
„Game of Thrones“ gehört zu den erfolgreichsten Fernsehserien aller Zeiten – und entsprechend groß ist die Zahl derjenigen, die sehnsüchtig auf neue Folgen des Fantasy-Epos warten.
Den Hype nutzten nun offenbar Hacker, die dem Fernsehsender HBO Material der neuen Staffel von den Servern stahlen, darunter fünf neue Drehbücher der Serie. Nun erpressen die Hacker HBO mit der Drohung, das Material Stück für Stück öffentlich zu machen – es sei denn, der Sender zahlt ein Lösegeld in Höhe von sechs Millionen Dollar mit Bitcoins an die kriminelle Hackertruppe.
Bitcoins, die beliebteste virtuelle Währung der Welt, gerät durch ihre Beliebtheit bei Kriminellen immer wieder in die Schlagzeilen. Und auch abseits der Vorzüge der Cyber-Währung für illegale Geschäfte sorgten Bitcoins zuletzt für Furore: Gerade erst schoss der Wert eines Bitcoin auf mehr als 3400 Dollar. Binnen eines Jahres konnte das virtuelle Geld seine Kaufkraft – gemessen in US-Dollar – um 480 Prozent steigern. Allein im laufenden Jahr legten Bitcoins schon um mehr als 250 Prozent zu.
Auch in Euro gemessen ist die Teuerung beeindruckend: plus 215 Prozent im laufenden Jahr, ein Plus von 440 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten.
Den Grund für den rasanten Anstieg sehen Marktbeobachter vor allem in der Abspaltung des Bitcoin-Ablegers Bitcoin Cash. Nachdem am 1. August jedem Besitzer eines klassischen Bitcoin ein neuer Bitcoin Cash hinzugebucht wurde, trennen sich offenbar viele Inhaber von ihren Bitcoin Cash und tauschen diese gegen klassische Bitcoin.
Da im Zuge der Umstellung auch ein Update des Codes vorgenommen wurde, um die Transaktionsgeschwindigkeit für Bitcoin zu erhöhen, konnten die klassischen Bitcoin in den ersten Augusttagen bereits um rund 20 Prozent zulegen. Bitcoin Cash fielen hingegen zunächst deutlich gegenüber den bisherigen Bitcoins, anfangs schnellte ihr Kurs in die Nähe von 700 Dollar, stürzte im Laufe der Woche dann aber bis auf 220 Dollar ab. Aktuell sind Bitcoin Cash etwa 340 Dollar wert.





Hauptproblem für Bitcoin-Inhaber sind damit weiterhin die starken Kursschwankungen. Zudem zeugen die großen Unterschiede zwischen beiden Bitcoin-Varianten – die nach wie vor auf dem gleichen Algorithmus basieren – von der Zerrissenheit im Bitcoin-Lager. Alle Beteiligten wollen die Cyberwährung zwar für die Zukunft fit machen, nicht aber an den Grundprinzipien rütteln.
Es bleibt noch abzuwarten, wie sich beide Bitcoin-Varianten entwickeln. Da Bitcoin über verschiedene spezialisierte Plattformen handelbar sind, aber nicht alle den neuen Bitcoin-Cash unterstützen, ist auch in nächster Zeit mit massiven Bitcoin-Transaktionen zu rechnen. Und das macht die Währung zunehmend riskant, obwohl ihr Preis weiter steigt. Die Plattform Bitfinex, die Bitcoin Cash unterstützt, sieht sich bereits als Opfer umfangreicher Manipulationstaktiken, nachdem Anleger die Gelegenheit witterten, kostenlos an Bitcoin Cash zu kommen.
Starke Preisschwankungen und illiquider Handel bleiben damit vorerst an der Tagesordnung. Noch ist der Weg zu einer liquiden und stabilen Cyberwährung als Alternative zum billigen und politisch beeinflussten Papiergeld weit.