Denn auch Fonds sind riskant. Eine pauschale Regel, dass Fonds sicherer sind als Investments in Einzelaktien gibt es nicht. Im Gegenteil, auf dem umfangreichen und unübersichtlichen Fondsmarkt wimmelt es vor schwarzen Schafen.
Anlegerschützer raten Börsenneulingen trotzdem immer wieder zu Investmentfonds. Denn eine umfangreiche Analyse von einzelnen Aktien kann kaum ein Privatanleger leisten, schon gar kein blutiger Anfänger. Auch Anleger, die aus zeitlichen Gründen nicht ständig ein Auge auf die aktuellen Börsencharts werfen können, schlafen mit Fonds sicherlich besser. Dennoch ist Vorsicht angesagt.
Lieber zu streng sein
Zu Recht raten Experten wie der Mainzer Investmentstratege Antonio Sommese Anlegern, sich die Fonds genau anzuschauen und nach strikten Kriterien auszuwählen. Wichtig ist beispielsweise die Erfahrung des Fondsmanagers. Wie lange managt er den Fonds schon, wie viel Erfahrung hat er insgesamt im Markt? Auch Faktoren wie die Laufzeit können entscheidend sein. Zentrales Argument für die Kaufentscheidung sollte natürlich die Zusammensetzung sein. In was investiert der Fonds, wie sind die Quoten für Aktien und Anleihen verteilt. Gerade hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen, denn viele Fondsmanager können ihren Aktienanteil sehr variabel gestalten.
Auch Ratings geben Anlegern Ankunft über die Qualität eines Fonds. Besonders umfangreich und hilfreich sind die Angebote von Morningstar und Feri. Als alleiniges Kaufkriterium dienen sie aber nicht. Auch die fälligen Gebühren sind ein Kriterium - preislich rangieren Mischfonds und Aktienfonds aber etwa in derselben Liga.
Angesichts der bereits vorherrschenden Börseneuphorie raten Experten aber auch bei Mischfonds nicht zu Übermut. Für Einsteiger eignen sich defensive Mischfonds mit einer Aktienquote von maximal 50 Prozent. Auch für Anleger, die bereits investiert haben, ist es an der Zeit, die Aktienquoten zu senken. Wer antizyklisch investieren will und nicht dem bösen Phänomen des Herdentriebs aufsitzen will, reduziert jetzt seinen Aktienanteil. Möglich macht eine solche Strategie beispielsweise der Defensiv R des Fondsmanagers Flossbach von Storch mit einem maximalen Aktienanteil von 35 Prozent.