Dividenden und ETFs Auf die Auswahl kommt es an

Experten haben bereits das Jahr der Dividende ausgerufen. Anleger freuen sich über üppige Ausschüttungen. Mit börsengehandelten Indexfonds können sie breit gestreut auf den Trend setzen. Was es zu beachten gilt.

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Vor allem amerikanische Dividenden-Aristokraten sind bei Anlegern beliebt. Quelle: ap

Wer auf regelmäßige Kapitaleinkünfte setzt, hat es in Zeiten, in denen die Notenbanken die Zinsen quasi abgeschafft haben, nicht einfach. Klassische Bankprodukte wie Sparbuch, Tages- oder Festgeld werfen kaum noch Zinsen ab. Und auch an den Anleihemärkten ist kaum noch etwas zu holen, wenn Investoren kein deutlich erhöhtes Risiko eingehen wollen. Immer mehr Anleger entdecken deshalb Dividenden als Alternative.
„Europäische Aktien bieten schon seit längerer Zeit deutlich attraktivere Ausschüttungsrenditen als Staats- und Unternehmensanleihen“, schreiben die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in einem Kommentar. Natürlich hinkt der Vergleich zwischen Dividende und Zinskupon – Aktien sind eben keine Anleihen und erst recht keine Sparbücher. Doch auf der Suche nach Rendite trauen sich auch konservative Anleger immer öfter an Aktien mit hoher Dividendenrendite heran.
Experten warnen indes davor, solche Aktien Sparbüchern gleichzusetzen. „Auch wenn wir bekennende Aktienfreunde sind, ginge es entschieden zu weit, dividendenstarke Aktien als Alternative zum Sparbuch zu bezeichnen“, sagt Anlageexperte Ali Masarwah vom Analysehaus Morningstar. „Konservative Anleger legen Wert auf Verfügbarkeit und Liquidität des geparkten Kapitals.“ Liquide seien Dividenden-Aktien auf jeden Fall, allerdings könne niemand garantieren, dass aus 100 Euro zwischenzeitlich nicht auch mal 50 oder noch weniger Euro würden.

Welche Produkte sich aus Sicht der Deutschen am besten dazu eignen, um Vermögen aufzubauen

Trotzdem spricht einiges für eine Beimischung von Aktien mit hohen Ausschüttungen. „Sie sind das A und O der Geldanlage“, sagt Masarwah. „Langfristig machen Dividenden bis zu 50 Prozent der totalen Wertentwicklung einer Aktie aus.“ Viele aktive Fonds und passive börsengehandelte Indexfonds setzten auf diesen Trend. Die Dividendenstrategie kommt auch bei Anlegern gut an. Das zeigen nicht zuletzt die hohen Zuflüsse, die diese Produkte in den vergangenen Jahren verzeichnet haben. „Solange Anleger auch im Rahmen einer Dividendenstrategie die Risiken brauchen- und länderübergreifend sehr breit streuen, spricht nichts gegen eine solche Anlagestrategie“, sagt auch Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Man sollte allerdings nicht erwarten, mit dieser oder irgendeiner anderen Strategie den Markt dauerhaft zu schlagen.“

Die Dividendenstrategie können Anleger sowohl mit aktiven als auch mit passiven Produkten spielen. ETFs sind in der Regel deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds und natürlich auch sehr viel transparenter. Da sie die Entwicklung eines Index eins zu eins abbilden, wissen Anleger, auf welche Werte sie setzen. Aber Dividenden-ETFs sind auch unflexibler als aktive Fonds, da Indizes in der Regel nur ein bis zwei Mal im Jahr überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Fondsmanager können natürlich deutlich schneller und öfter reagieren.

