Auch VW strebt beim Maschinenbauer MAN einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag an – für Schmiel eine „der interessantesten Übernahmegeschichten der vergangenen Jahre“. Er hält in seinen Depots sowohl MAN-Stämme, die zur Abstimmung auf der Hauptversammlung berechtigen, als auch stimmrechtlose Vorzüge. Geklagt wurde zwar bei MAN noch nicht. Aber die geplante Übernahme durch VW zieht sich ebenfalls schon seit Jahren hin. Besonders MAN-Vorzüge haben davon immer wieder durch stufenweise Kursschübe profitiert: „Inklusive der Dividenden haben wir derzeit eine Rendite von gut vier Prozent pro anno mit MAN-Aktien; bei einer MAN-Unternehmensanleihe mit vergleichbarer Restlaufzeit bekämen wir nur 1,5 Prozent“, rechnet Schmiel vor.
Übernahmeziele zu finden bedeutet viel Recherche- und Analysearbeit, weswegen Schmiel in seinem „Netzwerk mehr Juristen als Ökonomen hat“, wie er sagt; Wertgutachten müssen auf ihre Stimmigkeit und Klageschriften auf Erfolgsaussichten geprüft werden.
Schmiel kauft aber auch Aktien, von denen er glaubt, sie könnten irgendwann zum Übernahmeziel werden. „Je früher man einsteigt, desto höher das Risiko, dass man danebenliegt, aber natürlich auch die Renditechance.“ Aktuell kocht die Gerüchteküche zum Beispiel hoch beim TV-Hersteller Loewe (an dem angeblich Apple interessiert ist, Loewe dementiert das), bei Kabel Deutschland, an dem der britische Mobilfunker Vodafone Interesse zeigt, und beim Chemiekonzern Lanxess.
Familiengeführte Firmen würden leicht zum Übernahmeziel, „wenn viele Erben über einen Poolvertrag wider Willen aneinander gebunden sind“, sagt Schmiel. So waren es bei Wella bis zu 150 Familien-Aktionäre, die Pakete an dem Shampoohersteller hielten, als sich Procter & Gamble anschickte, die Darmstädter zu schlucken. In Aktionärsfamilien herrsche „oft Zwist“, sagt Schmiel: „Die einen wollen weiter Unternehmer sein und den Gewinn investieren, die anderen lieber Philantrop sein oder Golf spielen und die Gewinne ausschütten.“
Eine Aktionärsstruktur, die einem Übernehmer die Sache einfach machen könnte, haben etwa Metro, der Pharmagroßhändler Celesio, SGL Carbon, Biotest und Puma; die Kurse der vier Aktien dümpeln zudem weit unter ihren früheren Höchstkursen.
Die besten Aktien-Profis der Kategorie dynamisch nach Ertrag und Sicherheit
Sharpe Ratio¹: 1,60
Wertentwicklung in drei Jahren: 36,92 Prozent
Risiko²: -7,18 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 1,29
Wertentwicklung in drei Jahren: 31,66 Prozent
Risiko²: -5,22 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 1,28
Wertentwicklung in drei Jahren: 34,93 Prozent
Risiko²: -12,47 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 1,25
Wertentwicklung in drei Jahren: 51,20 Prozent
Risiko²: -15,51 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 1,13
Wertentwicklung in drei Jahren: 34,29 Prozent
Risiko²: -10,59 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 1,06
Wertentwicklung in drei Jahren: 24,78 Prozent
Risiko²: -8,00 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 0,96
Wertentwicklung in drei Jahren: 36,37 Prozent
Risiko²: -12,58 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 0,95
Wertentwicklung in drei Jahren: 34,50 Prozent
Risiko²: -11,16 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 0,91
Wertentwicklung in drei Jahren: 38,33 Prozent
Risiko²: -13,74 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Sharpe Ratio¹: 0,90
Wertentwicklung in drei Jahren: 25,58 Prozent
Risiko²: -8,58 Prozent
¹ Rendite im Verhältnis zum Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit 1.1.2010 minus durchschnittlicher 3-Monats-Euribor geteilt durch Volatilität in Prozent)
² maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum
Quelle: Portfoli Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
Jederzeit wieder aufflammen könnte ein Übernahmekampf bei Rhön-Klinikum, nachdem die Übernahme durch Fresenius vorerst gescheitert war. „Dass ein Gebot gescheitert ist, heißt nicht , dass kein ernstes Interesse mehr besteht“, sagt Schmiel „die Konsolidierungswelle im Gesundheitsbereich sollte sich fortsetzen.“ Konkurrent Asklepios könnte Interesse an Rhön haben; aktuell hält er zwar nur gut fünf Prozent, möchte aber auf das Doppelte aufstocken.
Übernahmegerüchte ranken sich auch um den Generikahersteller Stada. Die Arznei-Kopisten leiden schwer unter dem Schwund der Gewinnmargen in ihrer Branche, was in erster Linie daran liegt, dass moderne rezeptpflichtige Medikamente komplexer und nicht mehr so leicht nachzubauen sind wie in den Anfängen des Geschäftsmodells. Die Stada-Aktie hatte in den vergangenen Jahren zwischenzeitlich 68 Prozent eingebüßt, zieht seit Kurzem aber wieder an. „Ohne Reiz ist das Unternehmen nicht, Stada ist stark in einigen Schwellenländern, vor allem in Russland, wo man die Nummer zwei in einem stark wachsenden Markt ist“, sagt Schmiel.
Interviews und Marktprognosen überlassen sie anderen, sie haben noch nicht einmal eine Homepage: FPS in Heidelberg wirkt im Verborgenen. „Im Rampenlicht zu stehen, das ist nichts für uns“, sagt Gregor Zours, Geschäftsführer des in der Klasse der aktienlastigen Mandate siegreichen Heidelberger Geldmanagers FPS. Zours, der den Heidelberger Finanzmanager FPS 1991 von dessen Gründern übernahm, und Portfoliomanager Stephan Simmroß sind Spezialisten für Mittelständler an der Börse: „Wir suchen nach Aktien, bei denen die Masse der Anleger gerade etwas Positives übersieht“, sagt Simmroß, „und die deswegen vorübergehend günstig zu haben sind.“