Ebenfalls wurde bekannt, dass die tiefen Börsenkurse der Rohstoffaktien im Jahr 2015 massiv nach unten manipuliert wurden. Fondsschließungen, die Aufgabe ganzer Rohstoffabteilungen bei den Banken, einhergehend mit Zwangsliquidationen ohne Verkaufslimit sowie gezielte Leerverkäufe, hatten die Baissespekulation angeheizt.
Im April 2016 habe ich vier Rohstoffunternehmen aus den Industrie-Sektoren Industriemetalle, Diamanten, Silberproduktion und Halbedelsteine vor Ort besucht. Der einhellige Tenor war bei allen vier Unternehmen, dass die tiefen Kurse an der Börse jede wirtschaftliche Relevanz verloren hatten. Das war das eindeutige Zeichen zur Trendwende.
Das bombastische Halbjahresergebnis der zurückliegenden sechs Monate verdeutlicht zwei Aspekte. Zum einen, dass die kaufmännische Vernunft die Oberhand gewonnen hat. Eine moderne Welt ohne Rohstoffe ist mehr denn je undenkbar. Diejenigen Rohstofffirmen, welche die schweren Jahre zur Sanierung genutzt haben, werden massiv profitieren.
Zum anderen hat sich wieder einmal gezeigt, dass sich ein Engagement in guten Rohstoffunternehmen lohnt, wenn die Commodity-Preise anziehen. Die Hebelwirkung an der Aktienbörse ist gewaltig. Zieht beispielsweise der Rohstoff im Preis um zehn Prozentpunkte an, so springt hingegen der Aktienkurs einer soliden Aktiengesellschaft aus der Branche zwischen 30 und 50 Prozent.
Der Anstieg der Kurse bei den Rohstoffaktien im ersten Halbjahr 2016 wurde von den Goldminenaktien angeführt. Und dennoch bleibt der Ausblick langfristig weiterhin positiv. Nullzinsniveau, politische Unsicherheiten an allen Ecken und Enden, ungeklärte Währungsfragen im Euroraum und zunehmende Krisenherde sprechen dafür, dass mehr und mehr Kapital seinen Weg ins Gold finden wird.
Der Nachholbedarf bei den anderen Edelmetallen sowie in den übrigen Commodity Sektoren ist noch grösser. Einiges spricht dafür, dass die Kurse der guten Rohstoff-Aktiengesellschaften in den nächsten Jahren „mit Geduld und Spucke“ auf höhere Börsenbewertungen zurückfinden werden.