Wie wohlhabende Deutsche ihr Geld anlegen

Dass passive Dividendenstrategien deshalb durchaus ihre Tücken haben können, erlebten Anleger in der Finanzkrise. Bankaktien gehörten viele Jahre lang zu den besten Dividendenzahlern, entsprechend groß war ihre Gewichtung in den jeweiligen Indizes. Doch als die Finanzhäuser in der Krise reihenweise in Turbulenzen gerieten, strichen sie ihre Dividenden. Als die Aktien Monate später endlich aus den Auswahlindizes flogen, hatten sie bereits hohe Verluste verzeichnet – und mit ihnen die ETFs auf den Index. „ETFs reagieren auf solche Entwicklungen zwangsläufig träge, da kein Manager bei einer absehbaren Krise eines Unternehmens die Aktie vorsorglich aus dem Fonds entfernt“, sagt Masarwah. „Dividenden-ETFs investieren so lange in eine Dividendenaktie bis sie keine mehr ist.“ In der Regel würden solche Titel auch bereits im Vorfeld abgestraft, so dass der Investor in jedem Fall Verluste einfährt, von einer möglichen Erholung aber nicht profitiert.

Darüber müssen Anleger sich im Klaren sein, wenn sie über passive Indexfonds die Dividendenstrategie umsetzen wollen. Kosten und Transparenz sprechen für die Produkte, ihre Behäbigkeit eher dagegen.
Es lohnt auch, sich die zugrunde liegenden Dividendenindizes genauer anzuschauen. Die Experten von Morningstar haben das getan und Auswahl von sieben Börsenbarometern – allesamt bekannte Indizes, hintern denen viel Geld steckt – vorgestellt. In sie können Anleger via ETF investieren. Für Handelsblatt Online haben die Morningstar-Experten außerdem eine Reihe interessanter Fonds und ETFs zusammengestellt.

Weltweit auf Dividendenaktien setzen


Der Stoxx Global Select Dividend 100 setzt sich aus nordamerikanischen, europäischen und Aktien aus dem Raum Asien/Pazifik zusammen und ist damit regional sehr breit aufgestellt. Der Index enthält die 100 Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite, die ihre Ausschüttung in den vergangenen fünf Jahren nicht reduziert haben. Die Ausschüttungsquote darf 60 Prozent des Gewinns nicht überschreiten. Gewichtet werden die Aktien nicht wie sonst üblich nach ihrer Marktkapitalisierung sondern nach der Dividendenrendite. Die drei Regionen Amerika, Europa und Asien sind recht ausgewogen gewichtet. Bei den Branchen machen Versorger mit etwas mehr als 18 Prozent den größten Anteil aus, Immobilienwerte kommen auf 14 Prozent und Versicherungen auf gut zwölf Prozent.

Auf den Stoxx Global Select Dividend gibt es beispielsweise Indexfonds von DB X-Trackers (LU0292096186) und iShares (DE000A0F5UH1). In den vergangenen zwölf Monaten haben die Indexfonds um fast 30 Prozent zugelegt, auf Sicht von drei Jahren waren es etwa 40 Prozent. „Mit Ausschüttungsquoten von aktuell gut 3,5 Prozent liefern diese Produkte auch ansprechende Dividenden“, sagt Masarwah.

Quasi der kleine Bruder des breit aufgestellten Stoxx Global Select Dividend 100 ist der Euro Stoxx Select Dividend 30. Der Index bildet die Wertentwicklung der 30 dividendenstärksten Unternehmen innerhalb der Euro-Zone ab. Auch hier gilt: Die Aktien dürfen für die vergangenen fünf Jahre die Dividende nicht gekürzt haben und die Ausschüttungsquote darf nicht über 60 Prozent liegen.

Wie beim großen Bruder wird nach Dividendenrendite gewichtet, ein Einzelwert darf aber nicht mehr als 15 Prozent des Index ausmachen. Deutsche und französische Werte machen aktuell jeweils gut ein Viertel und damit den größten Teil aus. Versorger (17 Prozent) und Telekommunikationswerte (fast 16 Prozent) sind derzeit am stärksten gewichtet.

