Erster Auftritt Neuer Fed-Chef stellt Zinserhöhungen in Aussicht

Fed-Chef Jerome Powell Quelle: dpa

Die Märkte warteten bereits auf mögliche Zinsentscheidungen. Der neue Chef der Federal Reserve hat nun angekündigt, dass die Leitzinsen allmählich angehoben werden könnten.

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Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt hat der neue Chef der US-Zentralbank Fed, Jerome Powell, weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Die Perspektiven für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung seien gut und erlaubten der Federal Reserve, die Leitzinsen weiterhin allmählich anzuheben, sagte Powell am Dienstag im US-Kongress.

"Weitere graduelle Erhöhungen der Leitzinsen werden am besten das Erreichen unserer beiden Ziele befördern", sagte Powell. In ihrem schon am Freitag veröffentlichten Halbjahresbericht für den Kongress, hatte die Fed das Bild einer dynamischen Wirtschaft gezeichnet, die nur wenigen Gefahren ausgesetzt sei. Powell ist erst seit wenigen Wochen im Amt.

Im Hinblick auf die Turbulenzen am Aktienmarkt Anfang Februar sagte Powell, die Fed betrachte diese nicht als schwere Belastung für die Wirtschaftsaktivität, den Arbeitsmarkt und die Inflation.

Powell steht seit dem 5. Februar an der Spitze der Fed. In seinem vorab verbreiteten Redetext lobte er seine Vorgängerin Janet Yellen für ihre wichtige Arbeit während ihrer vierjährigen Amtszeit. Beide hätten zusammengearbeitet, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen und für Kontinuität in der Geldpolitik zu sorgen.

Auch Yellen hatte häufig von graduellen Zinsschritten gesprochen. Mit seinen Aussagen sendet der neue Fed-Chef das Signal, dass die Dollar-Wächter trotz der massiven Steuersenkungen und Investitionsvorhaben, die die Trump-Regierung angeschoben hat, vorerst nicht auf einen strafferen Kurs umschwenken. Diese Sorge hatte Anfang Februar die weltweiten Aktienbörsen auf Talfahrt geschickt.

Die Fed hat ihren Leitzins im vergangenen Jahr drei Mal um jeweils einen Viertelprozentpunkt auf den aktuellen Korridor von 1,25 bis 1,5 Prozent angehoben. Für das laufende Jahr erwarten Analysten drei bis vier Zinserhöhungen.

Einiges an Gegenwind, den die US-Wirtschaft in den vergangenen Jahren verspürte, habe sich in Rückenwind umgewandelt, sagte Powell. Dennoch liege die Teuerungsrate immer noch unter der Zielmarke der Notenbank. Aktuell erwarte die meisten Volkswirte, dass die Fed ihre Leitzinsen auf ihrer Sitzung im März erneut anheben wird..

Powell, dem der Ruf vorauseilt, ein Wachstumsapostel zu sein, ließ bei seinem Auftritt nicht durchblicken, ob die Fed wegen der massiven Steuersenkungen und Investitionsvorhaben der Regierung von Präsident Donald Trump auf einen strafferen Kurs umschwenken könnte. Diese Sorge hatte Anfang Februar die weltweiten Aktienbörsen auf Talfahrt geschickt. Einiges an Gegenwind, den die US-Wirtschaft in den vergangenen Jahren verspürte, habe sich in Rückenwind verwandelt, sagte Powell. Trotz der jüngsten Börsenschwankungen blieben die Finanzierungsbedingungen konjunkturstützend. Der 65-jährige gelernte Jurist, der ein republikanisches Parteibuch besitzt, wies aber zugleich darauf hin, dass die Inflation immer noch unter der Fed-Zielmarke von zwei Prozent liegt. Diesem Ziel sei die Fed stark verpflichtet.

Nach Veröffentlichung der Rede rutschte der Euro auf ein Tagestief von 1,2281 Dollar. Der Dollar-Index legte im Gegenzug um 0,3 Prozent zu.

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