
Italien und Frankreich wollen ihre Reformversprechen nicht mehr einlösen. Deutliches Signal: Aus den ursprünglichen Wünschen von Italiens Premier Mario Monti und Frankreichs Staatspräsidenten François Hollande nach Einführung von Euro-Bonds sind inzwischen ultimative Forderungen an Deutschland geworden. Das Scheitern des Fiskalpakts stürzt Europa in eine große politische Krise.





Chinesischer Staatsfonds steigt aus
Auch in China haben die Verantwortlichen begriffen, dass die Euro-Zone in ihrem Endstadium angekommen ist. Mit dem Staatsfonds China Investment Corp (CIC) zieht sich erstmals eine große staatliche Institution aus den europäischen Anleihemärkten zurück. Mit einem verwalteten Vermögen von gut 400 Milliarden Dollar ist CIC der fünftgrößte Staatsfonds der Welt.
CIC werde wohl auch keine Euro-Bonds kaufen, wenn diese eingeführt werden sollten, ließ dessen Leiter Lou Jiwei im "Wall Street Journal" durchblicken. Damit stehen nun auch die Staatsanleihen der für den Euro strategisch wichtigen Kernländer vor einer Neubewertung. Mit der Entscheidung des CIC ist klar, dass sich China bei der Einschätzung von Euro-Bonds nicht allein an der Bonität Deutschlands orientiert, sondern stärker die schwächere Bonität anderer europäischer Länder gewichtet. Frankreich verliert damit seinen strategischen Schutz.
Menetekel für Merkel
Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte die Entscheidung des chinesischen Staatsfonds als unmissverständliche Warnung begreifen. Stimmt Deutschland der Einführung von Euro-Bonds oder einer im Kern ähnlich wirkenden Banken-Union zu, muss mit einem Rückzug weiterer großer institutioneller Anleger gerechnet werden. Die Folgen für Deutschland: Ein massiver Anstieg der Zinsen und ein sofortiger Verlust des Triple A-Ratings.