Experten rieten zuletzt weiter zu europäischen Aktien. Trotz des jüngsten Kursaufschwungs sehen beispielsweise die Experten der Credit Suisse die Aussichten für den europäischen Aktienmarkt weiter positiv. Sie erhöhten das Ziel für den Auswahlindex Euro Stoxx 50 zum Jahresende auf 3900 von 3600 Punkten, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht. Seit Jahresbeginn ist das europäische Börsenbarometer um 15 Prozent auf 3600 Zähler gestiegen. Die Analysten raten vor allem zu deutschen und italienischen Aktien, die Lage in Frankreich sehen sie indes kritisch. Kontinentaleuropa wird sich laut Credit Suisse stärker als andere Regionen entwickeln, weil das Wirtschaftswachstum höher als vom Markt erwartet ausfallen dürfte. Auch seien die Schätzungen für die Dividenden ungewöhnlich pessimistisch. Die politischen Risiken seien zu bewältigen.

Heimische Dividendenstars und amerikanische Aristokraten

Wer lieber auf heimische Dividendenstars setzen möchte, wählt den DivDax. Er enthält die 15 dividendenstärksten Titel aus dem deutschen Aktienindex. Gewichtet sind die Aktien hier nach Markkapitalisierung und nicht nach der Höhe der Dividendenrendite. Per Ende Januar lag die durchschnittliche Dividendenrendite der DivDax-Werte bei gut 2,5 Prozent. „Viele der enthaltenen Aktien haben in den letzten Monaten deutlich zugelegt, was nun auf die gesamte Rendite drückt“, sagt Morningstar-Experte Masarwah.

Siemens, BASF, Daimler, Allianz und Bayer sind derzeit die Schwergewichte im Index. Mit je gut zehn Prozent bewegen sie sich am Limit der zulässigen Gewichtung. Der Index wird vierteljährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Finanzwerte sind aktuell mit 25 Prozent gewichtet, nichtzyklische Konsumgüter-Werte mit 22 Prozent.

Auch außerhalb des Euro-Raumes finden Anleger interessante Indizes. Auf maximal 95 amerikanische Dividenden-Aristokraten setzen sie mit dem S&P High Yield Dividend Aristocrats. Die Aktien sind nach der Dividendenrendite gewichtet. „Der Index hat eine Tendenz zu Value-Titeln, wobei er sich ausschließlich aus Aktien des S&P Composite 1500 zusammensetzt“, sagt der Morningstar-Experte. In den USA werden traditionell hohe Dividenden gezahlt, die Kontinuität der Ausschüttungen an die Aktionäre ist eine wichtige Kennzahl. „Trotz der starken Kursgewinne liegt die aktuelle Dividendenrendite beim S&P 500 dank des starken Dividendenwachstums bei zwei Prozent“, sagt Angel Agudo, Fondsmanager des Fidelity America Fund. „Immerhin 239 Unternehmen aus dem S&P 500 schütten derzeit mehr aus als zehnjährige US-Treasuries abwerfen. Und bei 87 Firmen beträgt die Dividendenrendite deutlich über drei Prozent.“

