Ausgerechnet die Bundesbank lobt die Euro-Krisenländer. Von Fortschritten ist die Rede, vom Rückgang der Lohnstückkosten und von verbesserter Wettbewerbsfähigkeit. Hurra, die Reformen greifen. Jedoch: Dass Deutschland die Griechen, Portugiesen, Spanier, Iren – und wahrscheinlich auch andere Europäer - finanziell unterstützen wird, gilt bereits seit geraumer Zeit als ausgemacht; nur an den Modalitäten wird noch gefeilt. Derweil muss Kanzlerin Angela Merkel die Hilfsaktionen zugunsten der armen Euroländer den deutschen Wählern zehn Monate vor der Bundestagswahl schonend beibringen. Während sie am Mittwoch mit ihrem Herausforderer Peer Steinbrück die Klingen kreuzte, kam sie allerdings kaum über Andeutungen hinaus.
Das alles erweckt nicht gerade den Eindruck, als gehe ein Ruck durch Europa. Wie denn auch? Der Euro war von vornherein eine Fehlkonstruktion, weil seine Schöpfer mit ihm Länder vereinigen wollten, die allein schon wirtschaftlich nicht zusammenpassten. Und Altkanzler Helmut Schmidt wies am Dienstag in der „Münchner Runde“ zu Recht auf zwei Hindernisse hin, die auch in Zukunft ein einheitliches Europa illusorisch erscheinen lassen: die unterschiedlichen Sprachen und das Streben nach Autonomie durch Separatisten in Ländern wie Belgien, Spanien und anderswo.
Euro und Dollar Flop, Fernost-Währungen Top
Der Euro wird nun um so gut wie jeden Preis verteidigt. Das Ende dieser – nicht allein finanziellen, sondern in höchstem Grad auch politischen - Aktion ist kaum absehbar. So viel steht indes fest: Die jetzt regierenden Politiker der Eurozone werden, ebenso wie ihre Nachfolger und die Zentralbanker, alles unternehmen, um weiter zusammenzukitten, was eigentlich nicht zusammenzukitten geht. Und sie werden sich darin bestätigt fühlen, solange der Euro gegenüber der Leit- und Leid-Währung Dollar nicht gerade total abtaucht. Warum sollte er das auch? Schließlich haben die USA nicht eben geringere Schuldenprobleme als Europa, und ihre Notenbank Fed betreibt eine noch expansivere Geldpolitik als die Europäische Zentralbank.
Die wichtigsten Fakten zu Gold
Die gesamte Goldnachfrage im dritten Quartal 2014 betrug 929,3 Tonnen. Damit ist die Nachfrage um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 952,8) gefallen.
Quelle: World Gold Council
Die weltweite Nachfrage nach Schmuck betrug im dritten Quartal 2014 insgesamt 534,2 Tonnen und ist damit um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr (Q3'13: 556,3) gefallen.
Die Nachfrage des Technologiesektors belief sich im dritten Quartal 2014 auf 97,9 Tonnen und fiel, verglichen mit den 103,1 Tonnen im dritten Quartal 2013, um fünf Prozent.
Die Nachfrage nach Goldbarren und -münzen ist im dritten Quartal 2014 deutlich gesunken – auf 245,6 Tonnen. Ein Minus von 21 Prozent im Vergleich zu 2013 (Q3: 312,3).
Dass die Gesamtnachfrage nach Gold gefallen ist, ist auch auf die Abflüsse aus Gold-EFTs zurückzuführen. Im dritten Quartal 2014 beliefen sich diese auf 41,3 Tonnen. Allerdings ist das deutlich weniger als im Vorjahr. Im dritten Quartlal 2013 betrugen sie noch 120,2 Tonnen.
Die Nettoeinkäufe von Zentralbanken betrugen im dritten Quartal 2014 92,8 Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang von neun Prozent (Q3'13: 101,5).
Die Goldnachfrage im Investment belief sich im dritten Quartal 2014 auf 204,4 Tonnen. Das ist eine minimale Steigerung von sechs Prozent, im Vorjahresquartal waren es 192 Tonnen.
Wer die Devisenmärkte verfolgt, wird registriert haben, dass die Schweizerische Nationalbank den Franken nur mit Mühe und Not durch Interventionen daran gehindert hat, dem Euro wie schon 2011 erneut davonzulaufen. Das kann nicht auf Dauer so weiter gehen. Und wer die Fernost-Währungen im Visier hat, stellt fest, dass Chinas Yuan (auch Renminbi genannt) dort nicht die einzige Valuta war, die im Vergleich zum Dollar und Euro aufgewertet wurde, sondern dass die Aufwertungen sich auch über die Währungen Südkoreas, Taiwans, Singapurs und weiterer Länder erstreckten. Das sind Indizien dafür, dass im Fernen Osten ein Wirtschaftsraum entsteht, der den USA eines Tages gefährlich werden könnte und der trotz unterschiedlicher Währungen – oder besser gesagt, gerade deswegen - de facto mehr realwirtschaftliche Konvergenz erkennen lässt als der Euroraum.