
An die Spitze der deutschen Finanzaufsicht BaFin soll Regierungskreisen zufolge ein interner Kandidat rücken: Das Bundesfinanzministerium mache sich für Felix Hufeld stark, bislang oberster Versicherungsaufseher der Bonner Behörde, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Hufeld habe "beste Chancen" auf den Posten, sagte einer der Insider. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, weil das Wirtschaftsministerium dem Vorschlag noch nicht zugestimmt habe. Eine Sprecherin des Finanzministeriums erklärte: "Die Abstimmung innerhalb der Bundesregierung läuft vertrauensvoll, eine Entscheidung gibt es noch nicht." Die BaFin wollte sich nicht äußern. Über die Personalie hatte zuvor auch das "Handelsblatt" berichtet.
Die bisherige BaFin-Chefin Elke König, die seit 2012 auf dem Chefsessel saß, tritt voraussichtlich Ende Februar ab. Sie wird Leiterin der neuen europäischen Behörde für die Abwicklung maroder Banken in Brüssel. Die Abwicklungsbehörde soll baldmöglichst an die Arbeit gehen, um 2016 startbereit zu sein. Sie ist Teil der Bankenunion, mit der die EU die Kontrolle über die Banken verstärken und die Folgen der nächsten Finanzkrise abmildern will. Zur Bankenunion gehört auch, dass die Aufsicht über die größten Institute der Euro-Zone jetzt bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelt ist. Damit tritt die BaFin in die zweite Reihe. Sie arbeitet mit den EZB-Aufsehern aber Hand in Hand.
Der 53-jährige Hufeld, seit zwei Jahren für die Versicherungsaufsicht zuständig, muss die BaFin unter diesen Rahmenbedingungen neu ausrichten. Weggefährten sind der Ansicht, dass er dafür genau der richtige ist. Der studierte Jurist gilt als Mann der leisen Töne. In der Sache bleibt er allerdings hart, wie er bei den Versicherern gezeigt hat: Hufeld hat die Branche fit für die strengere Regulierung unter Solvency II gemacht.