Deutsche haben keine Ahnung von Finanzen
Geldanlagen werden nicht hinterfragtObwohl die Zinsen aktuell auf extrem niedrigen Niveau herumkrebsen, hinterfragt die Mehrzahl der deutschen Anleger ihre bestehenden Geldanlagen nicht (69 Prozent). Lediglich 31 Prozent nehmen das Niedrigzinsumfeld zum Anlass, ihre Anlageformen zu überprüfen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Union Investment. Analysten der Bank haben das Anlageverhalten der Deutschen im zweiten Quartal des laufenden Jahres untersucht. Quelle: dpa
Desinteresse und mangelnde KenntnisseDie allgemeine Zurückhaltung beruht zum einen auf Desinteresse und zum anderen auf mangelnden Kenntnissen. Nur 19 Prozent der Befragten setzen sich aus eigenem Antrieb mit Finanzangelegenheiten auseinander. Rund 53 Prozent setzen sich überhaupt nicht mit Finanzfragen auseinander. Nur jeder Fünfte glaubt sich mit Geldanlagen gut auszukennen. Satte 39 Prozent halten ihre Finanzkenntnisse für unzureichend. Quelle: dpa
Junge Erwachsene schätzen Kenntnisse am schlechtesten einBesonders schlecht um den Wissensstand in Sachen Geldanlagen steht es bei den jungen Erwachsenen. In der Altersgruppe der 20- bis 29-jährigen glauben lediglich 14 Prozent über gute Finanzkenntnisse zu verfügen. 59 Prozent halten ihr Wissen für nicht ausreichend. In der höheren Altersgruppe der 40- bis 49-jährigen sieht die Lage nicht viel besser aus. Hier sind nur 16 Prozent davon überzeugt gute Kenntnisse in Finanzfragen zu besitzen. Bei den Menschen im Alter zwischen 50 und 59 Jahren sind es immerhin 24 Prozent, die glauben, ausreichendes Wissen über Geldanlagen zu haben. Quelle: IMAGO
Je höher das Einkommen, desto mehr Finanzwissen ist laut eigener Einschätzung vorhandenBefragte mit einem monatlichen Einkommen unter 1300 Euro schätzen ihr Finanzwissen besonders schlecht ein. Hier glauben nur drei Prozent über ausreichende Kenntnisse zu verfügen. In der Einkommensklasse über 2300 bis 3100 Euro steigt dieser Wert auf 14 Prozent, bei Menschen mit einem Einkommen über 4100 Euro liegt die Schätzung bei 34 Prozent, „Das Ergebnis der Studie zeigt, wie groß der Nachholbedarf bei diesem wichtigen Thema ist. Selbst unter den lebenserfahrenen älteren Menschen und denjenigen mit höheren Einkommen fühlt sich nur eine Minderheit in Finanzangelegenheiten sattelfest“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. Quelle: dpa
Nur wenige SelbstentscheiderDie fehlenden Finanzkenntnisse sorgen für einen hohen Bedarf an Finanzberatung. 40 Prozent der Deutschen sind laut eigener Aussage bei ihren Anlageentscheidungen auf konkrete Empfehlungen ihres Bankberaters angewiesen. Besonders großen Wert auf die Beratung legen die 20- bis 29-jährigen (47 Prozent). Selbstentscheider hingegen gibt es nur wenige. Nur 33 Prozent der Haushalte investieren genügend Zeit, um eine möglichst treffende Anlageentscheidung zu treffen. Quelle: dpa
BauchgefühlIn erster Linie wollen sich die Deutschen mit ihren Finanzentscheidung wohlfühlen. 71 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen ein gutes Bauchgefühl dabei wichtig ist. „Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Bankberatern im Kundengespräch eine bedeutende Aufgabe zukommt. Sie müssen ihren Kunden die Vorteile einer breit gestreuten Geldanlage aufzeigen und Brücken zu chancenreicheren Investments bauen. Nur wer sein Vermögen ausgewogen strukturiert und einschätzbare Risiken eingeht, kann bei langfristig niedrigen Zinsen auskömmliche Erträge erzielen“, erläutert Gay. Quelle: dpa
Starke SicherheitsorientierungIm Vordergrund jeder Entscheidung steht die Sicherheitsorientierung. 63 Prozent der Befragten steht der Aspekt der Sicherheit an erster Stelle. Rund 25 Prozent legen Wert auf größtmögliche Flexibilität der Geldanlage. Nur jeder Zehnte hat hohe Gewinnziele im Blick. Quelle: dpa

Anders als beispielsweise beim Global Select Dividend müssen die ausgewählten Titel im S&P Aristocrats eine extrem zuverlässige Dividenden-Entwicklung aufweisen. In den Index werden nur Unternehmen aufgenommen, die ihre Dividende während der vergangenen 20 Jahre kontinuierlich erhöht und zudem eine Marktkapitalisierung von mindestens zwei Milliarden Dollar haben. „Durch diesen Filter rückt die Qualität der Aktien in den Fokus, von der reinen Dividenden-Idee rückt der Index ab“, so Masarwah. Vierteljährlich wird der Index überprüft. Die Hälfte des Index machen Finanztitel mit gut 21 Prozent, nicht-zyklische Konsumgüter (gut 15 Prozent) und Industrieaktien (gut 14 Prozent) aus. Der Index ist relativ breit diversifiziert, da einzelne Aktien nicht mehr als vier Prozent Gewicht haben dürfen.

