Geld und Gold zum Fest Was tun mit dem Obolus von Oma?

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Schmuck und Edelsteine sind zu Weihnachten beliebt

Welche Geldanlage am meisten bringt
Wer heute sein Erspartes auf ein Tagesgeldkonto legt, bekommt im Schnitt 0,75 Prozent Zins. vor fünf Jahren lag die Verzinsung noch bei durchschnittlich vier Prozent. Wer sein Geld vor zehn Jahren auf einem solchen Konto geparkt hat, bekam über diesen Zeitraum durchschnittlich 1,9 Prozent Zins. Von 2003 bis 2013 ergibt sich also ein Vermögenszuwachs von 20 Prozent. Quelle: dpa
Immobilien bieten einen guten Inflationsschutz sowie eine stabile Rendite. Eine Wohnung, die im Jahr 2003 noch 3000 Euro pro Quadratmeter kostete, gibt es heute für 5000 Euro. In den letzten zehn Jahren haben Immobilienanleger damit eine Wertsteigerung in Höhe von 70 Prozent erfahren. Auch in den nächsten Jahren sollten Häuser weiter im Wert steigen - natürlich abhängig von der Lage und dem Zustand der Wohnung. Quelle: dpa
Auch mit edlen Weinen lässt sich Geld verdienen: Spitzenweine haben im Schnitt in den letzten zehn um 182 Prozent an Wert zugelegt. Allein beim Bordeaux sind Wertsteigerungen von 100 Prozent drin - pro Jahr. Quelle: dpa
Wer noch Großvaters Briefmarkenalbum auf dem Speicher hat, kann sich freuen. Seltene Briefmarken in makellosem Zustand haben allein in den letzten zehn Jahren eine Wertsteigerung von 255 Prozent erfahren. Quelle: dpa
Noch lukrativer sind allerdings Aktien: Auch wenn der Dax gerade die 9000-Punkte-Schwelle gerissen hat, lassen sich mit Aktien satte Gewinne machen. 2003 lag der Dax nämlich noch bei 3500 Punkten. Das entspricht einer Steigerung von 260 Prozent. Quelle: dpa
Gold und Goldschmuck sind seit 2003 durchschnittlich um 295 Prozent im Wert gestiegen - trotz zuletzt sinkender Preise. Quelle: dpa
Noch besser als Gold, Aktien oder Immobilien haben sich allerdings Oldtimer entwickelt: Laut dem Deutschen Oldtimer Index für 2012 lag die Wertsteigerung bei historischen Autos in den letzten zehn Jahren bei 430 Prozent. Welche die beliebtesten Oldtimer sind, erfahren Sie übrigens hier. Quelle: dpa

Das kleine Goldplättchen für rund 35 Euro ist also nicht die perfekte Wertanlage. Anlagegold zeichnet sich aber grundsätzlich dadurch aus, dass sich der Preis nah am Gegenwert des Goldgehalts und Goldgewichts orientiert. So fallen für eine Krügerrand-Münze die Kosten für Prägung und Gestaltung der Münze praktisch kaum ins Gewicht. Beim Verkauf ist sogar der Zustand der Münze gleichgültig – für eine zerkratzte Münze gibt es nicht weniger als für eine unberührte, glänzend polierte und prägefrische Münze. Lediglich Münzen, die so zerstört sind, dass sie sich nicht mehr für den Wiederverkauf eignen, werden eingeschmolzen. Dafür erhält der Verkäufer fünf bis zehn Prozent weniger, als das Gold wert ist.

Sammlermünzen hingegen erzielen Preise, die mitunter deutlich vom Gegenwert des Goldgehalts abweichen. Hier sind Zustand, Motiv, Seltenheit und Vertriebskosten ebenfalls wichtige Werttreiber. Und wie bei allen Sammelobjekten gilt: Die Münze ist nur so viel Wert, wie der Verkäufer zu zahlen bereit ist. Sind bestimmte Sammlermünzen zum Zeitpunkt des Verkaufs gerade nicht gefragt, sinkt der Wert.

Was beim Altgoldverkauf zu beachten ist

Auch Schmuck und Edelsteine sind ein beliebtes Geschenk. Allerdings bezweifelt Siegel, dass sie sich als werthaltige Geschenke sinnvoll in Geld oder Gold umsetzen lassen, wenn es dem Beschenkten nicht gefällt. „Wer Goldschmuck verkaufen will, erhält oftmals nur die Hälfte des Kaufpreises, weil der Goldschmied für Verarbeitung und Gestaltung schnell den doppelten Preis von dem verlangt, was das enthaltene Gold wert ist. Oft sind es sogar nur 30 bis 40 Prozent des Anschaffungspreises, die Ankäufer zu zahlen bereit sind.“ Bei Silberschmuck wären die Spannen zum Edelmetallwert sogar noch größer, so der Westgold-Geschäftsführer.

Daher lohne sich das „versilbern“ in der Regel nicht. Selbst bei Silberbarren ist die Spanne sehr groß. So liegen zwischen An- und Verkaufspreis eines Ein-Kilo-Barrens 155 Euro bei einem Verkaufspreis von 655 Euro. Nur für den nominellen Werterhalt muss der Silberpreis vor einem Verkauf somit schon um rund 24 Prozent steigen. Das liegt auch an der Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Gold ist dagegen Mehrwertsteuerfrei.

Will man den Goldschmuck trotzdem loswerden, empfiehlt sich ein Goldhändler. Dort lassen sich Anlagegold wie Barren oder Münzen nicht nur kaufen, sondern Schmuck, Zahngold und Goldmünzen auch verkaufen. „Deutschland ist wohl der am besten erschlossene Goldmarkt der Welt. Vor allem beim Anlagegold herrscht gnadenlose Konkurrenz, die Preise für An- und Verkauf liegen meist nahe am Goldpreis der Börse“, sagt Martin Siegel. Für den Handel mit Schmuck gilt jedoch: Viele Händler setzen auf die Unwissenheit der Kunden. „Beim Schmuckverkauf lohnt sich ein Preisvergleich. Zehn Prozent Abschlag auf den Wert des enthaltenen Goldes müssen Kunden einkalkulieren.“ Ist es mehr, sollte man einen anderen Händler suchen.

Ähnlich schwierig ist der Umgang mit Juwelen, Diamanten, Edelsteinen – egal, ob gefasst im Schmuckstück oder als Einzelstück. Der Markt für Sparer und Anleger ist kompliziert. Zudem sind für eine Bestimmung des Preises viele Informationen nötig. Dazu gehören Reinheit, Farbgebung, Schliff, Gewicht und Seltenheit. Diese sind zwar mit einem Gutachten zu ermitteln, das erhöht aber die Nebenkosten. Auch gibt es keinen Börsenpreis pro Karat, an dem sich Edelsteinbesitzer orientieren könnten.

Unter dem Aspekt der werthaltigen Geldanlage sind also Schmuckstücke und Edelsteine nicht zu empfehlen. Aber zweifellos haben sie ihren Wert. Damit dieser steigt, muss in der Regel allerdings viel Zeit vergehen. Gut also für den, der beim Schmuck nicht nur an die Wertanlage denkt. Klarer Vorteil gegenüber Blumen: Die Schönheit vergeht nie.

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