Clever Anlegen wie die Reichen "Ich würde nicht alles auf den Dax setzen"

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"Der Immobilienmarkt hat noch viel Potenzial"

Zehn Geldanlage-Tipps
Geld und ein Display
Ein Kugelschreiber und ein Diagramm
Eine Hand und Münzen
Sparbuch und Geldscheine
Ein Stift und ein Diagramm
Ein Kugelschreiber, Geld, ein Taschenrechner und ein Blatt Papier
Eine Lupe vergrößert das Wort Kontoauszug Quelle: dpa

Wie investieren Sie am Immobilienmarkt für Ihre Kunden?

Vor allem Immobilien in langfristig intakten, bislang vernachlässigten B-Regionen bieten sich an. Dort finden sich Objekte, die noch nicht überteuert sind. Schon vor drei Jahren haben wir gesagt, der deutsche Immobilienmarkt hat noch viel Potenzial. Zu dieser Aussage stehe ich auch heute noch. Für unsere Kunden sind wir deshalb vor kurzem Beteiligungen in Immobilien-Pools eingegangen, wo sie direkt und transparent in bestimmte Objekte investieren können. Außerdem nehmen wir wieder verstärkt US-Immobilieninvestment in den Fokus, weil wir glauben, dass dort die Erholung gerade erst anläuft – vor allem bei Gewerbeimmobilien. Die US-Notenbank wird den dortigen Immobilienmarkt nicht nur stützen, sondern sogar anfeuern. Die Preise dort haben jedenfalls noch Platz nach oben.

Wie gewichten Sie denn die verschiedenen Anlageklassen für ihre vermögenden Kunden?

Der Aktienanteil ist schon ziemlich hoch. Im durchschnittlichen Portfolio mit ebenso durchschnittlichem Risiko sind es schon 45 bis 50 Prozent Aktien. Die Schwerpunkte liegen dabei auf europäischen Aktien, vor allem mittelgroße, MDax-ähnliche Werte. Daran halten wir zunächst fest und sichern die Positionen ab, wenn wir Überhitzungen sehen. Ansonsten sind es 10 bis 20 Prozent Immobilien. Außerdem versuchen wir Private Equity-Investments stärker aufzubauen. Dort ist jetzt das Umfeld auf Sicht von vier bis fünf Jahren sehr vorteilhaft. Geringe Anteile, also weniger als 15 Prozent, investieren wir im Rentenmarkt - was sich von selbst versteht, weil dort wenig zu holen ist. Das sind eher taktische Manöver. Je nach Präferenz können auch fünf bis zehn Prozent in Hedgefonds liegen. Daneben gibt es eine atmende Rohstoff-Edelmetall-Gold-Quote. Anfang des Jahres hatten wir diesen Bereich reduziert, er war fast ganz verschwunden. Nachdem die Preise sehr stark gefallen sind, sehen wir vor allem die Industrierohstoffe wieder zunehmend positiv.

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Wenn die nächsten drei bis fünf Jahre besser prognostizierbar sind, sollten Anleger das auch als ihren Anlagehorizont wählen?

Die drei bis fünf Jahre sollten die Basis bilden. Worauf man achten sein sollte, das sind die wahrscheinlichen Überhitzungen und Korrekturen der nächsten sechs bis zwölf Monate. Dann sollten Anleger nicht stur an ihrer Grundstrategie festhalten, sondern intensiver hinschauen und ihr Aktieninvestment kurzfristig absichern oder sogar reduzieren. Wenn wir dann durch diese Phase gegangen sind, sich die Notenbankpolitik wieder normalisiert und die Konjunkturampeln auf Grün stehen, werden Anleger mit einer ausgewogenen Portfoliomischung gut zurechtkommen.

Wie schätzen sie jetzt Gold ein?

Gold sehen wir wieder etwas positiver. Nach dem starken Verfall setzen wir darauf, dass die Notenbanken doch noch länger und stärker Liquidität in die Märkte geben. Dann kann Gold nochmal positiv überraschen. Für taktische Anleger wird Gold wieder interessanter.

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