Fallstricke umgehen Goldkauf für Einsteiger

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Bei Anlagemünzen ist nur der Goldgehalt von Bedeutung

Welche Münzen?

Grundsätzlich müssen Anleger Sammlermünzen von Anlagemünzen unterscheiden. Anlagemünzen dienen klar der Geldanlage und sind meist Massenware. Bei Sammlermünzen entscheiden auch Seltenheit, besondere Prägemotive und der Zustand der Münze über den erzielbaren Preis, bei Anlagemünzen ist nur der Goldgehalt von Bedeutung. Für die Geldanlage bieten sich daher weit verbreitete Münzen wie der südafrikanische Krügerrand, die Wiener Philharmoniker oder der American Eagle an. Sie sind bei Händlern und Banken nahezu immer erhältlich.

Welcher Preis ist fair?

Banken und Händler verkaufen die Münzen nicht zum Selbstkostenpreis, sondern verlangen ein Aufgeld. Hierzulande ist ein Aufgeld von zehn Prozent bei kleinsten Abnahmemengen üblich, kann aber je nach Händler auch ganz unterschiedlich ausfallen, die Abweichungen können bis zu 20 Prozent betragen. Viele seriöse Goldhändler wie etwa Pro Aurum, Westgold oder Degussa ermöglichen auf ihren Internetseiten einen Blick auf die aktuell gültigen Preise.

Wo kaufen?

Goldmünzen und Barren gehören zum klassischen Angebot der Banken. Weil Onlinehändler und spezialisierte Geschäfte aber Teile des Bankgeschäfts mit Gold erobert haben, haben die meisten Banken nur noch wenige Münzen und Barren vor Ort, sondern bestellen diese auf Kundenwunsch. Direkt und anonym können Käufer ihren Edelmetallvorrat beim Goldhändler um die Ecke erwerben, erst ab einem Goldkauf von 15.000 Euro muss sich der Anleger ausweisen. Filialen der großen Goldhändler (z.B. Pro Aurum, Degussa, Westgold) gibt es in vielen Großstädten. Auch einige Pfandleiher haben sich auf den Goldhandel spezialisiert und sind in ihrer Preisgestaltung durchaus wettbewerbsfähig.

Alternativ bleibt noch die Bestellung gegen Vorkasse im Internet. Hier sollte sich der Käufer zunächst von der Vertrauenswürdigkeit des Anbieters überzeugen. Dazu gehören eine transparente Preisgestaltung sowie ein nachvollziehbarer Versandprozess. Auch Kundenkommentare sind oft aufschlussreich.

Welche Steuern fallen an?

Anders als Silber sind Goldbarren und in großer Stückzahl geprägte Anlagemünzen von der Mehrwertsteuer befreit. Die Abgeltungsteuer von 25 Prozent auf den Gewinn beim Verkauf entfällt, wenn das Gold zuvor mindestens zwölf Monate im Besitz des Anlegers war. Bei Goldfonds oder Zertifikaten auf die Goldpreisentwicklung wird die Abgeltungsteuer hingegen fällig.

Wo aufbewahren?

Wer sein Gold als Liquiditätsreserve für den Notfall betrachtet, benötigt im Ernstfall schnellen Zugriff. Darin liegt auch der größte Vorteil bei einer Aufbewahrung in den eigenen vier Wänden. Allerdings ist das Diebstahlrisiko hier auch besonders hoch, Hausratversicherungen übernehmen oftmals keine unbegrenzte Haftung. Ein eigener Tresor bietet da zusätzlich Sicherheit, wenn auch keine Garantie.

Zudem ist ein eigener Safe teuer. Die Versicherung sollte bei der Auswahl Mindestanforderungen nennen, damit der Versicherungsschutz erhalten bleibt. Bankschließfächer bieten da für eine geringe Jahresmiete mehr Sicherheit. Allerdings sind die Konditionen wie Schließfachgröße, Jahresmiete, Versicherungssumme und Zugriffszeiten – oft nur während der Geschäftszeiten – von Bank zu Bank unterschiedlich.

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