Bei TAG will er am Ball bleiben, auch wenn die Aktie schon gut gelaufen ist. „Vor allem gemessen am Cash-Flow ist die Aktie günstig.“ Gelinge es dem Management, den Leerstand weiter zu verringern, was in der Vergangenheit stets der Fall gewesen sei, habe TAG „einen enormen Hebel nach oben, denn jede Neuvermietung bringt sofort Cash“. Auch den IT-Dienstleister Bechtle hat Flossbach ins Herz geschlossen: „Das Unternehmen wirtschaftet solide, hat kaum Schulden und ist sehr gut geführt“, lobt er. Ihm gefalle, „dass sie bei Bechtle nicht nach der Pfeife der Analysten-Mehrheitsmeinung tanzen“, sagt Flossbach, „sondern ihre eigene Marktkompetenz umsetzen“.
Wie Flossbach steckt auch Tim Schmiel von VM Vermögens-Management den Großteil seiner Kundengelder in Aktien. Und er kann das Risiko unten halten: Schmiels Aktiendepot weist im Ranking die beste Rendite/Risiko-Relation auf, schon zum zweiten Mal nach 2011 belegt er deshalb hier den ersten Platz.
Ohne Aktien keine Chance
An Aktien führe, trotz der jüngsten Kursgewinne, kein Weg vorbei. „Mit Anleihen und Tagesgeld alleine werden Sie in den kommenden Jahren ihre Kaufkraft nicht erhalten können“, sagt Schmiel. Neben einem Anteil Bargeld als flexible Reserve im Depot rät Schmiel zu einer selbst genutzten Immobilie und einem – allerdings kleinen – Anteil Edelmetalle. „Gold ist eine Versicherung gegen den worst case“, sagt Schmiel, „keine Anlageklasse. Aber es gibt einen weltweiten Konsens, dass Gold im Falles einer wirtschaftlichen Katastrophe als Ersatzwährung funktionieren würde. Um mich gegen ein solches extrem unwahrscheinliches, im Falle seines Eintretens aber verheerendes Szenario wappnen zu können, brauche ich nicht mehr als zehn Prozent meines Vermögens in Gold.“
Bei Aktien klinkt sich der 51-Jährige bevorzugt in laufende Übernahmeprozesse ein. Das Risiko von Verlusten sei hier recht klein, sagt Schmiel: „Die meisten Anleger glauben, man müsse die Aktien des Übernahmekandidaten früh haben, um zu profitieren; sobald ein Übernahmeangebot vorliege, sei der Drops gelutscht.“
Die besten Aktien-Profis der Kategorie dynamisch nach Ertrag
Wertentwicklung
3 Jahre: 51,20 Prozent
1 Jahr: 23,30 Prozent
Risiko: -15,51¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 47,93 Prozent
1 Jahr: 23,55 Prozent
Risiko: -19,75¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 43,51 Prozent
1 Jahr: 25,70 Prozent
Risiko: -16,16¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 38,98 Prozent
1 Jahr: 15,87 Prozent
Risiko: -14,31¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 38,33 Prozent
1 Jahr: 23,36 Prozent
Risiko: -13,74¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 36,92 Prozent
1 Jahr: 20,20 Prozent
Risiko: -7,18¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 36,34 Prozent
1 Jahr: 14,24 Prozent
Risiko: -12,58¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 36,13 Prozent
1 Jahr: 17,10 Prozent
Risiko: -12,61¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 35,13 Prozent
1 Jahr: 18,87 Prozent
Risiko: -18,31¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Wertentwicklung
3 Jahre: 34,66 Prozent
1 Jahr: 23,71 Prozent
Risiko: -21,71¹ Prozent
¹maximaler Zwischenzeitlicher Verlust im drei Jahreszeitraum
Stimmt nicht. Schmiel steigt mitunter Monate nach einem Übernahmeangebot ein. „Oft gibt es gute Chancen, dass der Aufkäufer sein Gebot erhöht“, sagt er, „während mögliche Kursverluste auf die Höhe des Übernahmeangebots begrenzt sind.“ Nur in etwa zehn Prozent der Fälle verliere er Geld, weil die Übernahme platze und die Aktie wieder falle. Bis zu zehn Prozent pro Jahr seien mit Übernahmen drin.
Zieht sich ein Übernahmekampf länger hin, ist er für die Aktionäre oft besonders lukrativ. Aufkäufer, die 75 Prozent der Aktien besitzen, wollen einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag, also das Sagen im Unternehmen und das Recht, Gewinne in die eigene Tasche zu lenken.
Minderheitsaktionäre klagen dabei oft eine höhere Abfindung ein. Aktuell ist das zum Beispiel beim Kranbauer Demag Cranes der Fall. Derartige Verfahren können Jahre dauern. Aktionäre haben eine Chance auf Nachbesserung, sind vor einem Absturz der Aktie unter den vom Aufkäufer gebotenen Preis fast immer abgesichert und bekommen während der Dauer des Verfahrens statt Dividende einen Barausgleich, dessen Höhe ein Gericht festlegt – „und die Gerichte urteilen oft anlegerfreundlich“, sagt Schmiel. Risiko: Unternehmens- und Anwaltslobbyisten arbeiten fortlaufend daran, Aktionärsrechte durch neue gesetzliche Regeln einzuschränken – leider oft mit Erfolg.