Doch die Fäden des Fonds laufen an anderer Stelle zusammen: im beschaulichen oberfränkischen Kulmbach, Heimat von Bernd Förtsch. Der ist auch bekannt als „Mr. Dausend“, weil er im TV einmal das Kursziel „1000“ für die Biotech-Aktie Morphosys ausgegeben hatte. Laut Impressum der Homepage steckt hinter reich-mit-geiss.de die Börsenmedia AG. Deren Vorstandsvorsitzender: Bernd Förtsch.
Förtsch besitzt zudem über seine BF Holding eine Mehrheitsbeteiligung am Vermögensverwalter FinLab AG, die wiederum den Dachfonds-Initiator Patriarch im Portfolio hat.
Der Investor und Herausgeber des Magazins "Der Aktionär" hat mit oft zweifelhaften Methoden ein großes Beteiligungsimperium aufgebaut. Seine Aktionäre dagegen fuhren Verluste ein. Zu seinem Imperium gehört auch das Deutsche Anlegerfernsehen DAF, das am 6. März Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Bayreuth gestellt hat.
In den wilden Jahren des Neuen Markts hatte Förtsch etliche Fonds beraten, die auch Aktien kauften, die in seinen Börsenpublikationen empfohlen wurden. Eine nicht unumstrittene Doppelrolle. Beim Zusammenbruch des Marktes verloren seine Fondsanleger viel Geld.
Zweifelhafte Erfolgsgebühr
Weniger blendend als es das strahlende Lächeln von Robert Geiss suggerieren möchte, fällt das Urteil von Finanzexperten Roland Aulitzky der Stiftung Warentest aus. Für „nicht empfehlenswert“ hält er diesen Fonds, weil er „zu teuer“ sei. „Die laufenden Kosten von 2,15 Prozent im Jahr liegen im oberen Bereich“, erklärt Aulitzky. „Es gibt Alternativen, die besser sind.“
Zweifelhaft findet er auch eine Erfolgsgebühr, die sogenannte Performance Fee, die sich in einem Dokument mit dem Titel „Key Investor Information“ und im Verkaufsprospekt findet: Vom jährlichen Wertezuwachs von mehr als fünf Prozent behält die Fondsgesellschaft zehn Prozent ein.
Kritisch sieht Aulitzky auch, dass diese Gebühr selbst dann erhoben würde, wenn der Fonds im Vorjahr Verluste hatte. Für in Deutschland aufgelegte Fonds ist die Gebühr deshalb nicht mehr zulässig: Der von Geiss beworbene Patriarch-Fonds wurde in Luxemburg aufgelegt.
Ob es ein kluger Einfall war, ausgerechnet mit einem nicht für Bescheidenheit bekannten Millionär zu werben, bleibt abzuwarten. Im Netz finden sich viele kritische Stimmen. User Gerhardius schreibt: „Alleine die Werbefigur "Geiss" würde mich vom Kauf dieser Fondsanteile ohne weitere Recherchen abhalten.“