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Falschgeld Immer mehr Euro-Blüten in Deutschland

Die neuen Euro-Scheine sollen eigentlich schwerer zu fälschen sein. Trotzdem ist das Falschgeldaufkommen in Deutschland um knapp ein Drittel gestiegen. Wie kann das sein?

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Zwölf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner - gemessen an den insgesamt in Deutschland kreisenden Geldscheinen ist das nicht viel. Dennoch ist die Zahl der gefälschten Geldscheine in Deutschland im ersten Halbjahr dieses Jahres gegenüber den sechs Monaten von Juli bis Dezember 2014 um 31 Prozent gestiegen. Das teilte die Deutsche Bundesbank am Freitag mit.

Insgesamt wurden rund 50.500 gefälschte Scheine im Wert von 2,2 Millionen Euro registriert. "Das Falschgeldaufkommen bleibt in Deutschland trotz des Anstiegs auf einem niedrigen Niveau", sagt Carl-Ludwig Thiele, der im Vorstand der Bundesbank für Bargeld zuständig ist. Dennoch müssten die Anstrengungen der Zentralbanken des Euro-Systems zusammen mit der Polizei weiter zu verstärken.

Welche Scheine wie oft gefälscht werden

Der größte Anteil der Blüten entfällt mit fast 90 Prozent auf 20- und 50-Euro-Scheine. Die hohe Konzentration bei den Fünfzigern ist allerdings relativ neu, bis 2013 war der Zwanziger der am meisten gefälschte Schein. Der Anstieg beim Fünfziger ging laut Angaben der Bundesbank zunächst auf eine europaweit bekannte Fälschung zurück, die auch in Deutschland vermehrt zum Einsatz kam.

Eigentlich gilt, dass Scheine mit geringerem Wert eher gefälscht werden. Je höher der Wert des Scheins, desto größer die Gefahr, dass die Fälschung beim Einkaufen im Laden auffliegt. Gleichzeitig lohnt sich die Arbeit der Fälschung bei geringen Werten wie fünf oder zehn Euro kaum.

Neue Serie soll sicherer sein

Im November bekommt nun auch der 20-Euro-Schein ein neues Antlitz und wird wie bereits der Fünfer und Zehner durch die neue Europa-Serie ersetzt. Die Serie weise einen deutlich verbesserten Fälschungsschutz auf, erklärt Thiele. Die Bundesbank hofft, dass so die Falschgeld-Zahlen beim Zwanziger weiter reduziert werden können.

Beim Fünfer hat das nicht geklappt: Seit der Einführung des neuen Scheins Anfang 2013 hat sich die Zahl der Fälschungen mehr als verdoppelt. Eine eindeutige Erklärung gibt es dafür offenbar nicht. Auf Nachfrage erklärt die Bundesbank allerdings, es bestehe nicht unbedingt ein Zusammenhang zur neuen Serie, da die Zahlen auch gefälschte Scheine der alten Serie mit einschließen.

Zudem zeige der Zehner, der ja ebenfalls bereits ausgetauscht wurde, eine andere Entwicklung. Dessen Fälschungen sind zurückgegangen. Hinzu kommt, dass die absoluten Zahlen weiterhin sehr gering sind und die prozentualen Veränderungen entsprechend stark schwanken.

Im Gegensatz zu den Scheinen geht der Anteil der gefälschten Münzen langsam zurück, im ersten Halbjahr 2015 waren es knapp 14.500 falsche Exemplare. Die am häufigsten gefälschte Münze ist das 2-Euro-Stück, bei Centbeträgen lohnt sich der Aufwand nicht.

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