Eigene NFTs erstellen 2022 Wie Sie Non Fungible Token selbst erstellen und verkaufen

So erstellen und verkaufen Sie eigene Non Fungible Tokens. Ein Überblick. Quelle: REUTERS

NFTs haben im vergangenen Jahr einen Hype erlebt, der 2022 allerdings an Fahrt verloren hat. Wie Sie Ihren eigenen NFT erstellen und wo Sie diesen verkaufen können. Ein Überblick.

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NFTs haben 2021 den Mainstream erreicht. Experten der US-Bank Goldman Sachs schätzten das Marktvolumen im Oktober 2021 auf 17 Milliarden Dollar. Im Jahr 2020 waren es der Marktforschungswebsite Nonfungible.com zufolge noch lediglich rund 340 Millionen Dollar.

Käufer und Verkäufer sollten sich der Risiken bewusst sein, wenn sie in NFTs investieren wollen. Endet der Hype – so wie seit Anfang 2022 zu beobachten – und geht die Nachfrage zurück, kann der jeweilige NFT rapide an Wert verlieren, sodass im schlimmsten Fall ein Totalverlust droht. NFTs haben in der Regel keinen praktischen Nutzen, sondern sind nur wertvoll, solange andere ihnen einen Wert beimessen. 

Aus Investorensicht eröffnen NFTs aber eine ganz neue Vermögensklasse und somit enorme Chancen. Das macht NFTs, die auf der Blockchain-Technologie basieren, auch für Künstler immer interessanter. Doch wie erstellt und verkauft man einen eigenen NFT? Ein aktueller Überblick.

Definition und Erklärung: Was ist ein NFT?

Die Abkürzung NFT steht für „Non Fungible Token“ – was zu Deutsch etwa frei als „nicht ersetzbare Wertmarken“ übersetzt werden kann. 

NFTs sind digitale Unikate, die nicht durch ein Äquivalent abgebildet werden beziehungsweise nicht ersetzt werden können. Sie fungieren daher als eine Art digitaler Eigentums- oder Echtheitsnachweis. NFTs basieren ähnlich wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie.

Wie kann man NFTs selbst erstellen und verkaufen?

Grundsätzlich gilt: Jeder kann einen NFT erstellen und verkaufen. Eine Reputation als Künstler ist nicht notwendig. 

Für das Erstellen und Verkaufen von eigenen NFTs müssen allerdings einige Voraussetzung erfüllt sein. Eine Voraussetzung ist, dass Sie die Eigentumsrechte an dem Kunstwerk halten, das Sie in Form eines NFTs verkaufen wollen. Sonst würden Käufer getäuscht. Die NFT-Portale selbst werden das allerdings meist nicht überprüfen, schon weil die Kontrolle sehr aufwendig wäre.

Zusätzlich werden zwingend eine Krypto-Wallet und einige Coins benötigt. Mit den Krypto-Coins werden eventuelle Gebühren bezahlt und schließlich auch die Bezahlung beim Verkauf der eigenen NFTs abgewickelt. Da aktuell die meisten NFTs auf der Ethereum-Blockchain basieren, empfiehlt es sich, den zugehörigen Coin Ether zu kaufen.

Anleitung: So erstellen Sie eigene NFTs

Zunächst muss der Künstler einen Marktplatz auswählen, auf dem das Kunstwerk in einen NFT umgewandelt wird, um es für den Verkauf anzubieten. Dieser Prozess wird auch als „Prägung“ oder „Minting“ bezeichnet. Ist der NFT einmal geprägt, ist es unmöglich, die auf der Blockchain gespeicherte Datei zu bearbeiten. Dies garantiert die Einzigartigkeit und Unveränderlichkeit des jeweiligen NFT-Objektes.

Anschließend wird die Datei auf der Plattform hochgeladen. Ähnlich zu einem Steckbrief versorgt der Künstler Kaufinteressierte mit weiteren Informationen zum Objekt. Neben einem Namen braucht der NFT auch eine Beschreibung. Dort kann zum Beispiel die Entstehungsgeschichte des NFTs beschrieben werden oder was den NFT besonders macht.

