In britische Dividendentitel investieren Anleger mit einem ETF auf den FTSE UK Dividend Plus. Er enthält die 50 Aktien mit der höchsten Dividende aus dem FTSE 350. Gewichtet sind die Aktien nach der voraussichtlichen Dividendenrendite auf Ein-Jahres-Sicht. Der Index wird halbjährlich überprüft. In Großbritannien zu erwarten sind Finanztitel mit 40 Prozent sehr hoch gewichtet. Zyklische und nicht-zyklische Konsumwerte kommen auf gut ein Viertel
Die Experten von Morningstar haben sich auch asiatische Dividendenindizes näher angeschaut und sich für den DJ Asia Pacific Select Dividend 30 entschieden. Der Index enthält 30 Aktien aus dem Raum Asien-Pazifik, die in den vergangenen drei Jahren eine Dividende gezahlt haben. Außerdem muss die Ausschüttungsquote gleich oder größer als die durchschnittliche Ausschüttungsquote der vergangenen drei Jahre sein. Mit 5,5 Prozent per Ende Januar 2015 bietet der Index die höchste Dividendenrendite der vorgestellten Indizes.
Fast die Hälfte der enthaltenen Werte stammt aus Australien, gefolgt von Hongkong (fast 20 Prozent) und Singapur (gut zwölf Prozent). Auch bei den Branchen gibt es ein ziemliches Ungleichgewicht: Finanzdienstleister und Telekommunikationsaktien machen je 26 Prozent des Index aus, gefolgt von Industriewerten mit gut 17 Prozent. Der Index wird einmal jährlich überprüft. Asiatische ETFs schnitten zuletzt nicht ganz so gut ab, wie ihre amerikanischen oder auch europäischen Pendants. Zwar half auch hier die Abwertung des Euro, doch haben australische Aktien die Entwicklung zuletzt belastet. Denn sie litten unter der Korrektur an den Rohstoffmärkten.
Auch das zeigt, dass sich Anleger die Indizes genau anschauen sollten, bevor sie auf einen ETF setzen. Stark gewichtete Branchen können Vor- aber eben auch Nachteil sein. Wichtig ist auch die Währung, wie die Entwicklung des ETFs auf amerikanische Dividendenaristokraten zeigt. Der Indexfonds profitierte vom schwachen Euro, aber es kann auch genau anders herum laufen. Das sollten Anleger wissen, wenn sie in Dividenden-ETFs investieren, die einen Index nachbilden, der nicht in Euro gerechnet wird.
Die Kosten für Dividenden-ETFs sind niedriger als für vergleichbare aktiv gemanagte Fonds. Aber die Strategie-ETFs sind teurer als beispielsweise ein Papier auf den Dax, das es schon für 0,09 Prozent gibt. Für die Dividenden-ETFs zahlen Anleger ab 0,30 Prozent pro Jahr. Es geht aber auch deutlich teurer: So kostet der iShares Asia Pacific Dividend (IE00B14X4T88) 0,59 Prozent.
Überlegen sollten sich Anleger zudem, ob sie sich für einen ausschüttenden oder einen thesaurierenden ETF entscheiden. In der Investitionsphase, wenn sie also langfristig anlegen und Vermögen aufbauen wollen, eignen sich thesaurierende Produkte. „So profitieren Anleger vom Zinseszinseffekt, weil die Ausschüttungen reinvestiert werden“, sagt Morningstar-Experten Masarwah. In der Konsumphase hingegen freuen sie sich über regelmäßige Ausschüttungen. Auch steuerlich ist die Entscheidung für oder gegen die Ausschüttungen relevant, denn Dividendenzahlungen müssen natürlich versteuert werden.