Daran hat sich bis jetzt nur insoweit etwas geändert, als Informatik (heute würde man sagen: Internet) und immer wieder neue Finanzinstrumente mittlerweile wahre Quantensprünge vollzogen haben, an denen Golden Boys und Raiders (heute: die Zocker deregulierter Banken) ihre wahre Freude haben. Fazit: Es lohnt sich mehr denn je, zu verfolgen, was Banken bewegt, von gigantischen Abschreibungen bis zu Eigenkapitalproblemen, von der Bankenaufsicht bis zum Moral Hazard, dem leichtsinnigen Eingehen von Risiken, weil es seit der Lehman Brothers-Pleite ja praktisch eine Art Staatsgarantie fürs Überleben gibt.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass als Crash-Auslöser noch mehr infrage kommt, etwa steigende Zinsen, Währungsturbulenzen oder politische Ereignisse wie der schwelende Konflikt im ostchinesischen Meer zwischen China auf der einen sowie Japan und USA auf der anderen Seite. Entscheidend ist allemal die anschließende Kettenreaktion an den Börsen.
Beispiel Crash-Zeitpunkt: Er lässt sich natürlich nicht genau bestimmen. Doch deshalb keinen Gedanken an ihn zu verschwenden, kann für Anleger sehr teuer werden. Nehmen wir die erwähnten Fälle von der geringen Zahl pessimistischer Autoren amerikanischer Börsendienste und von den vielen Aktienkäufen auf Pump. Beide Male handelt es sich zunächst nur um Warnsignale, die man auch weiterhin im Auge behalten sollte.
Die Gefahr, dass sie in einen Crash münden, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, und zwar sobald die Hochspitzen – im vorliegenden Fall etwa die des Dow Jones- oder Standard & Poor's-Index – über mehrere Wochen immer weiter fallen. Dafür haben der Crash von 1987 und von 2008 Musterbeispiele geliefert. Die Lehre daraus: Spätestens wenn die dritte Hochspitze nicht mehr das Niveau der zweiten erreicht, Aktien verkaufen. Fazit: Charts verfolgen.
Beispiel Crash-Ausmaß: Es lässt sich zwar auch nicht genau bestimmen, aber hier gibt es wiederum Indizien, die Anlegern helfen, es abzuschätzen. Üblicherweise folgt der eigentliche Crash erst, nachdem die Hochspitzen wie beschrieben zunehmend nach unten gerutscht sind. Er bringt dann erst zweistellige Verluste innerhalb weniger Wochen mit sich, wie im Herbst 2008, danach in der Regel eine kurze Zwischenerholung, um die Kurse anschließend noch einmal weiter nach unten zu drücken. Fazit auch hier: Charts verfolgen.
Abschließendes Fazit: Wer auf die großen Bewegungen der Aktienkurse und besonders auf die hier beschriebenen Chartsignale achtet, hat es leicht, Aktien erst in Cash umzuwandeln, um dann Gold, Silber und Edelmetallaktien zu kaufen oder vorhandene Bestände aufzustocken.