Der SPDR S&P US Dividend Aristocrats (IE00B6YX5D40) ist übrigens auch der größte Dividenden-ETF auf dem Markt. Zwar liegt die Ausschüttungsquote nach Angaben von Morningstar aktuell nur bei relativ mageren knapp zwei Prozent, die Gewinnentwicklung der vergangenen Monate kann sich aber sehen lassen. Auf Sicht von zwölf Monaten legte der ETF um 42 Prozent zu, allein im vergangenen halben Jahr waren es gut 27 Prozent. Wer vor drei Jahren in den Indexfonds investierte, freut sich heute über ein Plus von fast 80 Prozent. Natürlich ist diese gute Entwicklung auch der jüngsten Abwertung des Euro geschuldet.

Ausschüttend oder nicht? Teuer oder billig?

In britische Dividendentitel investieren Anleger mit einem ETF auf den FTSE UK Dividend Plus. Er enthält die 50 Aktien mit der höchsten Dividende aus dem FTSE 350. Gewichtet sind die Aktien nach der voraussichtlichen Dividendenrendite auf Ein-Jahres-Sicht. Der Index wird halbjährlich überprüft. In Großbritannien zu erwarten sind Finanztitel mit 40 Prozent sehr hoch gewichtet. Zyklische und nicht-zyklische Konsumwerte kommen auf gut ein Viertel

Die Experten von Morningstar haben sich auch asiatische Dividendenindizes näher angeschaut und sich für den DJ Asia Pacific Select Dividend 30 entschieden. Der Index enthält 30 Aktien aus dem Raum Asien-Pazifik, die in den vergangenen drei Jahren eine Dividende gezahlt haben. Außerdem muss die Ausschüttungsquote gleich oder größer als die durchschnittliche Ausschüttungsquote der vergangenen drei Jahre sein. Mit 5,5 Prozent per Ende Januar 2015 bietet der Index die höchste Dividendenrendite der vorgestellten Indizes.

Wo es noch Zinsen gibt
Wer derzeit für ein Jahr lang Geld auf einem Tagesgeldkonto parkt, bekommt durchschnittlich nur 0,54 Prozent Zinsen. Wer also 10.000 Euro auf der hohen Kante hat, hat nach einem Jahr lediglich 54 Euro mehr. (Stand: 12. Mai 2014) Quelle: AP
Die besten Anbieter von Tagesgeldkonten sind derzeit die Renault Bank direkt Tagesgeld mit 1,31 Prozent p.a. und MoneyYou Tagesgeld (1,31 Prozent p.a.). Viel mehr als 1,3 Prozent Prozent Jahreszins sind derzeit aber - unabhängig vom Anbieter - nicht drin.Quelle: Tagesgeldvergleich.net Quelle: Screenshot
Beim Festgeld ist die Verzinsung gut doppelt so hoch. Wer 10.000 für drei Jahre festlegt, bekommt schon zwischen 2,1 und 3,3 Prozent Zinsen. Für ein einjähriges Festgeld bekommen Sparer in Deutschland allerdings maximal 1,7 Prozent Zinsen. Besonders hohe Zinsen bieten Tochtergesellschaften ausländischer Banken. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Im Dezember 2013 hat die Saving­Global GmbH die Onlineplattform Welt­sparen.de gestartet, über die deutsche Sparer Festgeldkonten im Ausland eröffnen können. Die First Investment Bank in Sofia bietet derzeit 2,9 Prozent Zinsen für einjährige Festgeld-Anlagen an, bei einer Laufzeit von 36 Monaten winken 3,3 Prozent. Das Geld wird in Euro angelegt, es gibt also kein Währungsrisiko. Quelle: Screenshot
Künftig sollen auch andere ausländische Banken über die Plattform deutschen Kunden Festgeldkonten anbieten. So soll neben einer italienischen und einer portugiesischen Direktbank auch ein Institut aus Norwegen dazu stoßen, das 2,2 Prozent Zinsen für ein einjähriges Festgeld bei einer Mindestanlage von 15.000 Euro anbietet. Allerdings müssen die Kunden in norwegischen Kronen anlegen. Quelle: dpa
Um ein solches Festgeldkonto eröffnen zu können, müssen Sparer bei Welt­sparen.de Kunde werden, in dem sie online und per Postident-Verfahren ein Konto bei der deutschen MHB Bank eröffnen. Die MHB Bank ist Abrechnungsbank für die Festgeldgeschäfte der Saving­Global und legt das Geld der Sparer bei den ausländischen Partnerbanken an. Sobald das Konto eröffnet ist, können Kunden via Online-Plattform den gewünschten Betrag überweisen. Am Ende der Laufzeit überweist die Partnerbank das Geld mit Zinsen auf das Weltsparkonto bei der MHB Bank zurück. Quelle: Screenshot
Die Kontoführung ist für Kunden der MHB Bank kostenlos. Saving-Global und MHB verdienen an einer Vermittlungsgebühr von den ausländischen Partnerbanken. Wie hoch diese Provision ist, lässt sich nur schätzen. So bekommen beispielsweise bulgarische Kunden bei der Fibank für ein einjähriges Festgeld in Höhe von 10.000 Euro 4,15 Prozent Zinsen, Deutsche dagegen 2,9 Prozent. Die Differenz dürfte der Vermittlungsgebühr entsprechen. Quelle: dpa

