Fondssparen Fettes Depot statt magerer Zinsen

Der Niedrigzins kann Sparern die Rendite verderben. Wer regelmäßig in Fonds einzahlt, fährt damit meist besser: 9000 Angebote im Check.

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Die besten Fondssparpläne für Aktien aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt. Quelle: Getty Images, Montage

Bei deutschen Sparern stecken laut Bundesbank rund 80 Prozent des Geldvermögens in Sparbüchern, Tagesgeld- und Girokonten oder Lebensversicherungspolicen. Diese Anlagen werfen wegen des Niedrigzinses zu wenig für eine rentierliche Altersvorsorge ab. Dass sich an den mickrigen Zinsen schnell etwas ändert, ist derzeit unwahrscheinlich. Erst kürzlich hat die Europäische Zentralbank die Zinsen weiter gesenkt.

Sparen mit Fonds wird daher immer beliebter. Derzeit bauen die Deutschen über rund vier Millionen Fondssparpläne mit Riester-Förderung oder vermögenswirksamen Leistungen (VL) ihre Altersvorsorge auf. Zusätzlich wird ohne staatliche Förderung gespart. So kommen allein die Fondsgesellschaften der Sparkassen und Genossenschaftsbanken, Deka und Union Investment, auf 2,7 Millionen Fondssparpläne ohne Zuschuss vom Staat oder dem Arbeitgeber.

Internationale Fonds sind besonders beliebt

Besonders gefragt bei deutschen Fondssparern sind weltweit investierende Aktienfonds. Nach einer Auswertung des Internetfondsvermittlers AVL für den Zeitraum 2002 bis 2016 waren unter den 15 Sparplänen mit den höchsten Mittelzuflüssen zehn internationale Aktienfonds. Das meiste Geld zog jedoch der europäische Aktienfonds Fidelity European Growth an. Das 7,8 Milliarden Euro schwere Portfolio gehört jedoch seit einigen Jahren nicht mehr zur Spitzengruppe in der Kategorie europäische Aktien.

Ausgewählte Fonds für Sparpläne

Um die besten Produkte fürs Sparen herauszufiltern, hat die Researchagentur Feri Euro Rating Services aus Bad Homburg rund 9000 sparplanfähige Investmentfonds unter die Lupe genommen. Darunter waren sowohl aktiv gemanagte Fonds als auch börsengehandelte Indexfonds (ETF), deren Wertentwicklung sich direkt aus einem bestimmten Index ableitet.

In der Kategorie Aktien Deutschland hat der DWS Deutschland (Deutsche Bank) mit 100 Euro monatlich im Zehn-Jahres-Vergleich mit 19.865 Euro das höchste Guthaben gebracht. Unter dem Strich blieben Anlegern 9,7 Prozent Sparrendite pro Jahr. Der Dax schaffte in dem Zeitraum nur eine Sparrendite von 6,1 Prozent.

Zwar schneiden die über einen bestimmten Zeitraum besten aktiv gemanagten Fonds im Schnitt besser ab als der Index. Allerdings schaffen es nur wenige Fondsmanager nachhaltig besser zu sein als der Markt insgesamt. Zudem besteht bei aktiv gemanagten Fonds das Problem, dass mit dem Erfolg immer mehr Geld in den Fonds fließt. Der Manager muss auch liquide Standardwerte kaufen, von denen er nicht überzeugt ist. Folge: Die Performance lässt nach und nähert sich dem jeweiligen Index an. Nur wenige aktiv gemanagte Fonds, wie kürzlich der DWS Aktien Strategie Deutschland, reagieren konsequent und nehmen kein neues Geld von Anlegern mehr an, wenn sie zu groß werden.

Anleger, die sich nicht vom Geschick eines Geldverwalters abhängig machen wollen, sind mit einem börsengehandelten Indexfonds (ETF) gut bedient. Zwar schwimmen Anleger bei Indexfonds nur mit dem Markt mit, sie können aber vor Abzug laufender Kosten auch nicht schlechter abschneiden. Auch lassen sich mit ETFs ganze Aktien- und Anleihemärkte bequem abbilden. Schon mit wenig Geld können sich Anleger aus Indexfonds ein gemischtes Portfolio beispielsweise aus Aktien, Anleihen und Gold für alle Wetterlagen an den Finanzmärkten zusammenstellen.

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