ETF als Absicherung Rettungsring für die Börse

Hedgefonds verdienen an fallenden Kursen – das wurde etwa bei den Turbulenzen um die Deutsche-Bank-Aktie überdeutlich. Wie aber können Privatanleger an sogenannten Short-Wetten teilhaben, um ihr Depot breit abzusichern?

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Rettungsring für die Börse Quelle: Getty Images, Montage

Wenn sich die Erfahrungen in Börsengeschäften häufen, beschäftigen sich auch private Investoren mehr und mehr mit der Strukturierung ihres Portfolios. Das vorrangige Ziel ist es, Risiken des eingesetzten Kapitals und bislang erzielter Gewinne zu verringern. Das Zauberwort heißt Hedging. Klingt erst mal gar nicht so seriös bzw. sicher.

Schließlich gelten Hedgefonds als extrem spekulativ. In manchen Fällen wurden deren Manager als Heuschrecken des Finanzmarktes bezeichnet. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn Hedging bedeutet in der Übersetzung schlicht „umzäunen“ oder „eingrenzen“ – im Wertpapierhandel ist dabei das Eingrenzen von Risiken gemeint. Steigt am Aktienmarkt das Risiko für herbe Kursverluste, können Anleger mit Wetten auf fallende Kurse diese „hedgen“.

Da ist der Gedanke naheliegend, dass Hedgefonds auch zur Absicherung privater Portfolios geeignet sein könnten. Hedgefonds ist aber nicht gleich Hedgefonds. Im Hinblick auf die strategische Ausrichtung gibt es gewaltige Unterschiede. Und manche davon lassen die Risiken eines Depots geradezu durch die Decke schießen.

Für die Absicherung eines Portfolios kommen – ganz grob umrissen – zunächst Hedgefonds in Betracht, die mit einer Short-Strategie ausgestattet sind und demzufolge ein Gegengewicht zu den sonstigen Anlagen eines Depots bilden können. Dagegen spricht: Hierzulande ist der Zugang zu Hedgefonds für Privatanleger auf Dach-Hedgefonds beschränkt.

Beispiel für ein Hedgefonds-Investment

Mit rund 54 Milliarden US-Dollar Anlagekapital ist die britische MAN Group die weltgrößte Investmentgesellschaft für Hedgefonds. Im Gegensatz zu Finanzprodukten kleinerer Gesellschaften ist die Transparenz der börsennotierten Hedgefonds dieses Anbieters geradezu komfortabel. Und natürlich lohnt ein Blick auf die Details.

Eines der Flaggschiffe der MAN Group ist der MAN AHL Trend Alternative als Teilfonds des MAN Umbrella SICAV. Die Mindestanlagesumme beträgt 10.000 Euro, der Ausgabeaufschlag beträgt fünf Prozent und die Managementgebühr 2,50 Prozent jährlich.

Der MAN AHL Trend Alternative investiert unter anderem in Futures, Optionen und Terminkontrakte, Swaps und andere FDI, die sich direkt oder mittelbar auf Aktien, Anleihen, kurzfristige Zinssätze und Rohstoffe, einschließlich Energie-, Metall-, Kredit- und Agrarwerten sowie Devisen beziehen.      

MAN AHL TREND ALTERNATIVE

Neben den sehr weit gefassten strategischen Möglichkeiten des Fonds, die für Privatanleger kaum durchschaubar sind, offenbart der Blick in das KIID (Kunden-Informationen Datenblatt) einen weiteren Nachteil. Zu der für Dachfonds üblichen recht hohen Managementgebühr von 2,5 Prozent kommt noch eine Erfolgsprämie (Performance Fee) von 20 Prozent auf jene Gewinne, die das Finanzprodukt oberhalb einer so genannten High Water Mark erzielt.

Offenbar sah die MAN Group einen leichten Verlust im Jahr 2015 als Erfolg, denn die Fondsgesellschaft hat sich für diesen Zeitraum eine Performance Fee von 3,45 Prozent zugestanden. Auf diese Weise wurde für die Anleger aus einer „Roten Null“ ein immerhin relativ deutlicher Verlust von 3,8 Prozent. Grund genug sich nach Alternativen umzuschauen.

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