Bargeld für die Reisekasse Geldumtausch bei Banken wird zur Glückssache

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Ohne Bargeld starten

Womit wir bei den Alternativen wären. Dabei bietet vor allem das direkte Begleichen von Rechnungen im Ausland mit der Kreditkarte den großen Vorzug, dass das bargeldlose Bezahlen zumindest in den Euro-Ländern immer kostenlos ist, während Barabhebungen an ausländischen Bankautomaten meist mit einer relativ hohen Gebühr verbunden ist. Außerhalb der Euro-Zone gilt das im Prinzip auch, ist aber stark davon abhängig, welcher Kreditkartentyp – Mastercard, Visa oder andere – vor Ort am meisten verbreitet ist. Wer vor Ort möglichst viele Rechnungen mit einer geeigneten Kreditkarte bezahlt, spart in der Regel viel Geld, darf aber umgekehrt seine Kreditkarte nicht aus den Augen lassen, um Missbrauch der Kreditkartendaten vorzubeugen.

Wer beim Umtausch auch auf die Gebühren achtet, wird feststellen, dass auch das Geldabheben im Ausland oft günstiger ist als der Bargeldtausch daheim. Das liegt daran, dass beim Bartausch der der ungünstigere Sortenkurs den Wechselkurs bestimmt, im elektronischen Zahlungsverkehr hingegen der günstigere Devisenkurs zum Einsatz kommt. Sofern am Reiseziel die Infrastruktur mit Geldautomaten gut ist, ist das Geldabheben vor Ort also zu empfehlen.

Wo die meisten Filialen geschlossen werden
Deutsche Bank Quelle: dpa
Dresden Quelle: dpa
Rathaus in Saarbrücken Quelle: dpa
Bremen Quelle: dpa
Erfurt Quelle: dpa
Schloss Sanssouci in Potsdam Quelle: dpa
Mainz Quelle: dpa

Wo Geldautomaten sind, geht es auch kostenlos

Längst gibt es Kreditkarten, mit denen die Barabhebung im Ausland gebührenfrei bleibt. Das Vergleichsportal Check24 etwa weist sieben Kreditkartenangebote aus, mit denen die Bargeldabhebung weltweit kostenlos möglich ist. Bestnoten erhielten etwa die Visa-Karten von DKB, Santander und Wüstenrot. Wer damit ins Ausland reist, kann sie schon am Flughafen ohne Angst vor hohen Gebühren direkt einsetzen, um an Bargeld zu gelangen. Die beiden erstgenannten Kreditkarten gibt es sogar ohne Jahresgebühr, bei Wüstenrot werden ab dem 2. Jahr 39 Euro pro Jahr fällig.

In vielen Ländern genügt bereits die Girocard. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass die Automaten im Ausland die gleichen Symbole wie die Karten tragen, zum Beispiel „Maestro“ oder „V-Pay“, wobei letzteres vor allem innerhalb Europas funktioniert. Damit beim Geldabheben mit Girocard möglichst geringe Gebühren anfallen, sollten sich Reisende zuvor nach den Kooperationsbanken der Hausbank am Reiseziel erkundigen.

Wer am Geldautomaten in der Fremde Geld abhebt, muss trotzdem aufpassen: Häufig bieten die Geräte die Sofortumrechnung in Euro an. Davor sollten sich Reisende in Acht nehmen: Denn bei der Sofortumrechnung wird der Wechselkurs der ausländischen Bank zugrunde gelegt. Bei Banken vor Ort ist der Umrechnungskurs häufig viel schlechter. Wer sich nur den Betrag in der vor Ort gültigen Währung anzeigen lässt, bekommt den Wechselkurs von seiner Bank in Deutschland. Dafür muss man allerdings vor dem Geldabheben wissen, wie viel vom ausländischen Geld man braucht und was es in Euro wert ist.

Besser nicht zurücktauschen

Ein Problem bleibt vielen Urlaubern und Geschäftsreisenden: Wer ausländisches Geld mit zurück nach Deutschland bringt, wird es kaum oder nur mit deutlichen Verlusten wieder los. Münzen akzeptieren Banken generell nicht, und nur noch wenige kaufen Sorten überhaupt an. Selbst wenn Geldscheine akzeptiert werden, ist der Wechselkurs beim Verkauf von Sorten deutlich schlechter als beim Ankauf.

Ein Genossenschaftsbanker gesteht denn auch, er bringe die 50 Pfund vom letzten London-Trip in seinem Portemonnaie gar nicht erst zur Bank, sondern zur Wechselstube am Bahnhof. Die sieben bis acht Euro Verlust, die dabei entstünden, müsse er hinnehmen. Da erscheint es doch besser, das Geld gleich im Reiseland ganz auf den Kopf zu hauen.

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