Fast die Hälfte der enthaltenen Werte stammt aus Australien, gefolgt von Hongkong (fast 20 Prozent) und Singapur (gut zwölf Prozent). Auch bei den Branchen gibt es ein ziemliches Ungleichgewicht: Finanzdienstleister und Telekommunikationsaktien machen je 26 Prozent des Index aus, gefolgt von Industriewerten mit gut 17 Prozent. Der Index wird einmal jährlich überprüft. Asiatische ETFs schnitten zuletzt nicht ganz so gut ab, wie ihre amerikanischen oder auch europäischen Pendants. Zwar half auch hier die Abwertung des Euro, doch haben australische Aktien die Entwicklung zuletzt belastet. Denn sie litten unter der Korrektur an den Rohstoffmärkten.

Auch das zeigt, dass sich Anleger die Indizes genau anschauen sollten, bevor sie auf einen ETF setzen. Stark gewichtete Branchen können Vor- aber eben auch Nachteil sein. Wichtig ist auch die Währung, wie die Entwicklung des ETFs auf amerikanische Dividendenaristokraten zeigt. Der Indexfonds profitierte vom schwachen Euro, aber es kann auch genau anders herum laufen. Das sollten Anleger wissen, wenn sie in Dividenden-ETFs investieren, die einen Index nachbilden, der nicht in Euro gerechnet wird.

Die Kosten für Dividenden-ETFs sind niedriger als für vergleichbare aktiv gemanagte Fonds. Aber die Strategie-ETFs sind teurer als beispielsweise ein Papier auf den Dax, das es schon für 0,09 Prozent gibt. Für die Dividenden-ETFs zahlen Anleger ab 0,30 Prozent pro Jahr. Es geht aber auch deutlich teurer: So kostet der iShares Asia Pacific Dividend (IE00B14X4T88) 0,59 Prozent.
Überlegen sollten sich Anleger zudem, ob sie sich für einen ausschüttenden oder einen thesaurierenden ETF entscheiden. In der Investitionsphase, wenn sie also langfristig anlegen und Vermögen aufbauen wollen, eignen sich thesaurierende Produkte. „So profitieren Anleger vom Zinseszinseffekt, weil die Ausschüttungen reinvestiert werden“, sagt Morningstar-Experten Masarwah. In der Konsumphase hingegen freuen sie sich über regelmäßige Ausschüttungen. Auch steuerlich ist die Entscheidung für oder gegen die Ausschüttungen relevant, denn Dividendenzahlungen müssen natürlich versteuert werden.

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