Damit Ihr NFT potentiellen Käufern angezeigt wird, müssen Sie ihn über den Button „Verkaufen/Sell“ aktiv zum Kauf anbieten. Im nächsten Schritt wird bestimmt, welchen Krypto-Coin Sie als Zahlungsmittel akzeptieren und ob Sie Ihren eigenen NFT zum Festpreis oder via Auktion verkaufen möchten. Sollten Sie sich für einen Verkauf durch eine Auktion entscheiden, muss zuvor ein Mindestgebot festgelegt werden. Unter diesem Gebot wird der NFT nicht verkauft. Auch der Prozentsatz, den der Künstler erhält, wenn der NFT den Besitzer wechselt, wird hier festgelegt. Potentielle Käufer können nun Angebote für Ihren NFT abgeben.

NFT erstellen in der Kurzfassung

  • Eigene Kunst erstellen und digitalisieren.
  • Ethereum-Wallet erstellen und einrichten oder vorhandene Ethereum-Wallet nutzen.
  • Ethereum kaufen und in Ethereum-Wallet hinterlegen.
  • NFT erstellen.
  • Einen passenden Marktplatz für den Verkauf der NFT-Kunst finden.
  • NFT zum Verkauf anbieten und auf potentielle Käufer oder Angebote warten.

Wo kann man NFTs verkaufen?

Wer seinen eigenen Non-Fungible Token verkaufen möchte, benötigt Zugang zu einer entsprechenden Plattform. Zu den bekanntesten und nutzerfreundlichsten Handelsplätzen, auf denen man seine selbst erstellten NFTs verkaufen kann, gehören unter anderem:

  • Opensea
  • Rarible
  • Mintable
  • Super Rare

Wichtig: Anders als bei den anderen oben aufgelisteten NFT-Marktplätzen kann auf der Handelsplattform Super Rare nicht einfach jeder NFTs anbieten. Künstler müssen sich hier zuvor bewerben, eine Jury entscheidet dann welcher der Künstler auf die Whitelist kommt und seine Kunst auf der Plattform anbieten darf. Das schränkt das Angebot zwar ein, erhöht aber die Exklusivität der NFTs.

Was kostet es einen NFT zu erstellen?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Gebühren für das Erstellen und das Verkaufen eigener NFTs unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter. Auf vielen Marktplätzen können NFTs inzwischen aber kostenlos erstellt werden, was allerdings den Effekt hat, dass das Angebot und somit die Konkurrenz auf der Plattform sehr groß ist. Andererseits wird über derartige Plattformen aber auch ein breiteres Publikum erreicht. Die möglichen Plattformen für den Verkauf eines eigenen NFTs sollten also im Voraus verglichen werden.

Ein Anbieter, bei dem sich NFTs kostenlos erstellen lassen, ist beispielsweise Opensea. Hier fallen zwar keine Gebühren für das Erstellen von eigenen NFTs an, wird der Non Fungible Token allerdings verkauft, berechnet die Plattform eine Gebühr in Höhe von 2,5 Prozent des Verkaufspreises.

Diese Gebühr wird fällig, da die Daten nicht direkt nach der Erstellung auf der jeweiligen Blockchain gespeichert werden. NFTs werden beim Kauf geprägt - also auf der Blockchain eingetragen. Diesen Prozess bezeichnet man auch als „Minting“. Der Käufer zahlt diese Gebühr also beim Kauf des jeweiligen NFTs.

Was sind Gasgebühren?

Gasgebühren sind die Transaktionsgebühren der Ethereum-Blockchain. Auf Englisch werden diese als „Gas fees“  bezeichnet.

„Gas“ ist eine kleine Menge an Ether - also die Kryptowährung der Ethereum-Blockchain. Die Höhe der Gebühren variiert dabei und ist nicht auf einen Betrag festgesetzt, sondern wird durch Angebot und Nachfrage festgelegt. 

Je mehr Transaktionsanfragen gestellt werden, desto höher die Gebühren. Auch die Menge an Rechenleistung, die für die Transaktion benötigt wird, ist ein entscheidender Faktor für die schlussendlichen Gasgebühren.

Welche Blockchains unterstützen NFTs?

Einige der beliebtesten Blockchains, die Non Fungible Tokens unterstützen, sind:

  • Ethereum
  • Solana
  • Binance Smart Chain
  • Flow von Dapper Labs
  • Tron
  • Tezos
  • Kosmos
  • EOS
  • WAX
  • Polkadot

Die meisten NFT-Prägungen erfolgen derzeit jedoch auf der Ethereum-Blockchain. Daher ist in den meisten Fällen der Kauf von Ether Grundvoraussetzung für das Erstellen und Verkaufen des eigenen NFTs.

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