Im Februar stieg der Silberpreis bereits deutlich und hält sich seitdem bei 21 Dollar je Feinunze. Ist damit der Optimismus nicht schon verbraucht?
Die Erholung hat nur die Basis für neue Preissprünge gelegt. Ich machte bereits Anfang Februar darauf aufmerksam, dass wir es mit einer Seitwärtsbewegung beim Silberpreis zu tun hatten, die mit Blick auf den engen Preiskorridor und auf ihre lange Dauer einmalig seit Beginn der Rohstoffhausse 2001 war. Diese Seitwärtsbewegung dauerte 63 Handelstage. Ein Ausbruch nach oben lag förmlich in der Luft. Deshalb habe ich auf einen Anstieg aus dieser Seitwärtsbewegung gesetzt. Ich hoffe, dass wir im Jahresverlauf – nach den Frühindikatoren für die Weltwirtschaft – eine spiegelbildliche Entwicklung zu 2011 sehen werden. Jetzt steht die Markttechnik auf grün, die Weltwirtschaft wird wohl auch bald auf grün springen. Ich gehe davon aus, dass wir dann beim Silber einen Boden finden, und uns dann deutlich empor arbeiten. Für mich steht außer Frage, dass Silber in den kommenden Jahren ganz eindeutig neue Hochs erreichen wird. Sie sehen mich da ganz tiefenentspannt.
Welche Preisentwicklung prognostizieren Sie?
Der Silber-Investor muss realisieren, dass Silber hoch-volatil ist, also der Preis sehr stark schwankt. Andererseits zeigt der Silbermarkt über lange Phasen hinweg pure Langeweile, wie in der erwähnten Seitwärtsbewegung. Viele kritisierten Mitte 2010, die von mir angekündigte Silber-Hausse käme nicht, der Preis würde nur so dümpeln. Aber die Erfahrung lehrt, dass Silber dann binnen weniger Monate neue Hochs erreicht. Das Marktumfeld und die Frühindikatoren sprechen jedenfalls dafür, dass der Silberpreis in den nächsten Jahren wieder schnell auf 30 oder 40 Dollar steigen kann. Damit er aber wieder auf 50 oder sogar 100 Dollar steigen kann, muss aber noch etwas hinzukommen: Dazu müssten wir uns in einem Szenario bewegen, in dem es Inflation gibt und eine Währungskrise droht.
Die wichtigsten Fragen und Antworten
Die Lieferungen, die Einfuhr und der innergemeinschaftliche Erwerb von Sammlungsstücken unterliegen dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7 %. Diese generelle Begünstigung verstößt gegen Artikel 103 der Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie, nach dem lediglich die Einfuhr der Steuerermäßigung unterworfen werden darf. Ab dem 1. Januar 2014 kommen auf im Inland ausgeführte steuerpflichtige Lieferungen von Silbermünzen 19 % Steuern.
Umsätze mit gesetzlichen Zahlungsmitteln sind von der Umsatzsteuer befreit. Dies gilt jedoch nicht, wenn die Zahlungsmittel wegen ihres Metallgehalts oder ihres Sammlerwerts umgesetzt werden. In diesem Fall sind die Umsätze steuerpflichtig.
Silberbarren sind von der Änderung nicht betroffen, da deren Lieferungen bereits nach geltendem Recht dem allgemeinen Umsatzsteuersatz unterliegen.
Umsätze mit Goldmünzen können entsprechend der Mehrwertsteuersystemrichtlinie als Anlagegold steuerfrei sein. Dazu heißt es: „Lieferungen von Gold zu Anlagezwecken entsprechen ihrer Art nach anderen Finanzanlagen, die von der Steuer befreit sind. Die Steuerbefreiung erscheint daher als die geeignetste steuerliche Behandlung der Umsätze von Anlagegold.“ Davon abgesehen unterscheiden die gesetzlichen Regelungen nicht zwischen Gold- und Silbermünzen.
Profitiert dann nicht vor allem Gold? Der Goldpreis konnte sich ja auch zwischenzeitlich erholen.
Der Goldpreisanstieg wird jetzt mit Krisenherden begründet, weil man eine Erklärung sucht. Bei Silber stehen aber nicht die Krisen im Vordergrund. Silber ist anders als Gold, es ist Edelmetall und Rohstoffmetall zugleich. Die industrielle Nachfrage nach Gold macht nur zehn Prozent aus, der Rest wird als Schmuck oder Investment gekauft. Gold lebt also vor allem vom ideellen Wert der Menschen. Silber jedoch wird zu rund 50 Prozent von der Industrie nachgefragt, Schmuck und Investment machen nur 35 bis 40 Prozent der Gesamtnachfrage aus. Silber wird verbraucht, während Gold gehortet wird. Bis heute wurde Silber im Wert von 1100 Milliarden Dollar gefördert. Davon ist aber mehr als die Hälfte bereits verbraucht. Diese Gründe haben mich damals zum Silberjungen werden lassen – und eben nicht zum Goldjungen. Wer aber auf einen Zusammenbruch der Weltwirtschaft wetten will, sollte lieber kein Silber kaufen. Silber ist auch nicht das Instrument, mit dem ich mich gegen ein Auseinanderbrechen des Euro versichern kann.