Kontoinhaber bei der Deutschen Bank ist er sogar kostenlos. Wird nicht über ein Konto abgerechnet, sondern Bargeld getauscht, ist für Kunden wie für Nicht-Kunden ein Entgelt von 5,50 Euro fällig, erklärt eine Sprecherin der Deutschen Bank. Welche fremden Banknoten vorrätig sind, sei jedoch regional unterschiedlich. Was nicht vorrätig ist, kann nach zwei bis drei Arbeitstagen zur Verfügung gestellt werden. Auf Wunsch wird das Bargeld auch nach Hause oder an eine Geschäftsadresse geliefert, ab einem Gegenwert von 300 Euro sogar kostenfrei.

Beim Schnellvergleich werden Musterkunden verwendet. Bei der eigentlichen Auswertung erfolgt die Berechnung nach der persönlichen Gepflogenheit der Kontonutzung - mit Geldautomatennutzung und Geldeingang.

Bargeld nur auf Bestellung

In den 341 Filialen der Hypovereinsbank sind demgegenüber keine Barbestände an Fremdwährungen vorhanden. Wie bei der Haspa müssen Sorten erst bestellt werden. Über die Internetseiten der Unicredit-Tochter sowie in den Filialen sind ausländische Banknoten in jeder Stückelung bestellbar. Das geht auch online. „Der Online-Service ist ebenso kostenlos wie die Lieferung nach Hause“, sagt Pressesprecher Ralf Horak. „Für die Kunden ist das eine große Erleichterung.“ Getauscht wird zum offiziellen Sortenkurs der Bank.

Die Postbank hat sich anders als die bereits genannten Geldhäuser ganz aus dem Währungsumtausch verabschiedet. Sie bieten nach eigenen Angaben weder in den Filialen noch über das Internet die Möglichkeit, Fremdwährungen zu bestellen. Stattdessen informiert sie ihre Kunden umfangreich über die Möglichkeiten moderner Zahlungsmittel im Ausland. So sind etwa die Kreditkarten der Postbank auch mit einem Funkchip für das kontaktlose Bezahlen ausgestattet, eine Technik, die in manchen Ländern bereits flächendeckend verfügbar ist. „Europaweit gibt es bereits 3,2 Millionen Kontaktlos-Terminals – Tendenz steigend“, argumentiert Postbank-Sprecher Ralf Palm.

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