Fairvesta Der Fondsgesellschaft gehen die Neukunden aus

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Positives Gesamtergebnis trotz Verluste

Doch die gerade von sieben deutschen Fonds für 2014 veröffentlichten Geschäftsberichte lassen daran zweifeln, dass Fairvesta mit Immobiliendeals tatsächlich solche Traumrenditen erwirtschaften kann:

  • Hoher Leerstand: Die sieben Fonds besitzen viele Problem-Immobilien. Zwischen 12,6 und 44 Prozent der Flächen waren 2014 nicht vermietet. Laut Fairvesta liegt die Leerstandsquote aller Fondsgesellschaften „unter 17 Prozent“.
  • Kaum Verkäufe: Die Fairvesta-Manager wollen die Objekte der Fonds „möglichst schnell wieder mit Gewinn“ veräußern, wie sie selbst schreiben. Je höher die Umschlagsrate „umso höher sollte der Gesamtgewinn des Fonds ausfallen“. Doch Fairvesta verkauft kaum etwas. Der Fonds Fairvesta V hat etwa 2014 kein Objekt losgeschlagen. Sämtliche Immobilien waren damit über sechs Jahre im Bestand – doppelt so lange wie Fairvesta einst angestrebt hatte. Fairvesta begründet dies unter anderem damit, dass ein Verkauf sich „auf Grund der guten Mieterträge“ nicht gelohnt habe. Der Fonds Fairvesta III verkaufte 2014 zwei Objekte, davon eines mit knapp 580.000 Euro Verlust. Selbst mit diesem Objekt ist laut Fairvesta über die Haltedauer aber „ein positives Gesamtergebnis erwirtschaftet“ worden. Der Fonds Mercatus VIII als einer der neueren Fonds hat mit dem Verkauf von fünf Objekten immerhin zwei Millionen Euro Gewinn erzielt.
  • Hohe Kosten: Die Fairvesta-Fonds sind auf Verkaufserlöse angewiesen, weil die Mieten kaum ausreichen, um die Kosten zu decken. Fairvesta III nahm 2014 etwa 1,25 Millionen Euro an Mieten ein, die komplett für Bewirtschaftungskosten, Verwaltungsgebühren und sonstige Aufwendungen draufgingen. Bei den anderen sechs Fonds blieben so gerechnet maximal 600.000 Euro hängen, außer beim Fonds Mercatus VIII. Der verdiente mit Mieten abzüglich Kosten fast 1,5 Millionen Euro.
  • Gewinne nur auf dem Papier: Indem Fairvesta die Immobilien zu einem höheren Preis in die Bilanzen der Fonds aufnimmt, als dafür gezahlt worden ist, stehen die Fonds scheinbar trotzdem gut da. Mercatus VII etwa verbuchte 21 Millionen Euro an Erträgen aus „Neubewertung“. Doch Vorsicht: Diese Gewinne existieren nur auf dem Papier. Beim Anleger landen sie nur, wenn die Häuser, etwa im sächsischen Zwönitz oder dem hessischen Großalmerode gelegen, zu den angesetzten Werten auch irgendwann verkauft werden.

Den Beweis, dass das im großen Stil möglich ist, bleiben die Fairvesta-Manager weiter schuldig.

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